Erfahren Sie, wie ein fünfter Farbkanal in InDesign angelegt wird und realisieren Sie so Veredelungen, wie partiellen UV- oder Relieflack, im Handumdrehen. In diesem Tutorial wurde InDesign 2015 verwendet, in anderen Versionen ist das Vorgehen jedoch identisch.
Der Trend zu veredelten Druckprodukten steigt stetig. Flyer, Visitenkarten oder Faltblätter mit partiellem UV-Lack, Reliefdruck oder Heissfolienflachprägung sind in. Um korrekte Druckdaten zu erstellen, muss mit einem fünften Farbkanal gearbeitet werden. Dazu wird ein Layoutprogramm benötigt, mit dem Volltonfarben als Farbmodus angelegt werden können (z.B. InDesign, Illustrator, QuarkXPress, CorelDraw etc.). Office-Programme und Bildbearbeitungsprogramme sind für die Druckdatenerstellung von veredelten Produkten ungeeignet. In diesem Tutorial widmen wir uns der Anlage des fünften Farbkanals in InDesign. Ähnliche Anleitungen für beispielsweise Adobe Photoshop oder Scribus finden Sie hier:
Schritt 1
Erstellen eines „normalen“ Layouts, also mit allen grafischen und textlichen Elementen.
Schritt 2
Erstellen einer neuen Ebene.
Schritt 3
Auf dieser neuen Ebene die Elemente, die lackiert werden sollen, einfügen. Am besten einfach die entsprechenden Elemente aus der unteren Ebene kopieren und hier an Originalposition einfügen.
Schritt 4
Im Fenster „Farbfelder“ über das Menüsymbol rechts oben „Neues Farbfeld“ auswählen.
Schritt 5
– Im Fenster „Neues Farbfeld“ den Farbtyp „Vollton“ auswählen
– den Farbmodus „CMYK“ wählen
– einen Farbkanal auf 100 % stellen.
Schritt 6
Dem Farbfeld den Namen „Lack“ (bzw. «Folie», «Schwarzlicht», etc.) geben.
Im Fenster „Farbfelder“ erscheint nun der zusätzliche fünfte Farbkanal „Lack“
Pantone Farben hinterlegen
Wenn Sie in diesem Schritt eine Pantone Volltonfarbe hinterlegen möchten, nehmen Sie bitte einen Pantone Farbfächer zur Hand und benennen Sie die Volltonfarbe mit dort angegebenen Pantone Wert. Achten Sie auf eine korrekte Schreibweise: Selbst kleine Zahlendreher, ein fehlendes Leerzeichen oder die Verwendung von Klein- statt Grossbuchstaben können bereits zu Farbveränderungen führen.
Die richtige Bezeichnung folgt dem Schema: PANTONE Zahl C oder U
In diesem Beispiel wäre PANTONE Red 032 C die richtige Benennung für den roten Farbton. Der blaue Farbton wird mit PANTONE 302 C korrekt bezeichnet. Ob Sie ein “C” für Coated (gestrichenes Papier, glatte Oberfläche) oder “U” für Uncoated (ungestrichenes Papier/raue Oberfläche) benötigen, lesen Sie im Datenblatt Ihres Druckprodukts von FLYERALARM nach.
Schritt 7
Die Elemente auf der Ebene 2, also die, die lackiert werden sollen, mit diesem neu erzeugten Farbkanal einfärben.
Schritt 8
Die nun eingefärbten Elemente müssen auf „Fläche überdrucken“ bzw. „Kontur überdrucken“ eingestellt werden. Hierzu die Elemente markieren und ein Häkchen in das jeweilige Feld setzen.
Achtung! Verwenden Sie die Volltonfarbe für Sonderfarben wie Gold oder Silber, Pantone- oder HKS-Farben sowie Weiss als Sonderfarbe, dann dürfen Überdrucken nicht einstellen:
Heissfolien: Überdrucken an
Lacke: Überdrucken an
Letterpress: Überdrucken an
Sonderfarben: Überdrucken aus
Schritt 9
Damit die vorgenommenen Überdrucken-Einstellungen in InDesign auch richtig dargestellt werden, sollte man die Überdruckenvorschau auswählen.
Schritt 10
Beim Exportieren unbedingt darauf achten, dass in der Rubrik „Ausgabe“ unter „Farbkonvertierung“ „Keine Farbkonvertierung“ eingestellt ist. Zur Kontrolle den „Druckfarben-Manager“ öffnen, wo unter „Druckfarbe“ der fünfte Farbkanal „Lack“ aufgeführt sein sollte. Hier auch unbedingt darauf achten, dass kein Häkchen bei „Alle Volltonfarben in Prozessfarben umwandeln“ gesetzt ist.
Jetzt sollte dem Exportieren nichts mehr im Wege stehen.
Nachdem Sie nun den fünften Farbkanal in InDesign erfolgreich angelegt und exportiert haben, müssen Sie Ihr Design nur noch auf ein Produkt oder Werbemittel Ihrer Wahl aufdrucken lassen. Dazu legen Sie es im FLYERALARM Shop in den Warenkorb, schliessen die Bestellung ab und laden Ihre Druckdaten in Ihrem Kundenkonto hoch. Fertig!