Relieflack ist eine spezielle Druckveredelungstechnik, bei der eine dicke Schicht Lack auf ausgewählte Teile eines gedruckten Materials aufgetragen wird. Diese Schicht hebt sich von der Oberfläche ab und erzeugt einen haptischen, dreidimensionalen Effekt.
Wer auffallen will, muss sich abheben – wortwörtlich. Mit Relieflack (oder auch 3D-Lack) sind Ihre Drucksachen keine zweidimensionalen Bilder mehr, sondern fühlbare, multisensorische Marketingbotschaften. Die Kombination aus auffallender Optik und überraschender Haptik sorgt dafür, dass Ihre Botschaften länger im Gedächtnis Ihrer Zielgruppe bleiben.
Sie wissen längst was Relieflack ist und möchten herausfinden, wie Sie Relieflack in Ihren Druckdaten anlegen? Hier geht’s direkt zu den Tutorials für viele verschiedene Layout- und Gestaltungsprogramme:
Wie wird Relieflack aufgetragen?
Der Relieflack ist ein UV-Lack, das heisst er wird direkt nach dem Aufbringen durch UV-Licht gehärtet. Das Verfahren ist der Veredelung mit partiellem UV-Lack nahezu identisch, doch die Lackschicht ist wesentlich dicker. Bis zu mehr als 500 µm (0,5 mm) stark bringen Inkjet-Druckköpfe den Lack auf den fertigen Druckbogen auf.
Damit der Lack nicht verläuft oder bei grösseren Flächen in der Mitte einfällt, wird der lackierte Bogen sofort durch einen Hochleistungs-UV-Trockner geführt. Hier härten die im Lack enthaltenen Photopolymere (lichtempfindliche Kunststoffe) aus und die Bogen können bedenkenlos aufeinandergelegt werden. Mit der Scodix Ultra, die bei FLYERALARM im Einsatz ist, werden in der Stunde so bis zu 1.250 B2-Bogen lackiert.
Welche Designelemente eignen sich für 3D-Lack?
Für eine Veredelung mit Relieflack eignen sich besonders Motive, die als Applikationen auf ein Bild „aufgesetzt“ sind. Wassertropfen zum Beispiel, aber auch Verzierungen und Musterungen aller Art. Damit sie gut fühlbar sind, sollten Flächen und Linien nicht zu klein bzw. schmal sein. Aber auch nicht zu gross, da sonst der Effekt verloren geht, der aus den Übergängen von lackierten und unlackierten Stellen entsteht.
Um diesen Effekt besonders gut wirken zu lassen, eignen sich Papiere mit einer hohen Grammatur, wie sie etwa bei Postkarten verwendet werden. Lassen Sie Motive lebendig werden, indem Sie deren natürliche Maserungen mit Relieflack nachzeichnen. Die Schuppen eines Fisches oder einer Schlange zum Beispiel. Oder die Struktur eines Basketballs. Gestalterische Grenzen kennt der Relieflack eigentlich keine. Nur produktionsbedingte. So müssen etwa Textelemente, die lackiert werden sollen, mindestens Schriftgrösse 12 haben.
Tipps für einen optimalen 3D-Effekt:
- lackierte Flächen mindestens 1 cm²
- hohe Grammatur (ab 300 g)
- mindestens Schriftgrösse 12
- positive Linien mindestens 3 Punkt
- unterschiedliche Lack-Dicke durch Tonwertabstufungen möglich (Differenz muss 60 % betragen – z. B. 30 % für flachen Lack mit wahrnehmbarem Raster und 90 % für dicken Lack ohne wahrnehmbares Raster)
Wo kommt Relieflack zum Einsatz?
Ein guter erster Eindruck ist unbezahlbar. Mit einer besonderen Visitenkarte sorgen Sie dafür, dass Ihre Kunden und Geschäftspartner genau diesen von Ihnen bekommen. Ein durch Relieflack hervorgehobenes Logo oder der Firmenname vermitteln nicht nur ein seriöses Auftreten, sie stehen auch für eine hohe Qualität. Gerade bei grossen Veranstaltungen gilt es, aus der Masse herauszustechen. Auf den Besucher prasseln unzählige Eindrücke ein, dabei bleiben nur die bedeutendsten hängen, die fühlbaren. Verleihen Sie Ihren Flyern daher eine spezielle Veredelung und regen Sie mit dem Relieflack den optischen wie den haptischen Sinn an.
Besondere Anlässe erfordern besondere Worte – und diese eine besondere Aufmachung. Hochwertige Einladungen zu Präsentationen, Werbeveranstaltungen oder Firmenfeiern können sich dank Relieflack nicht nur sehen, sondern auch fühlen lassen. Auch Grusskarten zu Jubiläen oder Ehrentagen verleiht er einen edlen Look und Touch.
Kann man Relieflack mit anderen Veredelungen kombinieren?
Bei Flyern können Sie Relieflack mit einer ein- oder zweiseitigen Soft-Feel-Kaschierung kombinieren. Das Ergebnis fühlt sich kaum mehr nach Papier an: Die samtig-weiche Oberfläche der Kaschierung wird nur durch sanfte Erhebungen des Relieflacks unterbrochen. Das Ergebnis: eine plüschkissenweiche Haptik.
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