Medientechnologinnen und -technologen mit dem Schwerpunkt Offsetdruck sorgen dafür, dass Druckdaten nicht nur in der Vorschau am PC, sondern auch auf Papier gut aussehen. Dafür braucht es technisches Verständnis sowie viel Verantwortungsbewusstsein. Ein Medientechnologe gewährt einen Einblick in seinen Arbeitsalltag.
Donnerstagvormittag, ca. 10:00 Uhr. Der Duft von Farbe und Papier liegt in der Luft. In der klimatisierten Halle laufen zwei Lkw-große Druckmaschinen auf Hochtouren. Im immer gleichen Takt saugen die riesigen Maschinen Papierbogen ein. Diese durchlaufen acht mächtige Farbwerke und werden am anderen Ende der bis zu 25 Meter langen Maschine im Viertelsekundentakt ausgespuckt. Das gleichmäßige Zischen und Dröhnen wirkt fast hypnotisierend.
Stephan Pemsel steht leicht gebeugt über der Arbeitsfläche seines Leitstandes direkt neben der Maschine. Dort liegt ein kunterbunter Druckbogen, auf dem viele knallige Flyer platziert sind. Die interessieren ihn allerdings zuerst einmal nicht. Vielmehr richtet sich seine Aufmerksamkeit auf die Ränder der Layouts. Dort überprüft er mit einem Fadenzähler, einer Art Spezial-Lupe, die Qualität des Drucks. Er blickt auf. Seine Augen wandern über den riesigen Bildschirm, an dem er die Konfiguration der Druckmaschine einstellen kann. Währenddessen läuft hinter ihm die riesige, hochmoderne Druckmaschine, an deren Aufbau viele Menschen und noch mehr schwere Geräte wochenlang beschäftigt waren. Stephan Pemsel dreht sich um und drückt auf ein Knöpfchen. Die Geschwindigkeit der Maschine verlangsamt sich, bis diese schließlich ganz stoppt. Die Hände in die Hüften gestemmt erklärt der Medientechnologe: „So. Der Abzug ist durch. Jetzt können wir mit der eigentlichen Produktion beginnen.“
Was macht ein Medientechnologe (m/w/d) Druck?
„Im Endeffekt sorgen wir dafür, dass weißes Papier bunt wird“, erklärt Stephan Pemsel scherzend. Zu seinen Aufgaben gehört es, Druckaufträge zu überprüfen, die Druckmaschinen einzurichten und während des gesamten Druckvorgangs die Qualität zu kontrollieren.
Das hört sich erst mal unkompliziert an, jedoch steckt einiges an Know-how über Farben, Drucktechnik und nicht zuletzt die Bedienung der gigantischen Druckmaschine dahinter. Zuerst werden alle Druckwerke mit den passenden Druckplatten bestückt. Das passiert an einigen Druckmaschinen mittlerweile sogar vollautomatisch. „Dann überprüfe ich am Leitstand, ob überhaupt der richtige Druckauftrag geladen ist“, erklärt Stephan Pemsel. Vom Leitstand aus, einer Art Steh-Schreibtisch mit großer Arbeitsfläche, Touchscreens und riesigem LED-Bildschirm, kann der Medientechnologe die grundlegenden Einstellungen der Druckmaschine überprüfen. „Ich checke, ob Grammatur, Farbauftrag, Druckgeschwindigkeit, Format und so weiter korrekt eingelesen wurden“, erklärt Pemsel. Der Clou: Auf den Druckplatten ist ein Code hinterlegt, den die Druckmaschine vollautomatisch ausliest. Über diesen Code werden sämtliche Parameter voreingestellt und müssen anschließend am Leitstand lediglich überprüft werden. „Früher war da viel mehr Handarbeit gefragt. Heute können wir die Maschine mit wenigen Klicks komplett konfigurieren“, so der Medientechnologe.
Anschließend werden ca. 50 Bogen gedruckt. Anhand dieser Bogen wird das Druckergebnis kontrolliert. Mit einem Fadenzähler, der oben bereits erwähnten Spezial-Lupe, überprüft Stephan Pemsel, ob alle Farben genau übereinander gedruckt wurden. Außerdem checkt er, ob das Register auf Vorder- und Rückseite zueinander passen. Das Register sieht aus wie ein kleines Fadenkreuz, das auf beiden Seiten des Bogens aufgedruckt ist. „Es ist sehr wichtig, dass die Vorder- und Rückseite genau zueinander passen. Zum Beispiel, wenn Druckprodukte in der Weiterverarbeitung gefalzt werden“, so der Medientechnologe Offsetdruck. Mit einem Dichtemesser überprüft er schließlich noch, ob die Farbe in ausreichender Menge auf das Papier aufgetragen wurde, also ob das Druckbild satt und ansprechend aussieht.
Ist Stephan Pemsel mit dem Ergebnis des Test-Drucks zufrieden, startet er den eigentlichen Druckauftrag. „Jetzt muss ich während des Druckens regelmäßig die Qualität der Bogen kontrollieren, ansonsten arbeitet die Maschine automatisiert.“
Wie läuft die Ausbildung ab?
Den Beruf des Medientechnologen (m/w/d) Druck Schwerpunkt Offset gibt es erst seit 2011, vorher hieß diese Ausbildung Offsetdrucker. „Medientechnologe passt allerdings ziemlich gut, schließlich braucht man schon eine gute Portion an technischem Grundverständnis, um moderne Druckmaschinen bedienen zu können“, schildert Stephan Pemsel. Medientechnologen und -technologinnen managen Arbeitsaufträge, sorgen für die Einhaltung standardisierter Abläufe und sichern die Qualität von Druckprodukten.
Nebenbei gesagt, gibt es bei FLYERALARM an den verschiedenen Standorten weitere Druckmaschinen mit unterschiedlichen Druckverfahren zur Herstellung unserer Produkte. Zum Beispiel gibt es neben dem Offsetdruck noch den Digitaldruck, mit bis zu 25 Meter langen Maschinen, die verschiedenste Materialien, darunter Papier, Folien oder auch Aufkleber, bedrucken können. Ebenso werden im Siebdruckverfahren auch Taschen oder T-Shirt bedruckt.
Daher gibt es auch weitere Ausbildungsrichtungen, deren Inhalte sich zum Teil jedoch überschneiden: Offsetdruck, Digitaldruck, Siebdruck und Weiterverarbeitung. Die Ausbildung erfolgt im Ausbildungsbetrieb, in der Berufsschule und in überbetrieblichen Lehrgängen. Zudem gibt es viele Zusatzqualifikationen, die in Kursen erworben werden können, sowie zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten.
Medientechnologe (m/w/d) – Traumjob für alle, die auf große und komplexe Maschinen stehen
„Für mich ist Medientechnologe Druck definitiv ein Traumjob“, schwärmt Stephan Pemsel. „Man muss sich das mal vor Augen halten: Mit ein paar Klicks bediene ich eine unfassbare Maschine. Ein einziges Druckwerk wiegt je nach Maschinentyp bis zu 21 Tonnen – und die Druckmaschine hat acht davon! Die Maschine bedruckt bis zu 18.000 Bogen in der Stunde, mit einer Genauigkeit auf 0,01 mm. Das sind Zahlen, die man sich auf der Zunge zergehen lassen kann.“
Daraus ergeben sich die Anforderungen an junge Menschen, die sich für eine Ausbildung zum Medientechnologen interessieren: technisches Grundverständnis sowie ein hohes Maß an Verantwortungsbewusstsein. „Man braucht schon Selbstvertrauen, um solche Maschinen zu bedienen. Das bekommt man während der Lehrzeit von den Ausbildenden allerdings vermittelt. Man wird sehr behutsam an die Aufgaben herangeführt, das hat mir während der Ausbildung schon gut gefallen.“
Warum eine Ausbildung bei FLYERALARM?
Die Ausbilderinnen und Ausbilder betrachten ihre Lehrlinge als wertvolle Arbeitskräfte und Investition in die Zukunft, nicht als günstige Helferlein, die lediglich Kaffee kochen und die Halle kehren dürfen. „Die anderen Auszubildenden und ich durften vor der Abschlussprüfung Vorbereitungskurse des Verband Druck und Medien Bayern (vdmb) in München besuchen. Komplett auf Firmenkosten. Die Kurse waren echt hilfreich, wir haben die Prüfungen alle locker bestanden. Auch die Kosten für eine überbetriebliche Ausbildung und Weiterbildungsmaßnahmen wurden komplett von FLYERALARM übernommen. Das zeigt, wie viel Wert in unserer Firma auf gute Ausbildung gelegt wird und dass man hier langfristig mit Auszubildenden plant“, so Stephan Pemsel.
Interesse an einer Ausbildung zum Medientechnologen (m/w/d) Druck?
Bei FLYERALARM werden Medientechnologinnen und -technologen an den Standorten Würzburg, Marktheidenfeld, Klipphausen und Kesselsdorf ausgebildet. Die Ausbildungen beginnen immer zum 01. August oder 01. September. Bewerben sollten sich Interessierte ca. 6 – 13 Monate früher. Wer erst einmal in den Arbeitsalltag eines Medientechnologen schnuppern möchte, kann sich gern jederzeit für ein Praktikum bewerben. Bewerbungen um einen Ausbildungs- oder Praktikumsplatz sollten Lebenslauf, Motivationsschreiben und Zeugnisse enthalten.
- Bewerbungen sowie Fragen zum Bewerbungsprozess oder Praktikumsplätzen an
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