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Serie Veredelungstechniken: Sonderfarben HKS und Pantone

Von 18. März 2024 Juni 28th, 2024 Know-how
Sonderfarben HKS und Pantone

Wann ist es nötig, auf die Sonderfarben HKS und Pantone zurückzugreifen? Welche Unterschiede bestehen zwischen beiden Systemen? In welchen Bereichen verwendet man eigentlich neben dem CMYK-Farbraum immer auch Sonderfarben? Und wie legt man sie korrekt für den Druck an? Hier erhalten Sie die Antworten.

Wo braucht man Sonderfarben wie HKS und Pantone?

Für bestimmte grafische Umsetzungen bedarf es beim Druck Sonderfarben (HKS und Pantone), die zusätzlich zu CMYK in einem fünften bzw. sechsten Farbwerk auf den Bedruckstoff aufgebracht werden. Denn nicht jede Farbe kann aus den regulären Komponenten des Vierfarbdrucks gemischt werden. Vor allem in der Verpackungsproduktion, bei der Herstellung von edlen Drucksachen oder Corporate-Design-Konzepten werden Sonderfarben verwendet. Also für Logos oder andere Elemente, die durch die Farbe eine Wiedererkennung hervorrufen, nicht für den bildrealistischen Druck. Es sind bereits fertig gemischte Volltonfarben, die so eine einheitliche Farbdarstellung gewährleisten, egal wo auf der Welt sie zum Einsatz kommen. Das weltweit bekannteste und weitverbreitetste Sonderfarben-System stammt von Pantone, im deutschsprachigen Raum ist HKS sehr gebräuchlich. Beide stellen ihre Farbpaletten auf speziellen Fächern dar, die es in unterschiedlichen Ausführungen für die gängigsten Papierarten und größten Industriezweige gibt.

Pantone

Das Pantone Farbsystem wurde 1963 von Lawrence Herbert geschaffen, mit dem Ziel, standardisierte Farben für Grafiker und die Industrie bereitzustellen. Mittlerweile gibt es diverse Farbfächer für die unterschiedlichsten Anwendungsbereiche der Druck- und Grafikbranche. Dabei werden drei Papiersorten berücksichtigt: gestrichenes (C) und ungestrichenes (U). Für den Druck auf den verschiedenen Papieren wird jeweils dieselbe Farbmischung benutzt, wodurch die Ergebnisse allerdings variieren. Pantone 100 beispielsweise sieht auf einem gestrichenen Papier anders aus als auf einem ungestrichenem. Die Verbindlichkeit des Farbrezepts bleibt aber immer erhalten. Das Basis-System, das Pantone Matching System, umfasst 1.755 Sonderfarben. Der CMYK Farbfächer der Plus Series zeigt 2.868 Farben, die mit CMYK darstellbar sind. Darüber hinaus gibt es viele weitere Systeme, die bestimmte Sonderfarbgruppen wie Metallic oder Neon abbilden. Auch für spezielle Designbereiche wie die Bekleidungs- und Architekturbranche sind eigene Farbfächer angelegt.

HKS

Der Name des HKS Warenzeichenverbands e.V. leitet sich von seinen Gründungsfirmen ab: Hostmann-Steinberg Druckfarben, Kast + Ehinger Druckfarben und H. Schmincke & Co. Seit 1968 definiert der Verband Sonderfarben und stellt sie her. Aus 88 Basisfarben mit jeweils 39 Farbnuancen ergeben sich insgesamt 3.520 Volltonfarben, die im HKS-Farbfächer zusammengefasst sind. Weil jede Farbe auf verschiedenen Papieren anders wirkt, gibt es verschiedene Fächer, die für die jeweiligen Bedruckstoffe spezifiziert sind: HKS K für Kunstdruck-, also gestrichenes Papier und HKS N für Natur-, also ungestrichenes Papier. Jeder Farbe ist eine Kennzahl sowie das Kürzel der jeweiligen Papiergruppe zugeordnet, sodass eine einheitliche Systematik entsteht. Ein Beispiel: HKS 1 ist ein sanfter Gelbton. Würde man das Mischverhältnis auf CMYK übertragen, ergäbe das für die einzelnen Papiergruppen ungefähr folgende Zusammensetzungen:

HKS 1 N: 0,5,60,0
HKS 1 K: 0,10,60,0

Aufgrund des Zusammenspiels der gemischten Farbe und des Bedruckstoffes ist das Ergebnis auf den verschiedenen Papieren dasselbe. So ist gewährleistet, dass der gewünschte Farbton auf den unterschiedlichen Papieren immer gleich aussieht. Auch ein Grund, warum wir bei FLYERALARM HKS-Sonderfarben verwenden.

Eingeschränkter Zugriff auf Pantone Farben in Adobe Applikationen

Seit 16. August 2022 werden die vorinstallierten Farbbibliotheken der Pantone Palette in Adobe Applikationen wie Photoshop, Illustrator und InDesign nach und nach eingestellt. Der Grund dafür ist eine Anpassung der Lizenzierung von Pantone bei Adobe. Nach November 2022 werden daher nur noch folgende drei Farbtafeln zur Verfügung stehen:

  • Pantone + CMYK beschichtet
  • Pantone + CMYK unbeschichtet
  • Pantone + metallisch beschichtet

Was bedeutet das für Sie?

Aufgrund der Lizenz-Anpassung benötigen Sie eine neue kostenpflichtige Pantone Connect-Lizenz. Um diese zu erwerben, installieren Sie das Pantone Connect-Plug‑in unter Adobe Exchange. Sollten Sie Fragen haben, kontaktieren Sie gerne den FLYERALARM Support.

Zum Kontaktformular

Übrigens: Auf den Adobe Hilfeseite finden Sie weitere Informationen zum Umgang mit Pantone Farbtafeln in älteren Adobe CC und Adobe CS Versionen. Erfahren Sie mehr zum Drucken von Volltonfarben in Photoshop, Arbeiten mit Farbfeldern in InDesign oder Pantone-Plus Farbbibliotheken in Illustrator.

Ist Ihnen alles zu kompliziert? Mit unserem professionellen Druckdaten & Design-Service können Sie Ihre Druckdaten von kompetenten Grafik-Expertinnen und -Experten anpassen oder komplett neu erstellen lassen – schnell, unkompliziert und absolut preistransparent.

Pantone Volltonfarben für den Druck manuell anlegen

Für das manuelle Anlegen von Pantone Volltonfarben nehmen Sie sich einen Pantone Farbfächer zur Hand, um den exakten Farbwert für Ihr Druckprodukt auszuwählen. Danach gehen Sie wie folgt vor:

  1. Legen Sie einen 5. Farbkanal an.
  2. Erstellen Sie eine neue Volltonfarbe.
  3. Benennen Sie die Volltonfarbe mit dem exakten Pantone Wert, den Sie in Ihrem Pantone Farbfächer ablesen können.

Korrekte Schreibweise beachten!

Achten Sie bei der Benennung des Pantone Farbwerts unbedingt auf eine korrekte Schreibweise! Selbst kleine Zahlendreher, ein fehlendes Leerzeichen oder die Verwendung von Klein- statt Großbuchstaben können bereits zu Farbveränderungen führen.

Die richtige Bezeichnung folgt dem Schema: PANTONE Zahl C oder U

In diesem Beispiel wäre PANTONE Red 032 C die richtige Benennung für den roten Farbton. Der blaue Farbton wird mit PANTONE 302 C korrekt bezeichnet. Ob Sie ein “C” für Coated (gestrichenes Papier, glatte Oberfläche) oder “U”  für Uncoated (ungestrichenes Papier/raue Oberfläche) benötigen, lesen Sie im Datenblatt Ihres Druckprodukts von FLYERALARM nach.

Pantone Farbbeispiel

In Ihrem FLYERALARM Blog finden Sie eine ganze Palette passender Tutorials, in denen Sie erfahren, wie Sie den 5. Farbkanal mit Hilfe verschiedener Programme anlegen können. Klicken Sie einfach auf Ihre verwendete Software und folgen Sie der Anleitung. Mit den Hilfestellungen wird es Ihnen ein Leichtes sein, Vollton- und Sonderfarben aus der HKS- und Pantone Farbpalette sowie bestimmte Lacke und andere Veredelungen korrekt in Ihren Druckdaten zu hinterlegen. Hier geht’s zu den Tutorials:

Übrigens! Noch mehr hilfereiche Beiträge zum Thema Sonderfarben und Veredelungstechniken finden Sie hier im Blog. Entdecken Sie zum Beispiel unsere Artikel:

Doreen

Über Doreen

Doreen ist eine echte Vollblut-Texterin, die schon so manche Tastatur an ihre Grenzen brachte. Sie ist vielseitig interessiert und beruflich schon immer im Marketing zu Hause. Am liebsten bringt sie nützliches Druckwissen und kreative Werbeideen auf den Punkt.

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