Was haben ein USB-Stick, ein Kugelschreiber, eine Tastatur, ein Taschenrechner und ein Schlüsselanhänger gemeinsam? Ganz einfach: Sie alle können mit ein und derselben Druckmethode veredelt werden – dem Tampondruck. Wo das beliebte Druckverfahren für Werbemittel seinen Ursprung hat und wie es im Detail funktioniert, erfahren Sie hier.
Wer hat’s erfunden?
Die Schweizer. Und wer genau? … Das wird wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Sicher weiß man nur: Bereits im 18. Jahrhundert wurden in der Schweizer Uhrenindustrie Ziffernblätter im Declacierverfahren – dem direkten Vorgänger des Tampondrucks – gestaltet. Mit Hilfe eines eingefärbten Gelatinetampons übertrug man Zahlen, Dekorationselemente und Texte auf die zum Teil sehr kleinen und ebenso empfindlichen Bauteile.
In den 1960er-Jahren wurde schließlich der erste Prototyp einer Tampondruckmaschine mit elektrischem Antrieb vorgestellt. Seinen Durchbruch erlebte der Tampondruck jedoch, als man die für den Druckträger verwendete Gelatinemasse gegen wesentlich strapazierfähigen Silikonkautschuk ersetzte. Mit diesem Material war es von nun an möglich, verschiedenste Oberflächen – egal ob uneben, glatt oder gewölbt – wirtschaftlich zu bedrucken. Auch heute noch sind moderne Tampondruckmaschinen mit eben solchen Kautschuktampons ausgerüstet.
Wie funktioniert der Tampondruck?
Der Tampondruck zählt zur Kategorie der indirekten Tiefdruckverfahren. Das bedeutet, die Druckfarbe befindet sich zu Beginn des Druckprozesses in den Vertiefungen einer vorab erstellten Druckform. Von hier aus wird sie mit Hilfe eines Trägers aus den Vertiefungen entnommen und anschließend auf den Bedruckstoff übertragen. Dank der langjährigen Erfahrung kompetenter Mitarbeiter, hochmoderner Maschinen und stetig optimierter Produktionsprozesse geschieht all das heute in Sekundenschnelle.
Druckprozess bei FLYERALARM am Beispiel eines Kugelschreibers
1. Zunächst wird Ihre Druckdatei am PC in eine Rastersimulation umgewandelt.
2. Ein Mitarbeiter spannt die Druckform (Klischee) in eine Lasermaschine ein.
3. Nun brennt ein feiner Laserstrahl Ihr Motiv in die Klischeeplatte. Dafür fährt er das vorab erstellte Raster Ihrer Druckdatei ab.
4. Parallel dazu wird die Druckfarbe aus bis zu 4 Farben der Pantone-C-Palette vollautomatisch angemischt.
5. Ein Mitarbeiter setzt den gefüllten Farbzylinder und das Klischee in die Druckmaschine ein.
6. Die noch unbedruckten Kugelschreiber kommen in eine Art Sammelbecken. Von dort aus werden sie – einer nach dem anderen – über ein Förderband der Druckmaschine zugeführt.
7. Um jeden Stift an genau der gleichen Stelle zu bedrucken, werden die Kugelschreiber entlang des Förderbands automatisch in Position gebracht. Dafür kommen intelligente Sensoren zum Einsatz, die die Position jedes einzelnen Stiftes erkennen.
8. Spezielle Greifarme drehen und wenden jeden Kugelschreiber solange, bis er im korrekten Winkel fixiert ist und bedruckt werden kann.
9. Kommt der Kugelschreiber beim Druckklischee der Maschine an, presst sich der Träger (Tampon aus Silikonkautschuk) in die Vertiefungen des Klischees und nimmt die Farbe dabei auf.
10. Ähnlich wie ein Stempel überträgt der Tampon die Druckfarbe auf den Schaft des Kugelschreibers.
11. Fertig! Der Prozess wiederholt sich solange, bis der Farbzylinder leer und der Druckauftrag abgeschlossen ist. Nach dem Druckprozess wird der Tampon mit etwas Lösemittel gereinigt und ist bereit für den nächsten Auftrag.
Die Vorteile: Was zeichnet den Tampondruck aus?
Alle Vorteile des Tampondrucks im Überblick
- flexibel: der Tampon passt sich jedem Untergrund an
- vielseitig: der Druck ist auch auf sehr kleinen, gewölbten oder runden Flächen möglich
- effizient: schneller Druckprozess und Trocknung der Druckfarbe bei Raumtemperatur
- nachhaltig: der Tampon wird nach dem Drucken gereinigt und erneut verwendet
- kostengünstig und ressourcenschonend: man nutzt nur so viel Farbe, wie tatsächlich benötigt wird
Werbeartikel und mehr jetzt per Tampondruck veredeln lassen
Kostengünstig, vielseitig, effizient und ressourcenschonend: Um erfolgreiche Werbeartikel für die breite Masse zu produzieren, ist der Tampondruck wie geschaffen. Dass es hierbei nicht immer nur der klassische Kugelschreiber oder das Feuerzeug sein muss, beweist ein Blick in das große FLYERALARM Sortiment. Lassen Sie sich inspirieren und gestalten Sie im Handumdrehen eigene Werbebotschafter, die Sie in Ihren Zielgruppen verteilen. Sie werden feststellen: Vom Antistressball bis zum Zahnstocher stehen Ihnen hierbei unzählige Möglichkeiten offen.
Alternative Veredelungen für Werbeartikel
Ein klassischer Aufdruck reicht Ihnen nicht aus, um Ihre Marke edel hervorzuheben? Wie wäre es dann zum Beispiel mit einer hochwertigen Gravur? Diese Veredelugstechnik, gemacht für die Ewigkeit, besitzt eine außergewöhnliche Haptik und einen unbestreitbaren Wow-Faktor. Alles, was Sie über Gravuren wissen sollten, erfahren Sie ebenfalls hier im Blog!
Oder suchen Sie nach einer Möglichkeit, Textilien mit eigenem Brand zu versehen? Auch hier gibt es unzählige Möglichkeiten, um Ihre eigene Corporate Fashion zu kreieren. Egal ob Sie angesagte Promotion Weare, bequeme Mitarbeiterkleidung oder edle Wohlfühltextilien wie Handtücher, Fleecedecken, Bademäntel und mehr veredeln möchten – FLYERALARM hat die passende Lösung für Sie.
Wie habe ich das denn mit den Farben zu verstehen? Wenn ich Buntstifte bestellen möchte habe ich die Wahl zwischen 1- bis 3-farbig. Wenn ich einzig mit der Farbe Rot arbeiten möchte zählt diese doch als 1-farbig, oder hat das was mit der Mischung zu tun?
Beste Grüße, Jan
Hallo Jan,
ganz richtig. Wichtig ist nur, dass Sie die Farbe auch entsprechend den Vorgaben im Datenblatt benennen. Wenn Sie bei Ihrem Produkt beispielsweise nur Pantonefarben verwenden können, so finden Sie einen Hinweis darauf im Datenblatt des Produktes. Tipps zum Anlegen von Volltonfarben bekommen Sie hier: https://www.flyeralarm.com/blog/de/tutorial-5-farbkanal-anlegen-in-affinity-designer
Viele Grüße und einen guten Start ins neue Jahr
Marco
Gibt es denn auch Nachteile ? Wo sind, gegebenenfalls, die Grenzen bei diesem Druckverfahren ?
Hallo Kai,
sicher, auch beim Tampondruck gibt es ein paar Nachteile. Die sind aber ziemlich überschaubar. Zum einen hat der Kautschuktampon natürlich eine begrenzte Größe, sodass sich das Verfahren eher für kleine Druckflächen eignet. Die Druckdatei sollte als hochauflösende Vektorgrafik in maximal 4 Farben angelegt werden. Farbverläufe sind im Tampondruck nicht möglich, da immer nur eine Farbe aufgenommen und abgegeben werden kann. Da der Farbauftrag nur aus einer Schicht besteht, ist er im Vergleich zu anderen Verfahren außerdem recht dünn. Deswegen werden beispielsweise Textilien nicht im Tampondruck veredelt, da man hier wesentlich dickere Farbschichten für ein schönes und dauerhaftes Druckbild braucht. Für Kunststoffe, Hölzer und viele andere Oberflächen ist der Tampondruck aber wunderbar geeignet.
Ich hoffe, dir damit etwas weitergeholfen zu haben.
Viele Grüße aus Würzburg
Doreen
Hallo Doreen,
leider zu viele Falschinfos, deshalb hier die Korrektur:
Selbstverständlich können Textilien problemlos bedruckt werden. Dafür gibt es auch spezielle Farbsysteme mit Ökotex Zertifikat! Gerne verwendet z.B. für den Druck von Necklabels.
Auch Farbverläufe sind problemlos möglich im Euroraster Verfahren.
Hallo Mr. T,
vielen Dank für Ihre Korrektur, die ich sehr gerne annehme. Demnach beschränken sich die Nachteile des Tampondrucks lediglich auf die recht begrenzte Größe des Druckformats und die geringe Dicke der Farbschicht. Oder gibt es aus Ihrer Sicht noch einen weiteren Nachteil zu nennen?
Viele Grüße
Doreen