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Gestrichenes und ungestrichenes Papier

Von 24. Februar 2016 August 2nd, 2024 Know-how, Technology
Unterschied zwischen gestrichenem und ungestrichenem Papier

Papiersorten gibt es viele, bei Produkten wie Flyern oder Plakaten zum Beispiel stehen Ihnen zahlreiche zur Wahl. Doch worin unterscheiden sie sich? Grundlegend sind Papiere in zwei Kategorien unterteilt: gestrichenes und ungestrichenes Papier. Wir erklären, was das bedeutet und welche Eigenschaften diese Papiere auszeichnen.

Gestrichene Papiere

Bei gestrichenen Papieren wird ein Bindemittel aufgetragen, das die Oberfläche veredelt und glättet. Dieses Bindemittel besteht meist aus Kreide, Kaolin, Kalziumcarbonat und anderen Stoffen. Die Streichmasse wird auf das Papier aufgebracht, mit einem Streichrakel verteilt und so die Oberfläche versiegelt. Nach dem Strich ist das Papier zunächst matt, um ein glänzendes Produkt zu erhalten, werden die Papierbahnen durch einen Kalander geführt. Mit Druck und Wärme werden sie hier von Walzen geglättet und satiniert. Durch den Strich wird das Papier glatter und stabiler und nimmt weniger Farbe auf. Zudem ist ein feineres Druckraster als bei ungestrichenen Papieren möglich, eine hohe Detailwiedergabe und intensivere Farben. So eignen sie sich beispielsweise ideal für Werbemittel wie Flyer oder Plakate. Um besonders hochwertige Papiere, wie zum Beispiel Kunstdruckpapier, herzustellen, wird das Papier mehrfach gestrichen.

Zu gestrichenen Papieren zählen unter anderem:

Bilderdruck matt: Erstellen Sie hochwertige Druckprodukte mit einer kräftigen und leuchtenden Farbwiedergabe. Konturen sind scharf und durch die nicht spiegelnde Optik sind Texte sehr gut lesbar.
Bilderdruck glänzend: Der Papierglanz schafft eine edle Optik, die durch eine hervorragende Farbbrillanz besticht. Wie auch die matte Variante kann es mit Veredelungen wie Lack versehen werden und hat eine hohe Altersbeständigkeit.
Chromokarton: Mehrfach gestrichen, zeichnet er sich durch ein hohes Volumen und Steifigkeit aus, wodurch er sich zum Beispiel sehr gut für Visitenkarten eignet.

Ungestrichene Papiere

Zu den ungestrichenen Papiersorten werden alle holzfreien oder holzhaltigen gezählt, die ohne synthetische Inhaltsstoffe hergestellt werden. Ihre Oberfläche lässt meist feine Fasern erkennen, ist etwas rauer und offenporig. Dadurch nehmen sie die Druckfarbe sehr gut auf, was allerdings dazu führt, dass kein Druck mit allzu feinen Rastern möglich ist. Dafür sind sie auch bedruckt in der Regel gut beschreib- und bestempelbar. So eignen sie sich zum Beispiel sehr gut für Briefpapier oder Rechnungen. Zudem zeichnen sie sich durch eine weiche Bildwiedergabe, eine gute Lesbarkeit und ein natürliches Aussehen aus.

Zu ungestrichenen Papieren zählen unter anderem:

Offsetpapier: Das holzfreie Papier hat eine matte und oberflächengeleimte Oberfläche. Die Farbigkeit des Drucks wirkt nicht so intensiv wie auf gestrichenem Papier. Weil es bei größeren, glatten Farbflächen zu einem unruhigen Farbauftrag kommen kann, legen Sie Motive immer etwas heller als sonst an. So bleiben die Kontraste sowie die Bildschärfe besser erhalten.
Naturpapier: Das Papier aus chlorfrei gebleichtem Zellstoff saugt aufgrund seiner offenen Oberfläche relativ viel Farbe auf. Bilder erscheinen auf Naturpapier besonders weich und warm. Bei der Variante Naturpapier creme sollten Motive etwas heller angelegt werden, ähnlich wie beim Offsetpapier.
Recyclingpapier: In der Regel besteht Recyclingpapier aus 100 % Altpapier und hat nicht nur die typische Optik eines Umweltpapiers, sondern auch eine entsprechende Haptik. Das FLYERALARM Recyclingpapier verfügt über einen hohen Weißgrad.

Sie sehen: Papier ist nicht gleich Papier und es ist gar nicht immer so einfach, sich für das richtige zu entscheiden. Eine große Hilfe dabei ist das FLYERALARM Papiermusterbuch, das Sie kostenlos bestellen können. Blättern Sie in mehr als 50 Papiersorten und lassen Sie sich inspirieren.

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Charlotte – das U steht für Unwissenheit! Denn wenn irgendwo ein großer Haufen Fachwissen ungenutzt herumliegt, dauert es nicht lange, bis Charlotte die Witterung aufnimmt, sich die Kenntnisse einverleibt und einen blitzsauberen Blogbeitrag daraus bastelt.

28 Kommentare

  • Michael Mohr sagt:

    Hallo,
    für die Erstellung individueller Postkarten auf einem Tintenstrahldrucker suche ich Karton z.B. 250-280g/m2 seidenmatt gestrichen in natur/ecru/hellelfenbein also jedenfalls nicht rein- oder gar brillantweiß. Gibt es das. wenn ja wo und wie nennt sich das Material?
    Über eine Antwort würde ich mich freuen.
    Beste Grüße

    Michael Mohr

  • Tobias Claren sagt:

    Hallo.

    Gibt es Nachteile bei gestrichenem Papier?
    Ist ungestrichen einfach nur günstiger?
    Was würde man für Plakate nehmen, die mit Text, evtl. Grafik, und evtl. auch mal ein Gesicht ein paar Stunden an einem Tag immer wieder einmal auf der Straße Passanten ansehen?

    • Marco sagt:

      Hallo Tobias,
      ob ein Papier gestrichen oder ungestrichen ist, hat auf den Preis keinen Einfluss. Für Ihr Vorhaben würden wir Ihnen auf jeden Fall gestrichenes Papier empfehlen, da auf gestrichenem Papier eine bessere Detailwiedergabe und intensivere Farben möglich sind. Kleinteilige Grafiken und fotorealistische Motive können bei ungestrichenem Papier an Kontur verlieren.

      Herzliche Grüße
      Marco

  • Manuel sagt:

    Hallo

    Sind 135g/m2 gestrichen und 135g/m2 ungestrichenes Papier gleich dick?

    Beste Grüsse
    Manuel

    • Doreen sagt:

      Hallo Manuel,
      danke für diese gute Frage, die mich persönlich auch erst einmal etwas hat grübeln lassen. Ich habe bei unseren Experten nachgefragt: Tatsächlich ist gestrichenes Papier minimal dünner als ungestrichenes Papier mit gleicher Grammatur. Der Unterschied dürfte allerdings nur wenige Mikrometer ausmachen, da die Oberfläche jeweils glatt bzw. offenporig und rau ist.

      Viele Grüße aus Würzburg
      Doreen

  • Tobias sagt:

    Hallo Zusammen…
    möchte gerne Flyer auf 300g Recyclingpapier drucken lassen… wieso geht dies nur mit Veredelung Heißfolie…?

    LG Tobias…

    • Kai sagt:

      Hallo Tobias,
      die Veredelungsoptionen von Papieren variieren – abhängig von der Materialbeschaffenheit und den Produktionsbedingungen. 300 g Recyclingpapier ist ein ungestrichenes Papier mit einer weichen und offenporigen Oberfläche, die nicht alle Veredelungen verträgt.

      So sind zum Beispiel alle Arten von Kaschierungen bei Recyclingpapieren nicht zu empfehlen. Denn die Verklebung von einem ungestrichenem (Recyclingpapier) mit einem gestrichenen Material (Folie) würde unter Umständen zu Spannungen führen, die das Papier wölben.

      Dagegen machen sich Heißfolienprägungen bei Flyern aus 300 g Recyclingpapier besonders gut. Denn das Umweltmaterial ist weich und dick und lässt daher umso besser, sprich tiefer, prägen.

      Alle Infos zu den Veredelungsoptionen bei FLYERALARM Druckprodukten finden Sie u.a. hier: https://www.flyeralarm.com/de/content/index/open/id/24388/veredelungen.html

      Mit freundlichen Grüßen
      Kai

  • Daniel sagt:

    Hallo,

    ich möchte gerne Postkarten drucken lassen und diese dann mit einem Tintenstrahldrucker zu Hause personalisieren. Also die Adresse direkt auf die Karte drucken und nicht extra Etiketten drucken und dann aufkleben. Welches Papier ist dafür am besten geeignet? Ist dies überhaupt möglich oder muss ich immer damit rechnen, dass die Tinte verschmieren wird?

    Herzliche Grüße
    Daniel

    • Doreen sagt:

      Hallo Daniel,
      Ihre Postkarten sollten aus ungestrichenem Papier bestehen, damit sich die Farbe gut verankert und nicht verwischen kann. Allerdings sollten Sie vor dem Druck der Adressen prüfen, ob Ihr Tintenstrahldrucker für die vergleichsweise hohen Grammaturen von Postkarten ausgelegt ist. Sonst kann es zu einem Papierstau oder Schäden an Ihren Postkarten kommen.

      Auf der sicheren Seite wären Sie in jedem Fall mit dem Druck von Etiketten, wie z. B. diesen hier auf Bogen: https://www.flyeralarm.com/de/p/etiketten-auf-din-a4-bogen-4208937.html

      Mit vielen Grüßen aus Würzburg
      Doreen

  • Jonas sagt:

    Bei Recyclingpapier ist die Oberfläche offenporig und ungestrichen. Dadurch wird viel Farbe aufgesaugt. Macht es deshalb Sinn eine geringere DPI Auflösung für den Druck zu wählen?

    • Kai sagt:

      Hallo Jonas,
      nein, es macht keinen Sinn eine geringere DPI Auflösung für den Druck auf Recyclingpapier zu wählen. Wir empfehlen Ihnen aber Druckdateien nicht mit allzu feinen Rastern anzulegen. Denn sehr starke Scharfzeichnungen könnten beim Druck auf diesen offenporigen Papieren leicht verwischen. Dafür zeichnen sich Recyclingpapiere durch ihre weiche Bildwiedergabe, eine gute Lesbarkeit und ein natürliches Aussehen aus. Falls Sie besonders detaillierte Bilder wiedergeben wollen, empfehlen wir unsere Offsetpapiere.

      Mit besten Grüßen aus Würzburg
      Kai

  • Sascha sagt:

    Ich möchte einen Proof bei proof.de ordern, um den Druck bei Euch auf Bogenoffset-Papier zu meinem Kunden zu zeigen. Jetzt möchte proof.de natürlich das entsprechende Farbprofil wissen: soll ich die Daten auch für proof.de in ISO Coated anlegen oder gleich als ISO Uncoated oder gar PSO Uncoated? Das Thema ob PSO oder nicht nervt mich zusätzlich – optische Aufheller ja/nein – bei welchen Papieren – steht nirgends … wird bei Euch wahrscheinlich auch nicht berücksichtigt? Oder wieder interne Umrechnungen je nach Papier?

    Grüße aus Berlin
    Sascha

    • Marco sagt:

      Hi Sascha,
      legen Sie Ihre Daten am besten in ISO Coated V2 300% an, Ihr Anbieter für Proofdrucke kann mit diesem Farbprofil garantiert umgehen. Sind Sie sich dennoch unsicher, sollten Sie sich direkt an den Anbieter wenden und dort nachfragen. Zum Thema PSO: Ja, FLYERALARM arbeitet PSO-zertifiziert. Bitte beachten Sie jedoch, dass es durch Produktion und verschiedene Papiere zu Farbortverschiebungen kommen kann. Mehr Informationen finden Sie in den FLYERALARM FAQs unter https://www.flyeralarm.com/de/faq/index/index/faq.html oder unter dem Menüpunkt „Druckdaten“ im FLYERALARM Onlineshop unter https://www.flyeralarm.com/de/content/index/open/id/911/druckdaten.html. Alternativ können Sie sich natürlich auch an unsere Kollegen von der Hotline wenden, Sie erreichen sie unter 0931 46584 003.

      Herzliche Grüße aus Würzburg
      Marco

  • Dirk sagt:

    Hallo,
    für alle Druckprodukte (außer Werbetechnik und Plakate) soll das Profil „ISO Coated v2 300% (ECI)“ verwendet werden.
    Dieses Profil ist doch aber nur für gestrichene Papiere geeignet,für ungestrichene Papiere verwendet man doch z. B. „ISO Uncoated“.
    Warum ist das so bei Ihnen?

    H. G. Dirk

    • Raphael sagt:

      Hallo Dirk,
      in der Tat wurde ISO Coated v2 300% (ECI) in erster Linie für gestrichene Papiere entwickelt. Da unsere ungestrichenen Papiere im Vergleich zu den gestrichenen keine extreme „Rauheit“ oder „Tiefe“ haben und um nicht für jedes Papier ein anderes Druckprofil anzufordern, gilt für Druckprodukte diese einheitliche Maßgabe.
      Herzliche Grüße
      Raphael

      • Dirk sagt:

        Hallo Raphael,

        werden denn dann wenigstens die Druckmaschinen entsprechend den unterschiedlichen Papieren angepasst?
        Wenn nirgends die unterschiedlichen Materialien (auch wenn die Unterschiede nicht so groß sein sollen, wie sie sagen) berücksichtigt werden, dann ist es doch gar nicht möglich, eine Farbverbindlichkeit erreichen.

        • Raphael sagt:

          Hallo Dirk,
          natürlich, die Maschinen werden auf die entsprechenden Materialien eingestellt. Eine Farbverbindlichkeit im Voraus zu garantieren, ist natürlich immer schwierig, dazu spielen zu viele Faktoren eine Rolle. Nicht zuletzt auch das Papier, das nicht umsonst als „fünfte Farbe“ bezeichnet wird. So stellt sich zum Beispiel ein Druck auf einem Naturpapier creme anders dar als auf einem Offset weiß. Einen guten Einblick gibt hier unser Papiermusterbuch, das Sie kostenlos bestellen können: https://www.flyeralarm.com/de/papersample/index/create/papersampleType/89/papiermusterbuch.html
          Herzliche Grüße
          Raphael

          • Dirk sagt:

            Hallo Raphael,

            nicht nur deswegen, aber gerade auch weil die Papiere ja auf die Farbwahrnehmung einen großen Einfluss haben, gibt es unterschiedliche Farbprofile. Für mich als User ist es sicher einfacher, mit nur einem Profil zu arbeiten und den Rest dem Drucker zu überlassen – vorausgesetzt die Einstellung an der Maschine passt.

            Vielen Dank für Ihr Feedback!
            H. G. Dirk

  • juergen sagt:

    nochmals vielen Dank fuer Ihre Erklaerungen.

  • juergen sagt:

    oh, und noch einmal. Wenn das Papier bedruckt wird, bleibt bei ungestrichenem Papier die Farbe genau dort, wo sie aufgedruckt wird oder ‚verlaeuft‘ sie etwas in das unbedruckte Papier.
    Die gleiche Frage fuers bestrichene Papier. Bleibt die Farbe genau dort, wo sie aufgedruckt wird oder verlaeuft sie etwas?

    • Raphael sagt:

      Hallo Jürgen,
      das hängt von vielen Variablen ab, zum Beispiel von der Drucktechnik, der Trocknung, der Papierqualität oder der verwendeten Farbe. Damit wirklich nur der Teil des Papiers bedruckt wird, der auch bedruckt werden soll, und kein „Verlaufen“ stattfindet, wird entsprechend viel bzw. wenig Farbe verwendet und diese so schnell wie möglich getrocknet, sodass sie quasi gar keine Zeit hat zu verlaufen. Dies gilt sowohl für ungestrichenes wie für gestrichenes Papier, wobei bei letzterem durch weniger benötigte Farbe und ein feineres Raster die Möglichkeiten eines sauberen Drucks noch ein wenig besser sind.
      Herzliche Grüße
      Raphael

      • juergen sagt:

        vielen Dank, und Entschuldigung fuer eine spaete Antwort.
        Verstehe ich Sie dann richtig, dass bei gestrichenem Papier das Druckbild etwas klarer ist?

        • Raphael sagt:

          Hallo Jürgen,
          im Prinzip ja, durch die geschlossene Oberfläche ist ein etwas detaillierteres Raster und eine intensivere Farbwiedergabe möglich.
          Herzliche Grüße
          Raphael

  • juergen sagt:

    vielen Dank. Ja, die Antwort hat geholfen.
    Gruesse,
    Juergen

  • juergen sagt:

    Einige Briefmarken wurden sowohl auf normalem als auch auf gestrichenem Papier gedruckt. Wie kann der Laie sie unterscheiden? Ich sehe und fuehle keinen Unterschied.
    Danke fuer eine Antwort.

    • Raphael sagt:

      Hallo Jürgen,
      je kleiner das Stück Papier, desto schwieriger ist natürlich die Bestimmung, ob es gestrichen oder ungestrichen ist. Wenn es darüber hinaus bereits bedruckt wurde, erhöht sich die Schwierigkeit nochmals, da die Farbe das Papier quasi „streicht“. Wo Sie aber vielleicht einen Unterschied ausmachen können, ist in der Brillanz der Farben. Ungestrichene Papiere weisen in der Regel eine mattere, weichere Farbwiedergabe auf als gestrichene.
      Ich hoffe, ich konnte Ihnen weiterhelfen,
      herzliche Grüße
      Raphael

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