Leinen – gerade in heißen Sommern ist das ein Trendmaterial für luftige Hemden und atmungsaktive Bettwäsche. Aber was ist Leinenpapier? Wie entsteht es und warum fühlt es sich so markant an?
Ob Visitenkarte, Einladungskarte oder Gutscheine – für besondere Druckprodukte lohnt es sich, ein besonderes Material zu verwenden. Denn mit markanter Haptik und bemerkenswerter Optik bleiben Sie im Gedächtnis Ihrer Kundinnen und Kunden, Geschäftspartnerinnen und -partner oder von potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern. Tipp: Alles zum Thema „Haptik bei Druckprodukten“ erfahren Sie auch im Podcast „Erfolgsdruck – Storys aus dem Mittelstand“:
Was ist Gmund Leinenpapier?
Leinenpapier ist ein Naturpapier mit einer gleichmäßigen Leinenstruktur. Es besteht – anders als es der Name vermuten lässt – nicht aus Flachsfasern. Stattdessen handelt es sich um hochwertiges Frischfaserpapier, das aus einem Mix aus zertifiziert nachhaltig angebauten Pflanzenfasern gewonnen wird. Tatsächlich ließe sich die markante Struktur von Leinenpapier mit echten Flachsfasern nicht umsetzen, da ein solches Papier durch die stabilen Flachsfasern nicht gut prägbar wäre.
Wie entsteht Leinenpapier?
Die Herstellung von Leinenpapier unterscheidet sich nicht grundlegend von der Produktion gewöhnlichen Papiers. Der angemischte Papierbrei wird auf einem Endlosband gerüttelt und dadurch gleichmäßig verteilt. Große Walzen pressen das überschüssige Wasser aus dem Stoff und über Trocknungszylinder wird dem Papier die Restfeuchtigkeit entzogen.
Ab hier unterschiedet sich die Herstellung von Leinenpapier von anderen Papiersorten: In einer speziellen Kalander-Anlage, die mit Prägewalzen ausgerüstet ist, wird die markante Leinenstruktur in das Papier geprägt. Dabei müssen Muster, Prägeformen, Druck und Hitze optimal aufeinander abgestimmt sein, um eine realistische Struktur und gleichzeitig ein stabiles Papier zu erzeugen.
Was ist das Besondere an Gmund Leinenpapier?
Neben den hochwertigen Rohstoffen und der manuellen Qualitätskontrolle jeder einzelnen Papierrolle, unterscheidet sich auch die Herstellung von Gmund Leinenpapier in verschiedenen Punkten von auf den ersten Blick vergleichbaren Papieren. Bei Gmund besteht das Prägewerk aus einer Ober- und einer Unterrolle. Das heißt, die Prägewalzen pressen die Leinenstruktur gleichzeitig von oben und von unten in das Papier ein – als exakt passende Gegenstücke zueinander. Das verleiht der Vorder- und Rückseite des Papiers eine stimmige Haptik.
Eine weitere Besonderheit der Prägung bei Gmund Leinenpapier: Genau wie bei echtem Leinenstoff aus Flachs stehen die vertikalen und horizontalen Strukturen im 90°-Winkel zueinander. Das macht das Leinenpapier noch authentischer, ist in der Produktion jedoch sehr anspruchsvoll. Die Prägewalzen sind übrigens Spezialanfertigungen, die so nur bei Gmund zum Einsatz kommen – und im FLYERALARM Onlineshop bedruckt werden können. Apropos bedruckt:
Was sollte man beim Bedrucken beachten?
Bei Leinenpapier handelt es sich um ein ungestrichenes Papier. Das heißt, die Oberfläche ist nicht versiegelt und feine Papierfasern sind zu erkennen. Dadurch nimmt das Material Druckfarbe sehr gut auf. Gleichzeitig sorgt die Leinenstruktur für zusätzliche Auffälligkeiten auf der Papieroberfläche, die beim Bedrucken beachtet werden müssen.
Die richtige Einstellung der Druckmaschinen übernimmt FLYERALARM natürlich für Sie – doch auch beim Anlegen Ihrer Druckdaten können Sie ein paar Tipps und Tricks beachten, um ein optimales Druckergebnis auf Ihrem Wunschprodukt aus Leinenpapier zu erhalten:
- Leinenpapier nimmt viel Farbe auf. Bilder sollten deshalb mit etwas mehr Farbauftrag angelegt werden, um kräftig und satt zu wirken.
- Durch die feine Leinenstruktur kann ein minimaler Moiré-Effekt entstehen. Vermeiden Sie deshalb zu feine Raster oder zu kleine Schriften.
Daneben hat Leinenpapier auch bemerkenswerte Stärken:
- Auch bedruckt sind offenporige Papiere sehr gut beschreibbar oder können gestempelt werden. Das macht die Papiere ideal für Briefpapier, Rechnungen oder Info-Schreiben.
- Leinenpapier hat eine sehr weiche Farb- und Bildwiedergabe, ideal für dezente Designs, bei denen Fotos nicht durch knallige Farben auffallen sollen.
- Auf offenporigen Papieren sind Texte gut lesbar – nicht zuletzt deshalb sind die allermeisten Bücher aus offenporigem Papier hergestellt. Buchbände natürlich ausgenommen.
- Offenporiges Papier und Leinenpapier im Besonderen stehen für Natürlichkeit und Strapazierfähigkeit. Drucken Sie Ihre Werbemittel oder Geschäftsausstattung auf dieses Papier, um diese Werte unterbewusst auf Ihr Unternehmen zu übertragen.
Fazit: Ein besonderes Papier für besondere Produkte
Leinenpapier verleiht Ihren Druckprodukten eine markante Haptik und eine wiedererkennbare Optik. Deshalb eignet sich das Material besonders für Visitenkarten, Einladungsschreiben oder wertvolle Gutscheine. Doch auch Ihrer postalischen Geschäftskommunikation verleihen Sie mit Briefpapier, Briefumschlägen oder Kurzbriefen aus Leinenpapier einen ganz eigenen Stil.
Was bedeutet „zu kleine“ Schriftarten.
Lässt sich Garamond 9pt problemlos aufdrucken, oder kommt es zu einer schwammigen Darstellung?
9pt ist zwar nicht ulta-klein, jedoch ist Garamond eine vergleichsweise filigrane Schriftart.
Vielen Dank im Voraus.
Hallo Felix,
am besten, Sie schauen im Datenblatt Ihres Produktes nach der minimalen Linienstärke und richten sich danach. Wie Sie die Linienstärke bei Ihrem Druckprodukt messen, erfahren Sie hier: https://www.flyeralarm.com/blog/de/linienstaerke-pruefen-und-schriftgroesse-messen-in-indesign
Beste Grüße
Marco