Azubiprojekt: In dieser Beitragsserie führt Sie E-Commerce Auszubildende Antonia zu den großen Stationen der Druckgeschichte. Durchforsten Sie mit ihr die Jahrhunderte und erfahren Sie Wissenswertes und Erstaunliches über das erste gedruckte Wort, das erste Foto und innovative Maschinerien, die uns bis in die Gegenwart begleiten. Und nun: Bühne frei für Antonia!
Teil 5: Der Offsetdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 1: Gutenberg und der Buchdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 2: Die erste Papiermaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 3: Entwicklung der Fotografie
- Geschichte des Drucks – Teil 4: Die Rotationsdruckmaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 5: Der Offsetdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 6: Die Linotype-Setzmaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 7: Der Akzidenzdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 8: Der Digitaldruck
Eines der am häufigsten verwendeten und zugleich eines der kompliziertesten Druckverfahren ist der Offsetdruck. Er eröffnete einige neue Möglichkeiten für Unternehmen und Druckereien. Erfahren Sie im Folgenden, welche Vorteile und Nachteile der Offsetdruck mit sich brachte.
Die Entwicklung des Offsetdrucks
Der Offsetdruck ist eines der meist genutzten Druckverfahren, denn mit ihm ist es möglich, Druckerzeugnisse in großen Auflagen zu produzieren. 1875 erfand Robert Barcley eine Möglichkeit für den Druck auf Metall – genauer gesagt: auf Zinn. 1903 entwickelte Washington Rubel seine Version für den Druck auf Papier, die auf dem Prinzip beruht, das sich Fett und Wasser abstoßen. Dabei wird ein eingefärbtes Bild von einer Platte auf ein Gummituch und anschließend auf die Druckoberfläche übertragen. An den nicht druckenden Stellen benutzt man hydrophile, also wasseranziehende Substanzen, die somit gleichzeitig lipophobe, also fettabstoßende Substanzen sind.
Das Offsetdruck-Druckverfahren heute
Das Druckverfahren hat sich seit seiner Entwicklung 1903 kaum verändert. Die Offsetplatten, mit denen heute gedruckt wird, sind in druckende und nicht druckende Bereiche unterteilt. Von den druckenden Elementen prallt das Wasser ab. Somit haftet die fetthaltige Druckfarbe daran. An den nichtdruckenden Elementen wird das Wasser aufgenommen und die Druckfarbe wird abgestoßen. Die Offsetplatten werden mit einer Lösung befeuchtet, die sich mit den druckenden Elementen verbindet. Anschließend kommt die Druckfarbe ins Spiel. Die auf diese Weise an den druckenden Elementen anhaftende Farbe wird zuerst auf eine Gummituch-Zylinderwalze übertragen und anschließend auf Papier gedruckt.
Die Lithographie
Der Erfinder der Lithographie, Alois Senefelder, benötigte damals eine kostengünstige Möglichkeit, um die Skripte seines Theaterstücks zu vervielfältigen. Nach einigen Versuchen entdeckte er, dass es bei bestimmten Steinen eine Abstoßreaktion von Fett und Wasser gibt. So entwickelte er bis Ende des 18. Jahrhunderts den Flachdruck, der später Lithographie genannt wurde. Am Anfang des 20. Jahrhunderts gehörte die Lithographie zu einem der am häufigsten genutzten und erfolgreichsten Druckverfahren.
Als das Verfahren begann, bekannter zu werden, wurden hauptsächlich Drucke wie Texte oder Notizen vervielfältigt. Später dann auch künstlerische Werke. Im 19. Jahrhundert wurde in Frankreich eine Variante der Lithographie entwickelt, um mehrfarbige Steindrucke zu ermöglichen. Hierbei konnten bis zu 25 unterschiedliche Farben verwendet werden. Dies war zwar aufwendig, aber dabei sehr hochwertig. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus dem indirekten Flachdruck der sogenannte Offsetdruck. Eine sehr schnelle Entwicklung der neuen Drucktechnik für die Herstellung von Zeitungen, Zeitschriften und Büchern in hoher Auflage.
So haben wir einen weiteren Meilenstein in der Geschichte des Drucks erreicht. Im nächsten Beitrag erfahren Sie mehr über die Linotype-Setzmaschine. Wo wird sie eingesetzt? Wie wurde sie entwickelt? Bleiben Sie neugierig. Bald geht es weiter.