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Materialien für nachhaltige Werbemittel: Graspapier, Apfelpapier und Recycling-Material

By 21. September 2021 November 30th, 2022 BeInspired
FLYERALARM Blog 
Titelbild 
Graspapier Apfelpapier

From trash to treasure: Viele Werbeartikel werden aus recycelten oder upcycelten Materialein hergestellt – häufig stammen diese aus industriellen und landwirtschaftlichen Abfällen. Derzeit stark nachgefragt: Graspapier, Apfelpapier und Recycling-Materialien.

Nachhaltige Materialien, Teil 1: Kork, Bambus und Weizenstroh
Nachhaltige Materialien, Teil 2: Graspapier, Apfelpapier und Recycling-Material
Nachhaltige Materialien, Teil 3: Einschätzung der FLYERALARM Produktmanager

Während den meisten Menschen Kork und Bambus als Alternative zu klassischen Give-aways schon ein Begriff ist, fristen clevere Recycling-Lösungen, Graspapier und Apfelpapier häufig noch ein Nischendasein. Das ändert sich seit einigen Monaten – zum Glück. Denn bei nachhaltigen Werbemitteln aus recycelten oder upcycelten Werkstoffen entstehen aus den Abfällen von Produktionsresten, aus alten Plastikflaschen und aus unbrauchbaren Stoffen der Landwirtschaft nagelneue Produkte mit einzigartigen Materialeigenschaften.

Mehr noch: Nachhaltige Werbeartikel können sogar aus nicht-nachhaltigen Materialien bestehen: Indem PET-Flaschen, Baumwollreste und Abfallprodukte aus der Lederproduktion wiederverwertet und zu neuen Produkten upcycelt werden, haucht man den vermeintlich nicht-nachhaltigen Stoffen neues Leben ein und spart sich damit den Abbau von zahlreichen Rohstoffen.

Werbemittel aus Recycling-Materialien

Anstatt neues herzustellen, werden scheinbar nutzlose Materialien in neue Produkte umgewandelt. Das ist nicht nur besonders nachhaltig, sondern sieht auch noch gut aus. Ob Tragetaschen aus Jeansstoff, einen Kugelschreiber der aus ausgedienten produziert wird oder gar Regenschirme die aus alten Kunststoffen bestehen – die Vielfalt an Recycling-Materialien ist riesig.

Kugelschreiber Recycling

Kugelschreiber Recycling

Taschenschirm Recycling FARE

Taschenschirm Recycling FARE

Graspapier und Apfelpapier

Um Papier herzustellen, muss man Bäume fällen, das Holz mechanisch und chemisch zersetzen und anschliessend schöpfen. Das verbraucht Wasser und chemische Zusatzstoffe, um zum Beispiel Lignin, den natürlichen Klebstoff im Holz, zu extrahieren. Über das Recycling von Altpapier lässt sich die Papierherstellung zwar nachhaltiger gestalten. Ganz ohne Holz kommt die Produktion aber doch nicht aus. Der Anteil an Holz, der bei der Papierherstellung benötigt wird, kann durch den Einsatz von Gras (!) oder Apfelresten (!!) massiv reduziert werden. So lassen sich je nach Produkt bis zu 50 % des benötigten Zellstoffes durch Grasfasern oder Reste aus der Apfelsafternte ersetzen.

Was ist Graspapier?

Beim Graspapier wird Heu von ungedüngten Überschussflächen, die nicht für die Tierfutterproduktion genutzt werden können, in Rohstofffabriken gereinigt, geschnitten, gemahlen, gepresst und dann in Papierfabriken geschickt. Da Gras quasi überall wächst, fallen weite Transportwege weg. In jeder Papierfabrik kann nun durch das Hinzufügen von Frischfaserzellstoff aus Holz oder Altpapier Graspapier hergestellt werden.

Im Vergleich zu Frischzellfaserstoff spart die Herstellung von Grasfasern etwa 95 % CO2 und 99 % Wasser. Die Grasfasern werden in der Produktion dann mit herkömmlichen Holzzellstoff vermengt, sodass am Ende immer noch eine CO2 Einsparung von rund 23 % steht. Wobei dieser Durchschnittswert je nach Anteil der Grasfasern schwanken kann.

Graspapier hat eine besonders raue, offenporige Oberfläche. Dadurch wirken Motive sehr natürlich und Farben etwas gedeckt. Vor allem einfache Grafiken und Logos eignen sich hierfür.

Was ist Apfelpapier?

Auch Apfelpapier ist relativ rau, jedoch weniger als Graspapier.

Ganz ähnlich wird Apfelpapier hergestellt. Der Rohstoff stammt hier von Pressrückständen aus der Apfelsaftproduktion. Jährlich fallen allein in der EU über 400.000 Tonnen dieser Fruchtabfälle an – wegen Pilzgefahr können die Abfälle nicht für Dünger oder Tierfutter verwendet werden. In Südtirol, einer der europäischen Apfelsaft-Hochburgen, wurde vor einigen Jahren ein Verfahren entwickelt, bei dem aus eben diesen Pressresten Papier hergestellt werden kann. Die Obstreste werden dazu getrocknet, zermahlen und zu Papier weiterverarbeitet.

Während Graspapier sehr rau und offenporig ist, ähnelt Apfelpapier von Haptik und Optik eher einem klassischem Recyclingpapier. Bedruckbar sind beide Varianten problemlos mit herkömmlichen Offset- und Digitaldruckmaschinen.

Tragetaschen aus Graspapier

Tragetaschen aus Graspapier

Tragetaschen aus Apfelpapier

Tragetaschen aus Apfelpapier

Übrigens: Weder Graspapier noch Apfelpapier riechen oder schmecken nach Gras oder Äpfeln. Die Haptik ist dafür ganz einzigartig. Das sehr raue, offenporige Papier sieht wunderbar natürlich aus und lässt sich hervorragend bedrucken.

Graspapier & Co.: neue Produkte aus Ausschuss und Abfall

Die Zeiten, in denen Recycling-Papier maximal für Zeitungen verwendet wurde und Upcycling ein lahmer Pinterest-Trend waren, sind endgültig vorbei. Hersteller von klassischen Werbeartikeln und auf die Aufbereitung von industriellen und landwirtschaftlichen Abfällen spezialisierte Unternehmen fluten den Werbemittel-Markt beinahe mit neuen nachhaltigen Materialien.

Wohlmöglich ist dieser Blogbeitrag am Erscheinungstag bereits hoffnungslos veraltet, weil irgendwo schon wieder eine neue, umweltfreundliche Alternative zu althergebrachten Materialien vorgestellt wurde. Und ist das nicht wunderbar?

Joel

About Joel

Joel rebelliert gegen 0815-Werbemittel und kämpft für kreative Marketingmassnahmen! Deshalb schreibt er besonders gerne darüber, wie Unternehmen mit geringem finanziellen Aufwand ausgetretene Pfade verlassen und neue Kunden generieren können.

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