Alle schalten Online-Werbung. Gut so. Doch sind gedruckte Printanzeigen in Zeitungen und Magazinen deshalb aus der Mode? Ganz im Gegenteil! Lesen Sie hier, wie Sie offline bis zu 300 Millionen zusätzliche Kontakte für Ihre Kampagnen erreichen.
Printanzeigen & Digitalisierung: Interview mit Anja Visscher von pryntad
Kapitel 1: Intro
Doreen: Herzlich willkommen bei „Erfolgsdruck – Storys aus dem Mittelstand“, dem FLYERALARM Podcast über druckreife Marketing- und Business-Ideen. Ich bin Doreen.
Marco: Und ich bin Marco
Doreen: Marco, wann hattest du denn das letzte Mal eine Zeitschrift oder eine Zeitung in der Hand?
Marco: Ja, das war eigentlich erst am letzten Wochenende. Ich habe nämlich tatsächlich ein Rennrad-Magazin abonniert. Das erscheint einmal im Monat, und ja, das wird mir eben immer geliefert. Am Sonntagmorgen habe ich da ein bisschen drin geschmökert.
Doreen: Da ist doch aber sicherlich auch ein Haufen Werbung drin, oder?
Marco: Ja, da ist garantiert Werbung drin, wahrscheinlich auch gar nicht so wenig. Aber ich meine, das ganze Thema interessiert mich eben, und die Werbung passt einfach thematisch ziemlich gut. Deswegen fällt sie mir gar nicht so störend auf. Das heißt, es ist ziemlich clever gemacht, solche Brand-Anzeigen.
Doreen: Ich habe mich nämlich gefragt, wie solche Anzeigen heutzutage überhaupt noch in Zeitschriften und Zeitungen kommen. Und deswegen haben wir Anja Visscher interviewt. Sie ist Mitgründerin von pryntad. Was pryntad genau macht, wie Anja über Printwerbung denkt und ob sich solche Anzeigen heute eigentlich überhaupt noch lohnen, das erzählt sie uns am besten selbst.
Kapitel 2: Wer oder was ist pryntad?
Doreen: Hallo Anja und herzlich willkommen zu unserem Podcast! Wir freuen uns sehr, dass wir dich heute interviewen dürfen. Ich würde sagen, stell dich doch mal kurz vor und erklär uns, wie du Mitgründerin deines Start-ups pryntad geworden bist.
Anja: Ja, sehr gerne! Vielen Dank für eure Einladung, ich freue mich heute sehr, hier bei euch zu sein. Mein Name ist Anja Fischer, ich bin eine von drei Gründerinnen von pryntad.
Wie bin ich dazu gekommen? Mein Background ist tatsächlich die Verlagsbranche. Bevor ich Unternehmerin geworden bin, habe ich viele Jahre in großen Verlagen gearbeitet. Ich war bei Burda in München, viele Jahre bei Bauer in Hamburg und habe Vermarktungsbereiche geleitet. Ich habe für die Bravo gearbeitet und für alle möglichen Frauenzeitschriften. Bevor ich mich selbstständig gemacht habe, kenne ich sozusagen das Vermarktungsgeschäft auf und runter – nicht nur Print, sondern natürlich auch digital.
Als ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich mit einem meiner heutigen Co-Founder eine Agentur gegründet, eine Beratungsagentur, wo wir viele Digitalisierungsprojekte für Verlage gemacht haben. Dabei haben wir immer mehr digitale Buchungsprozesse kennengelernt. Irgendwann hatten wir so eine Schere im Kopf und dachten: Es kann doch eigentlich nicht sein, dass das analoge Printwerbegeschäft heute noch so läuft wie in den 90er Jahren! Wir wissen aber, wie man Anzeigen bei Facebook oder Google schaltet. Und dann haben wir gedacht: Das muss doch einfacher gehen – auch mit den Printanzeigen.
Es gibt so viele spannende Zeitungen und Zeitschriften, die es wert sind, dass diese Werbekontakte genutzt werden. Da wollen wir den Zugang ganz einfach machen. So haben wir zusammen mit unserem dritten Mitgründer Martin pryntad gegründet. Also Philipp Wolter, Martin Kaltwasser und ich haben dieses Projekt gestartet.
Marco: Jetzt mal ganz kurz und knapp erklärt: Was genau macht denn pryntad eigentlich?
Anja: pryntad ist eine Plattform, über die Kunden und Agenturen sehr einfach auf digitalem Wege Werbung in Zeitungen und Zeitschriften buchen können. Nämlich so, wie sie das aus dem Online-Marketing kennen – in einem ganz einfachen digitalen Prozess per Targeting. Das heißt, man wählt seine Zielgruppe, seine Wunschregion und Ähnliches aus und gibt dann ein Preisgebot ab.
All das analoge Recherchieren – wo könnte ich werben, Verlage einzeln kontaktieren, Preise verhandeln, Buchungen abwickeln – fällt weg und wird bei uns in einem schlanken digitalen Prozess gebündelt.
Doreen: So wie bei Facebook-Werbeanzeigen? Kann ich dann meine Zielgruppe eingeben, etwa 25 bis 45 Jahre alt, technikinteressiert, Kfz oder Motorrad? Und Facebook spuckt mir genau die Zielgruppe aus?
Anja: Ganz genau so ähnlich kannst du dir das vorstellen. Wir erfassen die Targeting-Kriterien, also die Vorgaben – wen möchte ich erreichen, wo möchte ich werben – und liefern unseren Kunden und Agenturen eine passende Titelauswahl. Wir nennen das eine Audience. Darin sind 10, 20 oder manchmal auch mehr Zeitungen oder Zeitschriften aufgelistet, die genau zu diesen Vorgaben passen. So weiß man verlässlich, wo es Sinn macht zu werben und wo man seine Zielgruppe erreichen kann.
Dann kommt das Spannende: Man kann einfach sagen, „Okay, ich biete mit einem bestimmten Budget auf diese Zielgruppe, auf diese Titelliste.“ Dort, wo das Gebot von der Verlagsseite angenommen wird, kann dann auch die Anzeige erscheinen.
Der große Unterschied zu Facebook- oder anderen Digitalanzeigen ist, dass Printmedien eine bestimmte verkaufte Auflage und eine definierte Reichweite haben. Mit einer Buchung erreiche ich also gleich 40.000 oder 500.000 Leute – je nachdem, wo ich werbe.
Kapitel 3: Lohnt sich Printwerbung heute überhaupt noch?
Doreen: Und pryntad habt ihr 2019 gegründet?
Anja: Ganz genau.
Doreen: Ist das nicht total spät, um noch mal eine Firma zu gründen, die sich mit Printwerbung beschäftigt? Ergibt das heutzutage überhaupt noch Sinn, wo doch alle digital werben?
Anja: Die Frage hören wir öfter. Tatsächlich ist unser Eindruck genau das Gegenteil. Wir sind genau zur richtigen Zeit da – aus verschiedenen Gründen.
Zum einen: Der Markt ist riesengroß. Wir haben allein in unserer Datenbank 13.000 Printmedien – verschiedene Zeitungen und Zeitschriften für die unterschiedlichsten Zielgruppen. Dahinter stecken natürlich millionenfache Werbekontakte, die es wert sind, genutzt zu werden. Unter anderem auch, weil jedes einzelne dieser Medien Paid Content ist – um in der digitalen Sprache zu bleiben. Das heißt, da sind Leute, die geben Geld dafür aus, dass sie das lesen können. Dementsprechend werden diese Medien auch genutzt.
Das Problem im Printmarkt ist, dass er sich leider immer ein bisschen selbst „bashen“ oder eben auch „gebasht“ wird, völlig unterschätzt wird und von vielen Seiten als aufwendig und kompliziert empfunden wird. Und genau das war die Idee – oder besser gesagt: der Grund –, warum wir pryntad gegründet haben. Wir haben gesagt: Lasst uns doch mal die ganzen Aufwände reduzieren, lasst uns den Zugang zu diesen Medien dramatisch einfacher machen. Dann wird es auch wieder lohnend.
Das merken wir auch, weil wir ganz viele Kundenagenturen haben, die eher aus dem Digitalen kommen. Sie sagen: „Sehr, sehr spannend. Wenn es einfach geht, wenn es kostengünstig ist, dann nutzen wir sehr gern zusätzlich diese Offline-Kontakte.“
Und es gibt noch einen weiteren Grund dazu: Wir wissen alle, die Cookies fallen im Digitalen weg. Das heißt, das Thema „Zielgruppen erreichen in passenden Umfeldern“ wird wieder richtig relevant. Es ist sogar eher in, so zu denken, und gar nicht mehr so „laut“. Da hat Print natürlich ganz viel zu bieten.
Marco: Stimmt. Was ich gar nicht so auf dem Schirm hatte, ist, dass ich mich für eine Zeitschrift oder Zeitung, für die ich Geld zahle, viel intensiver mit den Inhalten beschäftige. Wenn ich dagegen meinen LinkedIn- oder Facebook-Feed anschaue, scrolle ich einfach nur so durch. Bei der Zeitung ist das anders: „Ach ja, okay, gut.“ Das hatte ich wirklich nicht bedacht.
Dabei ist das eigentlich ganz naheliegend, oder?
Anja: Es gibt einfach viele gute Gründe, Print zu nutzen. Du hast eine ganz konzentrierte Aufnahmesituation, ne? Also, du machst nichts nebenher. Du liest das. Printmedien, das wird in allen möglichen Studien immer wieder bewiesen, haben ein wahnsinnig hohes Vertrauen. Was da steht, das ist noch so ein bisschen die alte Denke: „Das ist jetzt nicht flüchtig, sondern das ist ja wirklich gedruckt, das steht da jetzt.“ Dementsprechend hat das eine hohe Glaubwürdigkeit.
Und da gibt es Abstrahleffekte. Das zeigen Studien immer wieder. Deshalb gibt es einfach gute Gründe, Print zumindest ergänzend in der Mediaplanung zu berücksichtigen.
Kapitel 4: Die Zusammenarbeit mit pryntad
Doreen: Ihr bringt also die Advertiser und Publisher – also die Werbetreibenden und die Verlage – zusammen, und das so einfach wie möglich. Das heißt, ich kann jetzt als kleiner oder mittelständischer Betrieb Printanzeigen schalten, ohne groß herumsuchen oder telefonieren zu müssen.
Anja: Ganz genau, und ein bisschen wie ein Insider. Die Kundenagenturen können über uns ohne großen Aufwand und sehr einfach Werbung schalten, ohne dass sie dafür große Vorkenntnisse brauchen. Das war auch eine Erfahrung für uns, als wir uns mehr mit digitalen Werbebuchungsmöglichkeiten auseinandergesetzt haben. Wir haben festgestellt: Du brauchst eigentlich keine große Einarbeitung. Man ist schnell in der Lage, eine Anzeige bei Facebook oder auch bei Amazon und ähnlichen Plattformen zu schalten.
Nur bei Print hatte man oft das Gefühl, dass es wie ein Buch mit sieben Siegeln ist. Über uns braucht man diese Vorkenntnisse nicht.
Doreen: War es aber für euch am Anfang nicht auch schwer, auf so große Verlage zuzugehen? Ich meine, wahrscheinlich nicht, weil du ja selbst aus der Branche kommst. Aber ich kann mir vorstellen, man kommt mit so einer Idee, geht dann auf Verlagsgrößen wie den Stern oder die Zeit zu – wie war das für euch? Wie seid ihr auf sie zugegangen, und wie wurde das aufgenommen?
Anja: Tatsächlich ist es so, dass wir selbst Teil dieser Branche sind. Das ist vielleicht ein wesentlicher Vorteil, dass wir keine Berufsanfänger sind. Wir sind alle seit vielen Jahren in dieser Branche unterwegs, kennen in den meisten Verlagshäusern die Entscheider persönlich seit langer Zeit und können entsprechend mit ihnen sprechen. Das gibt uns natürlich auch eine gewisse Glaubwürdigkeit.
Wir arbeiten sehr partnerschaftlich mit den meisten Verlagen zusammen, und die wissen, dass wir genau diesen Ansatz verfolgen, gemeinsam Zugang zu den Print-Werbekontakten zu schaffen. Sie sehen uns nicht als Konkurrenz, und ich glaube, das kommt auch deutlich rüber. Wir haben einfach einen guten Draht zu den meisten Häusern.
Als wir frisch gestartet sind, wurden wir natürlich unterschiedlich wahrgenommen. Es gab von Anfang an Verlagshäuser, die uns wirklich gefeiert und von Anfang an unterstützt haben – wie zum Beispiel ehemalige Kollegen aus dem Hause Bauer oder auch die Leute von Deadlines, ehemals Gruner + Jahr.
Natürlich gab es auch den einen oder anderen Verlag, der dachte: „Oh Mensch, ist das jetzt irgendwie ein Risiko für unser eigenes Geschäft?“ Aber ich glaube, das konnten wir in den letzten Jahren gut ausräumen. Wir sind mittlerweile seit vier Jahren am Markt und konnten durch die realisierten Buchungen und Kampagnen zeigen, dass wir wirklich für alle Seiten einen großen Mehrwert bieten.
Marco: Also nehmt ihr den Kundinnen und Kunden Zeit ab, weil sie euch einfach nur eine Anzeige schicken und ihr kümmert euch um alles? Und den Verlagen nehmt ihr ebenfalls Arbeit ab, weil ihr fertige Anzeigen direkt an sie liefert? Für diesen Dienst verlangt ihr dann Geld, oder wie verdient ihr eigentlich euer Geld?
Anja: Das ist letztendlich unser Geschäftsmodell. Die Deals laufen über uns, wir buchen bei den Verlagen ein und erhalten dafür eine marktübliche Marge. Genau so verdienen wir unser Geld.
Und weil du sagtest, wir nehmen den Verlagen Arbeit ab – das ist auf jeden Fall so. Die Verlage haben ihre eigenen Sales-Teams, die das normale klassische Vermarktungsgeschäft machen, was auch völlig berechtigt ist. Wir sind, wenn man so will, ein zusätzlicher Eingangskanal für Print-Werbeerlöse, ohne dass dem eigene personelle oder Sales-Aufwände gegenüberstehen. Das ist ein sehr charmantes Add-on.
Doreen: Heißt das jetzt, dass für mich als kleiner oder mittelständischer Betrieb, der gerne Print-Anzeigen schalten möchte, keine zusätzlichen Kosten entstehen? Ich gebe mein Gebot ab, wie bei eBay, und ihr schaut, dass ihr mich zu diesem Gebot in die Verlagswelt bringt?
Anja: Ganz genau. Es fallen keine zusätzlichen Gebühren an. Das Gebot steht, und der Kunde bestimmt den Preis, indem er sein Gebot festlegt. Natürlich muss der Verlag zustimmen. Wenn jetzt völlig unrealistische oder „Mondpreise“ geboten werden, ist es klar, dass diese abgelehnt werden.
Das läuft also ganz digital. Wenn ich zu günstig rangehe, wird die Kampagne nicht ausgeliefert. Dann muss ich eben ein bisschen höher gehen.
Kapitel 5: pryntad einfach am Beispiel erklärt
Marco: Vielleicht machen wir es einfach mal an einem Beispiel greifbar: Wenn ich jetzt in Würzburg einen Reifenhandel habe, mit einer kleinen Werkstatt angeschlossen, und ich möchte Kundschaft in meiner Region gewinnen und automatisiert Werbung schalten – wie bringt pryntad den Stein ins Rollen?
Anja: Ja, gutes Beispiel. Als erstes, weil es sich um eine Region handelt, würde man wirklich über die Region gehen. Da hilft unser Postleitzahl-basiertes Targeting. Man gibt bei uns Würzburg oder die entsprechende Postleitzahl ein. Schnell stellt man fest – jetzt mal an Tageszeitungen gedacht –, dass die „Main-Post“ dort eine große Zeitung ist. Auch die hat natürlich Autothemen und Ähnliches. Es würde also Sinn machen, sich das mal genauer anzuschauen, ob man nicht in der „Main-Post“ werben kann.
Auch für Vereine, die Ankündigungen machen wollen, sind Tageszeitungen superinteressant, weil sie so kurzfristig sind. Die werden an einem Tag gelesen, und dann hat man seine Reichweite erreicht. So kann man also sehr kurzfristig Reichweite aufbauen.
Regionale Automagazine sind schon etwas spezifischer. Wenn man an nationale Zeitschriften wie die „AUTO BILD“ oder die „Autozeitung“ denkt, hat man riesige Streuverluste, weil sie national erscheinen.
Wenn man eigentlich nur in Würzburg werben will, würde man eher schauen, was es über die Zeitung hinaus in der Region Würzburg noch für Zeitschriften gibt. Es gibt ja viele kostenlose Zeitschriften, Anzeigenblätter oder Ähnliches in der Region. Wir würden alles als passende Audience zusammenstellen, sodass der Autohändler schauen kann: „Mensch, was macht denn da jetzt Sinn? Wo erreiche ich meine Zielgruppe am besten?“ Er kann sich dann gezielt aussuchen, welche Medien er nutzen möchte.
Marco: Kann sich der Autohändler dann einfach herauspicken, welche Publikationen er haben möchte oder kann er auch einfach sagen: „Ich hätte gern einmal einen Tageszeitungsauftritt, damit ich viele Leute erreiche, aber zusätzlich möchte ich auch eine junge Zielgruppe ansprechen, weil ich Studentinnen und Studenten erreichen möchte. Also nehme ich beispielsweise ein kostenloses Stadtmagazin mit rein.“
Geht das, oder würdet ihr das alles schon vorschlagen?
Anja: Genau, das ist die richtige Frage. Zunächst liefern wir einfach diese Liste, basierend auf unserem Targeting und unserer Datenbank. Manche Kunden picken sich dann gezielt einzelne Optionen heraus, weil sie sich schon gut auskennen und genau wissen, wo sie rein möchten. Andere sagen: „Das passt alles ganz gut. Mir geht es einfach um die Werbekontakte in Würzburg.“ Sie bieten dann insgesamt etwas sportlicher beim Preis und schauen, wer ihr Gebot akzeptiert.
Meistens ist es ein Mittelding: Die Kunden sehen sich die Liste an, räumen ein bisschen auf, entfernen das eine oder andere, was nicht so gut passt, und geben dann ein eingegrenztes Gebot ab. Gleichzeitig bringen die meisten eine gewisse Flexibilität mit. Wenn es mehrere Stadtmagazine oder ähnliche Medien gibt, die alle gut passen würden, bietet man einfach und schaut, wer das Gebot annimmt. Das sind die Fälle, bei denen die besten Ergebnisse erzielt werden.
Doreen: Das heißt, du würdest sagen, dass sich Print-Anzeigen definitiv auch für kleine und mittelständische Unternehmen lohnen?
Anja: Auf jeden Fall. Auf unserer Plattform bedienen wir eigentlich alle Kundengrößenordnungen sowie verschiedenste Agenturen, die bei uns werben. Bleiben wir aber mal bei den Kunden: Wir haben viele regionale Kunden, die in einer bestimmten Region ihr Geschäft betreiben oder regional ausgesteuerte Kampagnen haben, beispielsweise wegen eines Händlernetzwerks.
Das können vier, fünf, sechs oder mehr Standorte sein, wo gezielt geworben werden soll. Aber es gibt auch KMU, die nicht auf eine Region festgelegt sind, sondern eine ganz bestimmte Zielgruppe erreichen möchten – zum Beispiel Unternehmerfamilien, Ingenieure oder Ärzte. Über die verschiedensten Fachzeitschriften, die wir in unserer Datenbank haben – aktuell sind das rund 5700 verschiedene Fachzeitschriften – können wir diese Zielgruppen sehr spezifisch ansprechen.
Das heißt, man muss kein großer Konzern sein, um das zu nutzen. Auch kleine und mittelständische Unternehmen können das hervorragend einsetzen.
Doreen: Vielen Dank! Das war’s schon mit unserem Interview. Herzlichen Dank, dass du bei uns warst und uns in die Verlagswelt und die Welt der Print-Anzeigen mitgenommen hast.
Anja: Ja, ganz herzlichen Dank! Es hat mir Spaß gemacht, und ich hoffe, ich konnte ein paar Einblicke geben.
Marco: Auf jeden Fall. Danke schön!
Doreen: Tschüss.
Kapitel 6: Outro
Doreen: Wahnsinn – mir war überhaupt nicht klar, dass es allein in Deutschland über 13.000 verschiedene Zeitungen und Zeitschriften gibt. Theoretisch kann ich als Unternehmerin oder Unternehmer überall dort Print-Anzeigen schalten. Früher war das ja relativ kompliziert, und ich musste selbst zum Telefonhörer greifen. Heute geht das viel einfacher.
Wie wir von Anja gelernt haben, funktioniert pryntad in etwa wie eBay: Wenn ich Print-Anzeigen schalten möchte, gehe ich auf die Seite, gebe mein Gebot ab, und pryntad spricht dann mit den Verlagen, um das Beste für mich herauszuholen.
Marco: Was ich auch spannend fand, ist, dass Anja gesagt hat, dass Print-Werbung und die eigene Online-Werbung sich ideal ergänzen. Ich finde, man kann beide Welten sehr gut miteinander verbinden – zum Beispiel mit einem QR-Code. Mit so einem Code holt man Leserinnen und Leser aus der Zeitung oder Zeitschrift, die sie ohnehin interessiert, direkt auf die eigene Homepage, in den Online-Shop oder auf die eigenen Social-Media-Kanäle.
Doreen: Apropos Social-Media-Kanäle: Die haben wir natürlich auch! Wir würden uns riesig freuen, wenn ihr uns dort folgt oder unseren Podcast abonniert. Ihr findet uns auf Facebook, Instagram, LinkedIn und Co. Den Abo-Knopf gibt es überall, wo ihr diesen Podcast hört.
Ansonsten sagen wir erst mal: Ciao und bis bald!
Marco: Bis dann!
Shownotes
Staubige Büros, Wählschreiben-Telefone und kettenrauchende Anzeigenverkäufer, die sich ihre Ohren heiß telefonieren – so stellen sich viele Menschen auch heute noch das Geschäft mit klassischer Printwerbung vor. Doch Printanzeigen schalten geht auch einfach – wenn man Anja Visscher, Gründungsmitglied und Geschäftsführerin von pryntad, glaubt. In dieser Podcastfolge erzählt sie uns, wie sie und ihre Mitbegründer Martin Kaltwasser und Philipp Wolde 2019 auf die Idee kamen, eine Onlineplattform für Printwerbung ins Leben zu rufen.
Du erfährst dabei:
- welche Stärken gerade heutzutage in Printwerbung stecken
- wie hoch das Werbepotenzial am deutschen Printmedien-Markt ist
- ob sich Werbung in Zeitungen und Zeitschriften für deine Firma lohnt
- wie du dein Marketing im Online- und Printbereich kombinieren kannst
Wir wünschen dir viel Spaß beim Interview mit Anja!
Zur pryntad Webseite: https://pryntad.com/
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Leseverhalten von Zeitungen und Zeitschriften in Deutschland
Laut Deutschlands größter Markt-Media-Studie „best for planning“ (b4p), welche jährlich durch die Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung (GIK) veröffentlich wird, lasen im Jahr 2021 rund 89 % aller Deutschen regelmäßig in Zeitungen und Zeitschriften. Und das nicht nur in vergleichsweise älteren Zielgruppen, wie man vielleicht vermuten würde.
Tatsächlich haben ganze 73 % der 14- bis 19-jährigen Printmedien konsumiert. Die Altersgruppen darüber zeigen sogar noch höhere Werte: 81 % der 20- bis 39-jährigen, 92 % der 40- bis 59-jährigen und beeindruckende 97 % der über 60-jährigen nahmen im Jahr 2021 aktiv Zeitungen und Zeitschriften zur Hand. Zum besseren Verständnis können Sie hier noch einmal alle Zahlen als Diagramm dargestellt sehen:
Printmedienkonsum der Deutschen im Jahr 2021
© GIK | Gesellschaft für integrierte Kommunikationsforschung, b4p 2021 III
Der Printmedien-Markt in Zahlen
Hätten Sie gedacht, dass es über 13.000 Magazine und Zeitungen in Deutschland gibt? Stimmt aber – und noch dazu sind das sogar 10 % mehr als es noch vor 20 Jahren gab. Das zeigt, dass Printmedien und damit auch klassische Werbung in Form von Printanzeigen noch lange nicht aus der Mode sind. Stattdessen wächst der Markt an zielgruppenspezifischen Titeln kontinuierlich weiter.
Aktuell gibt es über 7.500 Zeitschriften. Darunter zählen sowohl Illustrierte, Nachrichtenmagazine und andere Publikumszeitschriften als auch eine ganze Menge so genannter Special-Interest-Zeitschriften, die sich mit den verschiedensten Interessensgebieten aus den Sektoren Kultur, Sport, Familie, Technik, Home und Garten, Beauty und Mode und unzähligen weiteren Lebensbereichen beschäftigen.
Dazu gesellen sich über 5.700 für Fachmagazine, die eine wichtige Informationsquelle für über 250 Branchen und Berufsgruppen wie etwa für die Gastronomie, das Medizin- und Gesundheitswesen, die Landwirtschaft und zahlreiche Technologiezweige darstellen. Zuletzt ergänzen über 300 Tages- und Wochenzeitungen mit mehr als 1.800 Ausgaben im regionalem und überregionalem Umfeld den Printmedien-Markt. Ein riesiges Potenzial für gut platzierte Printanzeigen. Denken Sie nicht auch?
Übrigens: Beim Schalten von Printanzeigen muss noch lange nicht Schluss sein. Informieren Sie sich im FLYERALARM Mailing Ratgeber über weitere Aspekte des Printmarketings, wie etwa über personalisierte Mailings, voll- oder teiladressierte Werbesendungen, Postwurfsendungen und vieles mehr.
Ergänzen Sie Ihr Online-Marketing um Printanzeigen
Angesichts der Vielfalt und Reichweite von Printpublikationen steht es außer Frage, dass es nicht nur sinnvoll, sondern auch ziemlich erfolgversprechend ist, Ihre Online-Marketingmaßnahmen mit traditionellen Anzeigen in Magazinen und Zeitungen zu ergänzen. Hier sind dennoch einige Gründe, zum schnellen Nachlesen.
Höhere Reichweite durch Mehrfachpräsenz
Die Kombination von Print- und Online-Anzeigen ermöglicht es Ihnen, Ihre Sichtbarkeit auf verschiedenen Kanälen zu verstärken. Durch das gezielte Ansprechen potenzieller Kundinnen und Kunden, sowohl offline als auch online, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Botschaft wahrgenommen wird. Eine Printanzeige kann die Aufmerksamkeit und das Interesse der Leserschaft wecken, während eine Online-Anzeige auf Ihren Social Media Kanälen sowie bei Google und Co. direkt zu Ihrer Landingpage oder zur gewünschten Aktion führen kann.
Vertrauensbildung und Glaubwürdigkeit
Printwerbung wird oft als vertrauenswürdiger wahrgenommen als ein digitaler Werbeblock auf dem Bildschirm. Warum? Nun, zum einen bewegt sich Ihre Printanzeige in einem redaktionellen Umfeld und ist im Optimalfall perfekt darauf abgestimmt. Wer es clever anstellt, kann seine Anzeige sogar so gestalten, dass sie als Teil der redaktionellen Inhalte wahrgenommen wird. Zum anderen vermitteln Zeitungen und Zeitschriften als physische Medien ein Gefühl von Nähe, Glaubwürdigkeit und Beständigkeit. Durch die Kombination mit Ihrem Online-Marketing können Sie von dem Vertrauen, das durch Ihre Printanzeigen und andere Printwerbung aufgebaut wird, profitieren und gleichzeitig die Interaktionsmöglichkeiten Ihrer Online-Plattformen nutzen.
Erhöhte Aufmerksamkeit
Beim Lesen von Printpublikationen ist Ihre Zielgruppe wesentlich weniger anfällig für Ablenkungen als es bei Online-Aktivitäten der Fall ist. Während aufploppende Benachrichtigungen, Pop-ups oder andere digitale Inhalte im World Wide Web Gang und Gäbe sind, bleiben Interessierte beim Betrachten Ihrer Printanzeigen zu 100 % bei der Sache. Das Ergebnis: Ihre Zielgruppe setzt sich länger mit dem Inhalt Ihrer Botschaft auseinander und behält ihn so besser in Erinnerung. Mit einem abgedruckten Hinweis auf Ihre Webpräsenz haben Sie potenziellen Kundinnen und Kunden dann den Weg geebnet, um sich online weitere Informationen zu Ihrem Angebot einzuholen.
Effektive Zielgruppenansprache
Wie bereits weiter oben beschrieben, macht es die unglaubliche Vielfalt verschiedener Printmedien möglich, nahezu jede Zielgruppe anzusprechen. Es gibt über 13.000 Magazine und Zeitungen in Deutschland, die von 89 % aller Deutschen jeden Alters regelmäßig gelesen werden. Sie müssen zugeben: Bei all diesen Optionen ist unter Garantie auch der eine oder andere Titel für Ihre Zielgruppe vertreten. Auf der digitalen Seite ermöglichen zudem zahlreiche (und oft sogar kostenfreie) Online-Marketingtools eine noch präzisere Ausrichtung auf demografische Merkmale, Interessen und Verhaltensweisen Ihrer Zielgruppe. Beides zusammen macht eine effektive Zielgruppenansprache zum Kinderspiel.
Mehr Kontaktpotenzial und Markenbekanntheit
Die Kombination von Print- und Online-Werbung kann dazu beitragen, Ihre Markenbekanntheit deutlich zu steigern. Mit FLYERALARM und pryntad können Sie mit Ihren Printanzeigen hochgerechnet bis zu 300 Millionen zusätzlich Kontakte erreichen. Durch konsistente Botschaften, die Sie über mehrere Kanäle hinweg ausspielen, erschaffen Sie ein umfassendes Bild von Ihrer Marke. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Firma im Gedächtnis bleibt und steigert obendrein die Kaufbereitschaft Ihrer Klientel, die Sie nun auf mehreren Wegen wahrgenommen und kennengelernt hat. Mehr über Crossmediales Marketing können Sie übrigens auch hier im Blog nachlesen. Viel Spaß!
Fazit: Printanzeigen bergen ungeahntes Potenzial für Ihre Kampagnen
Trotz unzähliger Möglichkeiten im Bereich des Online-Marketings sind gedruckte Printanzeigen in Zeitungen und Magazinen auch 2023 alles andere als veraltet. Stattdessen können Sie mit der cleveren Kombination von Print- und Online-Werbung die besten Eigenschaften beider Kanäle für sich nutzen.