Keep it short and simple – das KISS-Prinzip für gute Werbung ist oft leichter gesagt als getan. Denn gerade, wenn es in der Druckbranche um die Darstellung umfangreicher Unternehmens- oder Produktvorteile geht, kommt so manch zweiseitiger Flyer an seine Grenzen. Ein anderes Druckmedium muss her, das mehr Platz für alle Informationen bietet, aber dabei kompakt genug für Jackett und Hosentasche bleibt. Die Lösung: Faltblätter in verschiedenen Falzarten.
Doch wie genau wird hier eigentlich gefaltet? Oder heißt es gefalzt? Wo liegt der Unterschied und welche Falzung ist die richtige Wahl für Ihren Einsatzzweck? Alle Antworten sowie eine Übersicht über alle Falzarten und ihre Eigenheiten erhalten Sie hier.
Falzwissen kompakt
Was bedeutet falzen?
Ein Falz beschreibt den Bruch (Knick- oder Faltkante) von Papier, Karton oder Pappe. Im Printbereich dient er dazu, Werbemittel in mehrere Seiten zu unterteilen.
Ist falzen gleich falten?
Nein. Tatsächlich existiert ein Unterschied zwischen dem Falzen oder Falten eines Papiers. Während man beim Falten von einer Tätigkeit spricht, die per Hand erledigt wird, erfolgt das Falzen eines Papierbogens immer maschinell.
Wie oft kann man Papier falten?
Schon gewusst? Das Falten von Papier ist ein einziges Paradoxon. Denn mit jedem Bruch verdoppelt sich die Zahl der Papierlagen, während sich die Fläche des gefalteten Papiers halbiert. Das ist auch der Grund dafür, warum sich ein Papierbogen, egal wie groß sein Ausgangsformat ist, nicht öfter als sieben Mal falten lässt. Bei dieser letzten Faltung besitzt der Bogen das 128-fache seiner ursprünglichen Stärke. Ein 80 g/m² schweres Papier mit 0,12 mm Stärke ist also ganze 15,36 mm dick.
Nochmal falten? Können Sie knicken.
Falzarten
Alle Falzarten im Überblick
Von Falz zu Falz: Entdecken Sie 15 verschiedene Faltblatt-Varianten kompakt auf einen Blick! Jetzt die kostenfreie Infobroschüre rund um das Faltblatt herunterladen, ausdrucken und immer wieder Schwarz auf Weiß nachlesen.
Eine detailierte Beschreibung der wichtigsten Falzarten für Flyer und Faltblätter sowie deren Einsatzgebiete erhalten Sie im Folgenden.
Einbruchfalz
Von einem Einbruchfalz spricht man immer dann, wenn ein Blatt Papier einmalig in der Mitte geknickt wird. Das Zusammenfalten lässt ein geschlossenes Endformat mit insgesamt 4 Seiten (2 Umschlagseiten und 2 innenliegende Seiten) entstehen.
Vor allem für Tischkarten, Gruß- und Einladungskarten oder auch Klappvisitenkarten kommen Einbruchfalz-Flyer und Faltblätter gerne zum Einsatz.
Fensterfalz oder Altarfalz
Die Bezeichnungen Fensterfalz und Altarfalz beschreiben ein und dieselbe Falzart. Hierbei klappt man die beiden außenliegenden Seiten eines Papierbogens zu gleichen Teilen und ohne Überlappung nach innen. Das geschlossene Endformat gleicht einem Fenster mit Fensterläden oder auch einer Flügeltür. Man unterscheidet
- Zweibruch-Fensterfalz: Die Außenseiten werden nach innen geklappt. Es entstehen 6 Seiten.
- Dreibruch-Fensterfalz: Die Außenseiten werden nach innen geklappt. Anschließend wird dort, wo beide Außenseiten aufeinandertreffen, nochmals gefalzt. Es entstehen 8 Seiten.
Durch das geradezu festliche Öffnen von Fensterfalz-Flyern und Faltblättern sind diese prädestiniert für die Ankündigung oder Begleitung nobler Veranstaltungen. So etwa als Theater Booklet oder als Programmheft auf Galas, Konzerten und mehr.
Wickelfalz
Für den Wickelfalz charakteristisch: Die Falzungen verlaufen in gleicher Richtung parallel zueinander. Das geschlossene Faltblatt wird von seinem Empfänger also nach und nach, an den Bruchkanten entlang, aufgewickelt.
Faltblätter im Wickelfalz geben Informationen Stück für Stück preis. Daher eigenen sie sich hervorragend, um Produkte, Dienstleitungen oder ganze Unternehmen vorzustellen. Durch das schrittweise Aufwickeln werden Ihre Leserinnen und Leser nicht sofort von einer Masse an Fakten und Daten überrollt. Stattdessen können sie nach und nach in Ihr Portfolio eintauchen.
Übrigens: Wie Sie Ihre Druckdaten für Faltblätter mit Wickelfalz anlegen, erfahren Sie in diesem Video-Tutorial:
Zickzackfalz oder Leporellofalz
Das wichtigste zuerst: Wenn Ihnen einer dieser Begriffe begegnet, so ist immer die Rede von ein und derselben Falzart. Der Zickzackfalz oder Leporellofalz ist das genaue Gegenteil des Wickelfalz. Zwar wird das Papier auch hier in gleichen Abständen parallel zueinander gefaltet, die Falzung wechselt jedoch bei jedem Bruch in die entgegengesetzte Richtung. Was entsteht, ist eine Art Fächer, der je nach Anzahl der Brüche unterschiedlich viele Seiten aufweisen kann. Bei FLYERALARM erhalten Sie Faltblätter im Zickzackfalz mit 6, 8 oder 10 Seiten.
Werbeträger im Zickzackfalz sind sehr beliebt, da sie sich vielfältig einsetzen lassen. Das Entfalten geschieht, wie das Umblättern von Buchseiten, auf intuitive Weise. So kann sich der Empfänger ganz auf den Inhalt Ihrer Zickzackfalz-Flyer konzentrieren. Sei es ein Imagefolder, ein Angebotsblatt, eine Speisekarte oder Ihr Dienstleistungsportfolio im Taschenformat.
Kreuzbruchfalz
Beim Kreuzbruchfalz wird im 90° Winkel abwechselnd waagrecht und senkrecht gefalzt. Die Bruchkante gleicht einem Kreuz, wodurch die Falzart zu ihrem Namen kommt. Da der Kreuzbruchfalz gerne mit anderen Falzarten kombiniert wird, gibt es ihn in verschiedenen Formen. Zum Beispiel:
- Zweibruch-Kreuzfalz: Einmal waagrecht und einmal senkrecht falzen. Es entstehen 8 Seiten.
- Kreuzbruch-Wickelfalz: Einmal horizontal in der Mitte knicken, dann das Papier im Wickelfalz zu gleichen Teilen senkrecht knicken. Es entstehen 12 Seiten.
- Wickel-Kreuzbruchfalz: Zuerst das Faltblatt zwei Mal vertikal, im gleichen Abstand und parallel zueinander knicken. Dann für den Kreuzbruch noch einmal horizontal falzen. Es entstehen 12 Seiten.
- Zickzack-Kreuzbruchfalz: Das Papier wird zwei oder drei Mal im vertikalen Zickzackfalz geknickt und anschließend in der Horizontalen zum Kreuzbruch gefalzt. Es entstehen 12 bzw. 16 Seiten.
- Horizontaler Zickzack-Kreuzbruchfalz: Zu Beginn wird das Papier drei Mal im Zickzackfalz horizontal gefalzt. Anschließend knickt man alles noch einmal in der Vertikalen. Es entstehen 16 Seiten.
Nutzen Sie den Kreuzbruchfalz immer dann, wenn Sie besonders viel zu sagen haben. Denn gerade durch die mögliche Kombination mit anderen Falzarten, eignen sich Faltblätter im Kreuzbruchfalz ausgezeichnet für umfangreiche Produktvorstellungen oder Imagekampagnen. Das Auffalten Ihrer Broschüre, wie eine Landkarte oder Zeitung, versetzt Ihre Leser in Staunen. Denn ist erst einmal alles entfaltet, führen Sie ihnen auf einen Blick die ganze Breite Ihrer Angebote und Vorteile vor Augen.
Quadratfalz
Die Basis des Quadratfalz bildet das quadratische Zentrum des Papierbogens. Dieses wird zu allen vier Seiten mit gleich großen, quadratischen Flügeln ausgerüstet. Die Flügel werden so gefalzt, dass sie sich nach innen einklappen lassen. Der mehrseitige Flyer entfaltet sich also aus der Mitte heraus – ähnlich wie ein Würfel oder eine Geschenkbox.
Faltblätter im Quadratfalz sind allein schon durch ihre Form ein besonderer Hingucker und werden daher gerne für ausgefallene Promotion und Aktionen verwendet. Durch das originelle Entfalten springt Ihre Werbebotschaft geradezu ins Auge.
Falzarten für Faltblätter: Es gibt nichts, was es nicht gibt
Neben diesen gängigen Falzarten gibt es noch viele weitere ausgeklügelte Falzungen für Ihr Werbemittel. Entdecken Sie die Sonderformen des Zickzackfalz mit Faltblättern im Treppen- oder Pyramidenfalz. Gestalten Sie kunstvoll arrangierte Poketplaner und andere Faltblätter im Wunschformat oder lassen Sie sich vom umfangreichen Musterset für Faltblätter inspirieren.
Sollten Sie Fragen zu Falzarten haben oder eine persönliche Beratung wünschen, kontaktieren Sie unsere Faltblatt-Profis gerne per E-Mail an info@flyeralarm.de, direkt im Live-Chat des Onlineshops oder telefonisch unter 0931 46584 0.
Achja: der Flyer soll DinLang-Format im geschlossenen Zustand haben.
Ich hätte eine Frage an die Fach-Community: Bei einem 10-seitigen Flyer mit Zickzack-Falz – wie dick sollte das Papier hierfür maximal sein (Grammatur)? Danke vorab für Feedback.
Vellvee