Photoshop für Einsteiger, Teil 1: In diesem Tutorial werden drei unterschiedliche Werkzeuge zum Freistellen von Menschen und Objekten vorgestellt.
Ihnen ist ein grandioses Bild gelungen, nur der Hintergrund gefällt Ihnen nicht? Oder Sie möchten ein einzelnes Objekt eines Bildes in eine Fotomontage einfügen? Mit Photoshop ist das kein Problem und selbst für Einsteiger ganz einfach. Im Folgenden stellen wir Ihnen drei verschiedene Werkzeuge vor, mit denen Sie per Photoshop Objekte freistellen und in andere Bilder einfügen können. In diesem Fall wurde mit Photoshop 2015.5 für Windows gearbeitet.
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 1: Objekte freistellen
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 2: Objekte retuschieren
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 3: Rote-Augen-Effekt entfernen
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 4: Objekte umfärben
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 5: Farbe und Kontrast verbessern
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 6: Farbstich entfernen
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 7: Schatten freistellen
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 8: Automatisch passende Hintergrundfarbe generieren
- Tutorial Photoshop Basics – Teil 9: Objektivfehler korrigieren
Das Schnellauswahlwerkzeug
Dieses Tool funktioniert gut bei Objekten mit einfacher Struktur, simplen Hintergründen und klaren Kanten. Das Schnellauswahlwerkzeug ist nicht nur ein tolles Wort für die nächste Partie Galgenmännchen, sondern auch ein sehr einfach zu bedienendes Photoshop-Tool zum schnellen Freistellen von Objekten. Nehmen wir also an, wir möchten das Flugzeug aus dem hier zu sehenden Bild vor einem anderen Hintergrund platzieren.
Schritt 1: Kopieren Sie die Hintergrundebene. Dadurch entsteht eine identische Kopie der Hintergrundebene, mit der Sie arbeiten können. Damit sichern Sie die ursprüngliche Datei und nehmen Änderungen in der neuen Arbeitsebene vor. Mit einem rechten Mausklick auf die Hintergrundebene öffnet sich ein Fenster, in dem Sie „Ebene duplizieren…“ auswählen. Veränderungen am Bild nehmen Sie immer in der Kopie vor.
Schritt 2: Wählen Sie das Schnellauswahlwerkzeug aus und fahren Sie mit gedrückter linker Maustaste über das freizustellende Objekt. Die Pinselgröße können Sie in der Optionsleiste oben links verändern. Das Schnellauswahlwerkzeug passt sich automatisch anhand von gleichen oder ähnlichen Farbtönen an das von Ihnen gewählte Objekt an, bei diffusen Kanten kann es mit dem Schnellauswahlwerkzeug jedoch zu Problemen beim markieren kommen.
Schritt 3: Sollten Sie an manchen Stellen mit der Auswahl nicht zufrieden sein, können Sie mit gedrückter Alt-Taste bei Windows oder Wahltaste bei Mac einen Teil der Auswahl wieder subtrahieren. Möglicherweise erleichtert es Ihnen das Arbeiten, wenn Sie das Bild etwas vergrößern. Bei Windows funktioniert das mit der Tastenkombination „Strg + Plus“, bei Mac mit „Command + Plus“. Herauszoomen funktioniert genauso, nur mit der Minus-Taste.
Schritt 5: Duplizieren Sie die von Ihnen bearbeitete Ebene. (Rechtsklick auf Ebene und „Ebene duplizieren…“ wählen). Jetzt können Sie sich entscheiden, ob Sie das freigestellte Objekt in ein anderes Bild einfügen oder ohne Hintergrund speichern möchten.
Wollen Sie das Objekt in ein anderes Bild einfügen, so öffnen Sie dieses in Photoshop und wählen Sie im hier zu sehenden Fenster das entsprechende Bild aus. Möchten Sie das Dokument ohne Hintergrund speichern, wählen Sie einfach „Neu“. Tipp: In diesem Fall sollten Sie .tif als Speicherformat wählen. Dieses Dateiformat kann mit Transparenzen arbeiten. Mehr Informationen zu den verschiedenen Bildformaten finden Sie im dazugehörigen Blogbeitrag.
Wichtige Info: Sie dürfen aus urheberrechtlichen Gründen nicht jedes Bild kommerziell verwenden. In einem weiteren Blogbeitrag finden Sie zahlreiche Quellen für kostenlose Stockfotos, die Sie kommerziell verwenden dürfen.
Das Lasso-Werkzeug
Das Lasso-Werkzeug eignet sich sehr gut zum Freistellen von komplexeren Objekten und Formen, solange ein hoher Kontrast vorliegt. Beim Lasso-Werkzeug gibt es drei Varianten: Das einfache Lasso wird wie der Pinsel zum Markieren des Auswahlbereiches verwendet, ist jedoch sehr ungenau. Mit dem Polygon-Lasso klicken Sie gerade Kanten nach, um den Auswahlbereich zu markieren. Das magnetische Lasso sucht sich selbstständig die Kanten des auszuwählenden Objekts, nachdem Sie durch einen Klick den ersten Fixpunkt gesetzt haben. Im Folgenden wird der Umgang mit dem magnetischen Lasso-Werkzeug näher erläutert.
Im Beispiel soll das weiße Gebäude vor einem anderen Hintergrund abgebildet werden.
Schritt 2: Zuerst müssen Sie die Kante, an der sich das magnetische Lasso orientieren soll, definieren. Das machen Sie, indem Sie den ersten Fixpunkt direkt auf die von Ihnen gewünschte Kante setzen. Im Anschluss fahren Sie die Kante mit der Maus entlang, das Lasso wird sich automatisch anpassen. Sollten Sie mit der Auswahl nicht zufrieden sein, können Sie einzelne Schritte mit der Entfernen-Taste wieder rückgängig machen.
Sind Sie wieder beim ursprünglichem Fixpunkt angekommen, wird eine Auswahl um das Objekt erzeugt. Sollten Sie mit der Auswahl nicht ganz zufrieden sein, können Sie Ihrer Auswahl mit dem Schnellauswahlwerkzeug Bereiche hinzufügen oder einzelne Bereiche von der Auswahl subtrahieren.
Das Zeichenstift-Werkzeug
Das Zeichenstift-Werkzeug ist die Königsdisziplin beim Freistellen von Objekten in Photoshop. Dieses Werkzeug eignet sich sehr gut für Bilder mit unruhigem Hintergrund oder geringem Kontrast und ermöglicht ein äußerst genaues Arbeiten.
Bei unserem Beispielbild soll ein Hund freigestellt und vor einem anderen Hintergrund platziert werden. Die besondere Schwierigkeit ist in diesem Fall das zottelige Fell des Vierbeiners. Doch auch dafür bietet Photoshop zahlreiche Lösungen, eine davon wird im Folgenden erklärt.
Schritt 2: Im Anschluss legen Sie die Kante des freizustellenden Objektes manuell Punkt für Punkt fest. Halten Sie die linke Maustaste gedrückt, um eine Kurve zu ziehen. Tipp: Zoomen Sie in das Bild hinein, um noch genauer arbeiten zu können. Wenn Sie das gewünschte Motiv mit Punkten „umrahmt“ haben, tätigen Sie einen Rechts-Klick und wählen „Auswahl erstellen“. Wichtig ist, dass Sie in der Optionsleiste oben „Pfad“ eingestellt haben.
Schritt 5: Sind Sie mit Ihrer Auswahl zufrieden, können Sie im rechten Fenster unter „Ausgeben in:“ wählen, wie Sie Ihr bearbeitetes Bild ausgeben möchten. Wählen Sie beispielsweise „Neues Dokument mit Ebenenmaske“, so wird Ihr freigestelltes Objekt mit Ebenenmaske in einem neuen Dokument geöffnet. Dort können Sie es bei Bedarf weiterbearbeiten.
Schritt 6: Anschließend gehen Sie wie oben beschrieben vor und duplizieren das freigestellte Objekt in ein neues Dokument oder in ein beliebiges anderes Bild.
Hinweis: In diesem Fall wurde mit der Creative Cloud Version von Photoshop gearbeitet, bei früheren Versionen von Photoshop lautet die analog verwendete Funktion „Kante verbessern“, statt „Auswählen und maskieren“. Die Arbeitsweise beim Freistellen unterscheidet sich zwischen den verschiedenen Photoshop-Versionen jedoch nur geringfügig.
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