Was sind die Vor- und Nachteile des Digitaldrucks? Welche Verfahren gibt es? Und welche Materialien lassen sich damit überhaupt bedrucken?
Was ist Digitaldruck?
Beim Digitaldruck werden die Druckdaten vom Computer direkt an die Druckmaschine geleitet und die Farbe auf das zu bedruckende Material gebracht. Dabei fährt ein Druckkopf, ähnlich wie beim heimischen Tintenstrahldrucker, Stück für Stück über das zu bedruckende Material (Ink Jet-Verfahren). Das heisst, es kommen keine eigens angefertigten Druckformen zum Einsatz. Daher sprechen wir hier auch von sogenannten Non-Impact-Druckverfahren.
Sie stehen im Gegensatz zu Druckverfahren, die spezielle Druckplatten benötigen, wie zum Beispiel der Offsetdruck. Zu den Digitaldruckverfahren zählen unter anderem die Ionografie, Magnetografie und Thermografie. Am weitesten verbreitet sind jedoch der Laserdruck (Elektrofotografie) und das Ink Jet-Verfahren, die wir deshalb hier näher vorstellen möchten.
Warum eignet sich Digitaldruck für kleine Auflagen?
Die hohe Präzision und Qualität, mit der Farben und Details wiedergegeben werden, machen den Digitaldruck ideal für die Erstellung hochwertiger Druckerzeugnisse in kleinen Auflagen. Die schnellere Einrichtung im Vergleich zum Offsetdruckverfahren bedeutet verkürzte Vorlaufzeiten, was besonders für kurzfristige Marketingaktionen oder Veranstaltungen von Vorteil ist. Ausserdem sind personalisierte Inhalte möglich, weil das Motiv bei jedem Exemplar von Neuem von einem Druckkopf Millimeter für Millimeter übertragen wird.
Insgesamt bietet der Digitaldruck eine kosteneffiziente Möglichkeit, massgeschneiderte und professionelle Druckprodukte in geringen Stückzahlen zu produzieren, ohne Abstriche bei der Qualität machen zu müssen. Besonders beliebte Produkte für Klein-Auflagen sind zum Beispiel:
Was sind Vor- und Nachteile des Digitaldrucks?
Anders als bei Verfahren mit Druckformen wird im Digitaldruck jedes Bild neu erstellt. Dabei kann es zu leichten Abweichungen zwischen einzelnen Exemplaren einer Auflage kommen. Allerdings bietet diese Tatsache auch einen grossen Vorteil: Jede einzelne Seite kann variabel angepasst werden. So sind zum Beispiel personalisierte Mailings oder Magazine möglich. Was die Schnelligkeit bei grösseren Auflagen angeht, können Digitaldruckmaschinen nicht mit Offsetmaschinen konkurrieren. Darum kommen sie vor allem bei kleinen Auflagen zum Einsatz.
Denn wo sich Offset erst ab einer gewissen Menge rentiert, sind hier Produkte bereits ab einem Stück wirtschaftlich sinnvoll produzierbar, etwa Plakate und Poster. Darüber hinaus sind die möglichen Bedruckstoffe äusserst vielfältig. So können neben Papier viele weitere Materialien, besonders in der Werbetechnik bedruckt werden. Von Platten und Schildern über Planen und Vinylböden bis hin zu Tapeten.
Was ist der Unterschied zwischen Laserdruck und Ink Jet-Verfahren?
Laserdruck
Das Prinzip der statischen Aufladung und Anziehung bildet die Basis für das Laserdruckverfahren: unterschiedliche Ladungen ziehen sich an, gleiche Ladungen stossen sich ab. So wird zunächst ein Zylinder mit einer leitenden Oberfläche vollständig statisch aufgeladen. Ein Laser neutralisiert diese an den Stellen, die nicht zum Druckbild beitragen und daher keine Farben aufnehmen sollen. So bleiben also nur die Stellen auf der Zylinderoberfläche geladen, die später das Druckbild ergeben. Diese werden nun mit speziellen Farben, sogenannten Tonern, eingefärbt.
Dazu sind die einzelnen Farbpigmente ebenfalls geladen, gegensätzlich zur Zylinderoberfläche. Die Farbe wird durch Kontakt auf dem Bedruckstoff abgesetzt, unterstützt durch elektrostatische Kräfte, die zusätzlich für die Übertragung sorgen. Die Tonerfarben bestehen meist aus extrem feinem Puder, das im nächsten Schritt auf dem Material fixiert wird. Hierzu werden die Puderpartikel mittels Wärme und Druck leicht geschmolzen und die Farbe dadurch verankert. Da nach der Farbübertragung noch Reste des Toners auf dem Zylinder übrig bleiben können, wird dieser mittels Bürsten und Absaugen gereinigt. Abschliessend wird die Oberfläche elektrisch neutralisiert, sodass der gesamte Ablauf von vorn beginnen kann.
Ink Jet-Verfahren
Beim Ink Jet-Verfahren wird generell zwischen Continuous Ink Jet und Drop on Demand Ink Jet unterschieden. Beide arbeiten mit Farbkartuschen, die Reihe für Reihe über den Bedruckstoff geführt werden und so das Druckbild ergeben. Es ist also kein Zwischenträger vonnöten, wie es beim Laserdruck der Fall ist. Beim Continuous Ink Jet besteht ein permanenter Farbfluss. Dabei werden die Tröpfchen, die nicht zum Druckbild beitragen sollen, statisch aufgeladen. In einem elektrischen Feld werden sie abgelenkt und dem System wieder zugeführt, sodass nur die ungeladenen Farbtropfen zum bedruckbaren Material gelangen.
Drop on Demand Ink Jet bedeutet, dass nur bei Bedarf Farbtropfen erzeugt werden. Dies kann über ein Erhitzen und lokales Verdampfen der Flüssigkeit in der Düsenkammer geschehen (Thermal Ink Jet) oder mechanisch infolge eines elektronischen Signals (Piezo Ink Jet). Eine höhere Tropfenfrequenz ist dabei mit letzterem Digitaldruck zu erreichen.
Top-Qualität bei kleinen Auflagen
Fazit zum Digitaldruck im Werbebereich: Wenn Sie auf der Suche nach klassischen Druckprodukten oder nach Werbetechnik in kleiner Auflage sind, müssen Sie weder horrende Stückpreise noch Abstriche in Sachen Qualität in Kauf nehmen. Der Digitaldruck macht selbst Stückzahlen ab 1 schon relevant – ob Sie Speisekarten, Vereinsmagazine oder andere Drucksachen in limitierter Auflage produzieren lassen möchten.