Skip to main content

Serie Veredelungstechniken: Letterpress

Von 17. April 2024 November 14th, 2024 BeInspired, Know-how
Druckveredelung: Letterpress

Mit Letterpress veredelt erhalten Ihre Drucksachen eine besondere Haptik mit deutlich spürbaren Elementen. Mehr über das Hochdruckverfahren, das Visitenkarten, Postkarten und Co. eine gewisse Portion Räumlichkeit verleiht, erfahren Sie hier.

Was ist Letterpress?

Letterpress, auch genannt Boston Style, ist ein Hochdruckverfahren. Dabei werden bestimmte Bereiche Ihres Layouts mit Hilfe eines Prägestempels in das Papier gedrückt, was dem Druckergebnis eine besondere Tiefe und Struktur verleiht.

Der Begriff Letterpress stammt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt Buchdruck. Diese Technik hat eine lange Tradition, die bis ins Jahr 1450 zurückreicht, als Johannes Gutenberg in Straßburg bewegliche Lettern aus Blei fertigte und damit die Möglichkeit schuf, Drucke in Serie herzustellen. Heute erfolgt das Drucken mit speziell hergestellten Druckplatten aus Kunststoff oder Metall, den sogenannten Klischees, die je nach individuellem Wunsch und Motiv angefertigt werden.

Während des Druckvorgangs bringen die Hochdruckmaschinen, die für das Letterpress-Verfahren verwendet werden, nicht nur Farbe auf das Papier, sondern pressen ohne Versatz auch gleichzeitig das gewünschte Motiv als Relief hinein. Dadurch entsteht die charakteristische Tiefe, die Letterpress auszeichnet und sowohl optisch als auch haptisch wortwörtlich Eindruck hinterlässt.

Die Besonderheiten von Letterpress
  • klassische Tiefprägung mit oder ohne Farbe
  • spür- und sichtbare Reliefstrukturen
  • edler Gesamteindruck

Für welche Materialien ist Letterpress geeignet?

Für Letterpress sollten Sie ungestrichene Papiere wählen, die saugfähig und voluminös sind – denn bei gestrichenen Papiersorten würde das Druckbild unsauber wirken, zu geringe Grammaturen wiederum lassen den Prägeeffekt verloren gehen. Hervorragend zur Geltung kommt Letterpress auf Materialien mit hoher Grammatur, die dem Druck zusätzliche Tiefe verleihen, zum Beispiel Holzschliffpappe oder Baumwollpapier. Auch auf besonders hochwertigen Papieren wie Gmund Papieren oder Naturpapieren entfaltet die Veredelung ideal ihre volle Wirkung.

Für kleinformatige Druckprodukte ohne Falzung ist Letterpress die ideale Wahl. Die durch das Veredelungsverfahren entstehende Räumlichkeit macht Postkarten oder Einladungskarten zu einem besonderen Highlight im Briefkasten und verleiht Visitenkarten zusätzliche Wertigkeit. Auch als vornehme Speisekarten in der Gastronomie oder Beileger machen Holzschliffkarten mit Letterpress garantiert Appetit.

FLYERALARM Druckveredelung Letterpress

Welche Motive sollten Sie für die Letterpress-Technik verwenden?

Besonders gut kommt Letterpress bei einfachen Motiven mit klaren Linien und geometrischen Formen zur Geltung. Sollten Sie die Tiefprägung bei feinen Elementen anwenden wollen, sollten Sie darauf achten, diese breit genug anzulegen. Zu filigrane Details gehen ansonsten verloren.

Das gilt auch für dicht beieinander stehende Einzelelemente – z. B. Fettschrift mit geringer Laufweite. Hier können die Binnenräume leicht verschwimmen. Liegen einzelne Motive zu dicht beisammen, werden sie schnell zu einem einzelnen, tiefgeprägten Block. Setzen Sie daher lieber auf einzelne prägnante Elemente, die mit Letterpress veredelt und so besonders hervorgehoben werden. Auch was die Farbfläche angeht, ist weniger mehr: Bei großen, flächigen Farbbereichen wirkt das Farbergebnis oft etwas „wolkig“.

Geeignete Motive:

  • typografische Elemente, z. B. Monogramme
  • Hervorhebung einzelner Elemente, z. B. Logos
  • klare Linien und geometrische Formen

Ungeeignete Motive:

  • dicht beieinander liegende, filigrane Elemente
  • große, farbige Flächen
  • fett gesetzte, eng stehende Buchstaben

Letterpress: Überzeugen Sie sich selbst!

Sie wollen den Boston Style nicht nur anhand grafischer Beispiele erleben, sondern auch einen haptischen Eindruck bekommen? Dann bestellen Sie hier ein kostenloses Papiermusterbuch mit insgesamt 72 verschiedenen Material- und Veredelungsvarianten.

Zum Papiermusterbuch
FLYERALARM Papiermusterbuch

Die Wirkung von Haptik bei Drucksachen

Aber wieso sind haptische Effekte bei Drucksachen eigentlich so wichtig? Die Kombination aus optischen und haptischen Reizen verstärkt die Wirkung Ihrer Botschaft erheblich. So sorgt die Kombination aus passendem Papier, Veredelung und einer ansprechenden optischen Gestaltung dafür, dass Ihre Drucksachen deutlich besser ankommen. Doch was genau macht diese haptische Komponente so wirkungsvoll und wie können Sie sie gezielt für Ihren Erfolg nutzen? Erfahren Sie mehr in der Folge des FLYERALARM Podcasts “Erfolgsdruck – Storys aus dem Mittelstand” über Haptik.

Charlotte

Über Charlotte

Charlotte – das U steht für Unwissenheit! Denn wenn irgendwo ein großer Haufen Fachwissen ungenutzt herumliegt, dauert es nicht lange, bis Charlotte die Witterung aufnimmt, sich die Kenntnisse einverleibt und einen blitzsauberen Blogbeitrag daraus bastelt.

2 Kommentare

  • Chris sagt:

    Hallo Charlotte!
    „Letterpress, auch genannt Boston Style, ist ein Tiefdruckverfahren!“ ist falsch. Es ist natürlich ein Hochdruckverfahren.
    Ich finde Sie sollten schon den Unterschied zwischen Hoch- und Tiefdruck kennen, bevor Sie einen Blog für eine der größten Druckereien im Deutschsprachigen Raum betreiben und hier unwissenden Kunden etwas vermitteln, das einfach nicht stimmt.
    Vielen Dank!

    • Charlotte sagt:

      Hallo Chris!
      Vielen Dank für Ihren Kommentar und den Hinweis auf den Fehler! Sie haben völlig recht – bei Letterpress handelt es sich tatsächlich um ein Hochdruckverfahren, nicht ein Tiefdruckverfahren. Das haben wir natürlich auch im Beitrag entsprechend ausgebessert.
      Viele Grüße
      Charlotte

Hinterlassen Sie einen Kommentar