Skip to main content

Verbot von Einwegplastik – und nun?

Von 24. Februar 2021 Dezember 6th, 2024 BeInspired
FLYERALARM Blog Verbot von Einwegplastik

Der Bundestag hatte das Verbot von Einwegplastik bereits Ende Juni 2020 beschlossen. Am 6. November 2020 hat der Bundesrat dem auch zugestimmt. Damit steht der Verordnung nichts mehr im Wege. Aber was bedeutet das jetzt genau für Sie und Ihre Kunden?

Gleich vorweg: am 3. Juli soll es soweit sein. Dann tritt die Verordnung (Einwegkunststoffverbotsverordnung – EWKVerbotsV) in Kraft. Das Gute: schon jetzt gibt es tolle Alternativen für Einwegbesteck, to go Becher und Co!

Der Kaffee to go auf dem Weg zur Arbeit, eine eisgekühlte Limo durch den Trinkhalm schlürfen oder doch noch schnell eine warme Nudelbox vom Lieblingsimbiss. Einwegprodukte erleichtern das Leben ungemein. Ist damit jetzt Schluss? Natürlich nicht, aber es wird sich einiges verändern.

Was wird denn jetzt verboten?

Keine Panik! Auch wenn die verbotenen Produkte absolute Klassiker des Alltags sind und für viele zum täglichen Leben gehören, werden erstmal nur ausgewählte Kunststoffprodukte verboten. Der Fokus liegt zum einen auf Kunststoffen, die aus fossilen Rohstoffen, wie zum Beispiel Rohöl, hergestellt werden und die nicht mehrmals verwendet werden können, bevor sie entsorgt werden.

Zum anderen betrifft das Verbot Produkte aus sogenannten oxo-abbaubaren Kunststoffen. Das sind Kunststoffe, die durch UV-Licht oder Wärme und Sauerstoff relativ schnell in kleine Mikroplastikfragmente zerfallen. Diese können aber leider kaum weiter zersetzt werden und sind damit auch schädlich, wenn sie wieder in den Naturkreislauf aufgenommen werden.

Konkret unterliegen entsprechend beschaffene Produkte folgender Sparten dem Verbot:

  • To-go-Becher
  • Einweg-Geschirr und Besteck
  • Fast-Food-Verpackungen
  • Trinkhalme und Rührstäbe
  • Wattestäbchen
Verbot von Einwegplastik: Was wird verboten?

Warum wird Einwegplastik verboten?

Für das Verbot gibt es gute Gründe. Gerade Einwegprodukte aus Kunststoff machen einen Großteil der Kunststoffabfälle aus, die in unfassbaren Mengen in die Meere gelangen. So machten Verpackungen aus Supermärkten 2015 fast die Hälfte des gesamten Kunststoffabfall aus. Wenn der Verbrauch so weitergeht und das Plastik nicht weiter aufbereitet wird, wird es laut UNO bis 2050 rund 12 Milliarden Tonnen Plastikmüll auf Deponien und in der Umwelt geben. Dazu befürchtet man, dass sich bis dahin mehr Plastik als Fische in den Weltmeeren befinden wird.

Ein weiteres großes Problem stellt das Mikroplastik dar. Es wird davon ausgegangen, dass Mikroorganismen Plastik nicht vollständig zersetzen. Das Plastik wird zwar immer weiter zerkleinert, aber eben nie komplett zersetzt. So landen die schädlichen Stoffe letztendlich wieder bei uns. Die enormen Kunststoffmengen schaden so nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch uns Menschen.

Erschreckende Zahlen zu Einwegplastik

Das Bundesumweltministerium berichtet, dass um die 320.000 Einwegbecher in Deutschland verbrau­cht werden – stündlich!
Die Gesellschaft für Verpackungsforschung präsentiert ebenfalls beeindruckende Zahlen. Nach ihr sollen im Jahr 2017 über 346.000 Tonnen Einweggeschirr und to go Verpackungen weggeworfen worden sein.
Das Umweltbundesamt meldet, dass Kunststoffabfälle zwischen 2015 und 2017 um 3,9 % auf 6,15 Millionen Tonnen gestiegen sind.

Die Bundesregierung begründet die Entscheidung zum Verbot von Einwegplastik damit, „dass unsachgemäß entsorgte Einwegkunststoffprodukte in besonderem Maße zur Verschmutzung der Umwelt beitragen und für einen erheblichen Teil der Meeresvermüllung verantwortlich sind“.

Trotzdem werden Kunststoffe bei vielen weiteren Produkten verwendet

Das Verbot von Einwegplastik ist ein guter Anfang. Dennoch gibt es noch viele weitere Produkte, die schädliche Kunststoffe enthalten und weiterhin im Umlauf bleiben. So zum Beispiel:

  • Taschen, Tüten und Beutel
  • Mappen und Schnellhefter
  • Kugelschreiber
  • Mehrwegbecher
  • Stiftehalter
  • Plastikflaschen
  • Papierablage
  • Lebensmittelverpackungen aus Kunststoff

Doch auch hier lohnt es sich, über den Tellerrand zu blicken. Denn passende Alternativen sind auch für diese Produkte geboten – und müssen dabei nicht einmal unbedingt teurer sein als das Plastik-Pendant.

Und die Alternativen?

Die ideale Alternative, die Kunststoff in allen Belangen ersetzt, gibt es natürlich nicht. Aber brauchen wir so etwas überhaupt? Ganz im Gegenteil! Denn gerade die Vielfalt neuer Materialen und Innovationen bringt frischen Wind in das Produktsortiment.

Ersetzen Sie zum Beispiel kostenpflichtige Plastikbeutel in Ihrem Geschäft durch Baumwolltaschen inkl. Logoaufdruck. Dadurch geben Sie Ihren Kunden einen langlebigen Werbeträger mit auf den Weg, den sie immer wieder verwenden werden. Oder statten Sie Ihren Messestand mit Möbeln aus Re-board® Wabenkarton aus. Diese sind nicht nur praktisch, sondern auch umweltfreundlich und recyclebar. Wer auf den Kaffee to go nicht verzichten will, kann auf den reUUSI Becher zurückgreifen. Er ist der erste Trinkbecher, der vollständig wiederverwertbar ist.

Mit diesen grünen Alltagsbegleitern tun Sie nicht nur der Umwelt etwas Gutes, Sie sorgen auch für mehr Abwechslung. Und das Tolle ist, unzählige weitere Alternativen gibt es jetzt schon. Zum Beispiel:

  • Taschen, Tüten und Beutel aus Papier und Baumwollte
  • Mappen und Schnellhefter aus Recyclingpapier
  • Kugelschreiber aus Bambus und Holz
  • reUUSI Becher
  • Stiftehalter aus Pappe
  • Glasflaschen
  • Papierablagen aus Wellpappe
  • Lebensmittelverpackungen aus Lebensmittelkarton

Jetzt umweltbewusst handeln

Nachhaltiger Bürobedarf, zertifizierte Papiere oder verantwortungsbewusstes Drucken –  das neue Verbot von Einwegplastik ist eine gute Gelegenheit, um auch in anderen Bereichen an die Umwelt zu denken. Bei FLYERALARM gibt es zahlreiche Möglichkeiten, einen Teil dazu beizutragen. In der Themenwelt Umwelt und Natur oder auf unserem Blog können Sie sich inspirieren lassen.

Doreen

Über Doreen

Doreen ist eine echte Vollblut-Texterin, die schon so manche Tastatur an ihre Grenzen brachte. Sie ist vielseitig interessiert und beruflich schon immer im Marketing zu Hause. Am liebsten bringt sie nützliches Druckwissen und kreative Werbeideen auf den Punkt.

6 Kommentare

  • Lars Bühler sagt:

    Hallo, die Darstellung im obigen Artikel ist falsch. To Go Becher werden nicht verboten! Es entsteht lediglich im Rahmen des Gesetzes eine Kennzeichnungspflicht. To Go Becher bleiben für die Werbung nach wie vor ein toller Artikel und es gibt auch Anbieter die bedruckte plastikfreie To Go Becher anbieten, und diese sind dann perfekt für den Recyclingkreislauf von Papier und Pappe geeignet. Schade, dass dieses Recherche-Ergebnis nicht zustande gekommen ist.

    • Doreen sagt:

      Hallo Lars,
      vielen Dank für Ihren Hinweis. Tatsächlich könnte das oben beschriebene Verbot in Bezug auf To-go-Becher leicht missverstanden werden. Daher haben wir einen konkreter formulierten Wortlaut in den Artikel eingebaut. An dieser Stelle möchten wir zudem die Informationen auf der Seite der Bundesregierung (www.bundesregierung.de) zitieren. Dort es heißt es: „Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe aus Kunststoff sowie To-go-Getränkebecher, Fast-Food-Verpackungen und Wegwerf-Essenbehälter aus expandiertem Polystyrol (bekannt als Styropor) sind künftig nicht mehr erlaubt. Mit der Verordnung werden herkömmliche Einwegprodukte aus Kunststoff verboten, die aus fossilen Rostoffen wie Rohöl hergestellt werden. Landen sie in der Umwelt und nicht in der gelben Tonne, verbleiben sie dort viele Jahrzehnte – genau wie Einweg-Plastiktüten. Verboten werden zudem Wegwerfteller oder -becher aus biobasierten oder biologisch abbaubaren Kunststoffen.“ Plastikfreie To-go-Becher sind von dem Verbot damit selbstverständlich ausgenommen.

      Mit vielen Grüße aus Würzburg
      Doreen

  • Michael Knoblauch sagt:

    Nachhaltigkeit wird oft von vielen Unternehmen heute noch als „soft factor“ unterschätzt. Aber nun geht es darum, sowohl die gesetztlichen Vorgaben, wie das Verbot von Einwegplastik umzusetzen, als auch die Nachhaltigkeit wirklich zu leben und tief ins eigene Handeln zu verinnerlichen. Welche Vision treibt flyeralarm, die Nachhaltigkeit, innovativ und auf eine nachhaltige Weise in der betrieblichen Realität zum Leben zu erwecken, um dadurch konkrete Marktziele abzuleiten und zu erreichen?
    Das Nachhaltigkeits-Business ist eben kein „Nice-to-have“, was bei der ersten sich bietenden Gelegenheit für Kosteneinsparungen vielleicht gleich wieder über Bord geworfen werden kann, sondern vielmehr zum zentralen Profilierungsfaktor für die am Markt wahrgenommene Produktidentität.
    Glückwunsch für den gelungenen Beitrag an den Autor. Mein Wunsch an flyeralarm: bitte weiter so!

    • Marco sagt:

      Hallo Michael,
      vielen Dank für Ihr positives Feedback. Wir sind da ganz Ihrer Meinung: Nachhaltigkeit muss in der Unternehmens-DNA verwurzelt sein und darf nicht als Sahnehäubchen des Produktportfolios oder Marketing-Strategie verstanden werden. Ich glaube, wir sind da bei FLYERALARM auf dem richtigen Weg. 🙂

      Herzliche Grüße aus Würzburg

  • Wolfgang Zorn sagt:

    Gemüse Anbau geht auch auf Balkonen, ich habe mir aus OSB, Dachlatten, Folie, drei Niederbeete gebaut für sehr viel Gemüse und Obst. Dazu kommen dann auch noch ein paar Blümchen. Als weiteres mache ich auch noch Käse selbst, Backe mein eigenes Brot und Brötchen. Entwickele eigene Rezepte, die im Zusammenhang mit meinen Anbauten sind. Und zum guten Schluss, ich kaufneKuh, ist eine Internet Seite für Biofleisch, das während CORONA mit der Post kommt. Und alles ohne Plastik. Wer selber macht braucht auch kein Plastik.

    • Klaus Müller sagt:

      Hallo Wolfgang, vorbildlich wie Du das machst. Aber aus welchem Material ist die Folie für Deinen Gemüseanbau? Vielleicht Plastik? 😉
      LG, Klaus

Hinterlassen Sie einen Kommentar