Erkunden Sie die Meilensteine der Druckgeschichte mit Nachwuchs-Bloggerin Antonia. Die E-Commerce Auszubildende bei FLYERALARM nimmt Sie mit auf eine Reise durch die Zeit. Heute, im vierten Teil der Serie, macht sie Halt bei einer Maschine, die den Grundstein für die erste Druckmaschinenfabrik legte. Und nun: Bühne frei für Antonia!
Teil 4: Die Rotationsdruckmaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 1: Gutenberg und der Buchdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 2: Die erste Papiermaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 3: Entwicklung der Fotografie
- Geschichte des Drucks – Teil 4: Die Rotationsdruckmaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 5: Der Offsetdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 6: Die Linotype-Setzmaschine
- Geschichte des Drucks – Teil 7: Der Akzidenzdruck
- Geschichte des Drucks – Teil 8: Der Digitaldruck
Das Ergebnis einer langen Entwicklung und häufiger Änderung, war die Rotationsdruckmaschine. Außerdem legte sie den Grundstein für die erste Druckmaschinenfabrik.
Der Bau der Rotationsdruckmaschine war keine revolutionäre Erfindung, sondern Ergebnis einer langen Entwicklung. Beim Offsetdruck und Tiefdruck wird von Rotationsdruck gesprochen. Wenn wirklich viel und schnell gedruckt werden soll, wie zum Beispiel bei Tageszeitungen oder Versand-Katalogen, dann bleibt nur die Rotation. Die Erfindung stellte einen herausragenden Beitrag zur ersten Phase der industriellen Revolution dar.
Die Entwicklung der Rotationsdruckmaschine
Technisch und geschichtlich betrachtet gingen die Tiegeldruckpresse, die Hauptform der Druckpresse von 1440, und die Zylinderpresse 1811 der Rotationsdruckmaschine voraus. 1846 baute Augustus Applegath eine Rotationsmaschine für die Times. Diese schaffte 12.000 Drucke pro Stunde. Es waren Richard March Hoe, William Bullock und Hippolyte Marinoni, die die Maschine verbesserten – und zwar zu der schnellsten aller Zeiten.
Von 1860 bis 1870 wurden weitere Änderungen an der Rotationsdruckmaschine in Großbritannien und den USA vorgenommen. William Bullock schaffte es, zwischen 1863 und 1865, die erste einwandfreie Rotationsdruckmaschine zu bauen. Er setzte als erstes zwei Form- und Druckzylinder ein. So schaffte die Maschine 10.000 Bögen oder auch 20.000 Drucke pro Stunde. Die Druckbögen konnten doppelseitig mit unterschiedlichen Druckformen bedruckt werden.
Der Durchbruch gelang jedoch dem Inhaber der Times, John Walter III, und seinen Mitarbeitern. Sie bauten zwischen 1862 und 1866 eine Rollenrotationsmaschine, die später als die „Walterpresse“ bekannt wurde.
Der Grundstein für die Druckmaschinenfabrik
Es war 1873 als die Maschinenfabrik Augsburg – Nürnberg (später MAN AG) bei der Weltausstellung in Wien eine Maschine, gebaut nach dem Prinzip der Walterpresse, ausstellte. Die gebaute Rollenrotationsmaschine, die eigentlich von der österreichischen Tageszeitung verwendet wurde, legte in Würzburg den Grundstein für die erste Druckmaschinenfabrik der Welt. Später bekannt als König & Bauer. Bereits 1883 wurde von der Druckerei Richter eine Rotationspresse aufgestellt. 1912 entstand daraus die erste Rotationsoffsetmaschine. Eine spätere Rotationsmaschine aus dem Jahr 1939 schaffte die Produktion einer Auflage von 40.000 Exemplaren einer 32-seitigen Zeitung. Revolutionär!
Bogen- und Rollenrotationsmaschinen
Im Buchdruck wird zwischen Rollenrotationsdruck und dem Bogenrotationsdruck unterschieden. Durch die sich ständig in eine Richtung drehenden Zylinder und der Papierbahn in der Rollenrotationsmaschine, kann ein schnelleres Arbeitstempo erreicht werden als in Bogendruckmaschinen. Dies wird vor allem beim Druck von hohen Auflagen genutzt.
Diese Maschinenformen eröffneten eine Reihe von Möglichkeiten für die Unternehmen, die sie herstellten und optimierten. Sie leiteten zudem die Entwicklung vieler weiterer und besserer Maschinen ein. Das ist mal ein Meilenstein! Doch am Ende sind wir noch lange nicht. Bald geht es weiter mit dem Offsetdruck. Haben Sie sich schonmal gefragt, was Lithografie ist? Bleiben Sie neugierig! Der Offsetdruck wird es erklären.