Die Druckdatenerstellung ist mit verschiedensten Programmen möglich. Dennoch ist mit Nichten jede Software gleich gut für jede Druckanforderung geeignet. In diesem Beitrag wird der Funktionsumfang einiger Programme anschaulich gegenübergestellt.
Layouts für Ihre Druckprodukte können Sie mit zahlreichen Programmen erstellen. Doch wenn es um besondere Anforderungen geht, stoßen viele Programme schnell an ihre Grenzen. Dazu gehören zum Beispiel das Anlegen von Sonderfarben, das Importieren von Layoutvorlagen und insbesondere die Ausgabe einer professionellen JPG-, TIFF- oder PDF-Datei. Denn diese ist unbedingte Voraussetzung für ein perfektes Druckresultat.
Wir haben die gängigsten Layout- und Bildbearbeitungsprogramme sowie weitere Softwares in einer Übersicht zusammengestellt und sie auf das Vorhandensein einiger für den Druck besonders wichtiger Funktionen überprüft.
- Anlegen eines fünften Farbkanals für Sonderfarben und Veredelungen
- Ändern der Seitenmaße
- Importieren von Layout- und Stanzvorlagen
- Farbkonvertierung von RGB zu CMYK
- Einbetten von Farbprofilen
- Ausgabe von JPG, TIFF oder PDF/X-3:2002
- Funktion Überdrucken
- Pixelgrafiken in Vektorgrafiken umwandeln
Druckdatenerstellung: die Programme im Vergleich
Hinweis: Während der Druckdatenerstellung ist das Ändern der Seitenmaße in allen hier aufgeführten Programmen problemlos möglich. Bei zahlreichen anderen Arbeitsschritten gibt es jedoch zum Teil gravierende Unterschiede.
Sonderfarben und Veredelungen | Importieren von Layout- und Stanzvorlagen | Farbkonver- tierung von RGB zu CMYK |
Einbetten von Farbprofilen | JPG- und TIFF-Export | PDF-Export | Überdrucken | Pixelgrafik in Vektoren / Pfade umwandeln | |
InDesign | ja | ja | ja | ja | nicht zu empfehlen | ja | ja | ja |
Illustrator | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Photoshop | ja | ja | ja | ja | ja | nicht zu empfehlen | ja | nur Pfade umwandelbar |
Corel Draw | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
QuarkExpress | ja | ja | ja | ja | nicht zu empfehlen | ja | ja | ja |
Affinity | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Scribus | ja | ja | ja | ja | nicht zu empfehlen | ja | ja | ja |
Freehand | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja | ja |
Magix | ja | ja | ja | ja | ja | ja | nein | nein |
Publisher | ja | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein |
Photoshop Elements | nein | ja | nein | nein | ja | ja | nein | nein |
Gimp | nein | ja | nein | nein | ja | nicht zu empfehlen | nein | nicht zu empfehlen |
Lightroom | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein | nein |
OpenOffice | nein | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein |
Pages | nein | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein |
Word | nein | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein |
Powerpoint | nein | nein | nein | nein | nein | ja | nein | nein |
Fazit
Wenn es um die Druckdatenerstellung geht, sollten Sie für eine professionelle Druckdatei auf speziell dafür entwickelte Layout- und Bildbearbeitungsprogramme zurückgreifen. Andere Anwendungen, zum Beispiel die Windows Office-Programme, können keine PDFs erstellen, die den Vorgaben der Druckindustrie entsprechen. Das hat zwangsläufig negative Auswirkungen auf das Ergebnis.
Übrigens: Bei professionellen Layout-, Grafik- und Bildbearbeitungsprogrammen ist Adobe weltweit der führende Anbieter. Sämtliche Adobe-Softwares sind in der Creative Cloud zusammengefasst, die in monatlichen Abonnements erhältlich ist. Damit sind die Programme immer auf dem neuesten Stand und über verschiedene Geräte benutzbar. Über FLYERALARM können Sie die Adobe Creative Cloud zu vergünstigten Konditionen downloaden.
Danke für die tollen Erläuterungen.
Ich scheitere für meine sehr simplen Projekte (ein Logo auf einer weißen Seite) schon am Anlegen der Druckdatei (Scribus). Ich wünsche mir einfach Dateien für die Standard-Druckprodukte, die ich in Scribus als offenes Open Source Programm laden kann. Oder Photoshop oder InDesign. Könntet Ihr sowas zur Verfügung stellen?
Gruß
Christof
Hi Christof,
für Sie wäre vielleicht unser Online-Gestalten-Tool eine gute Lösung: https://www.flyeralarm.com/de/s/layout-und-design/online-gestalten Hier können Sie direkt online in Ihrem Browser Druckprodukte gestalten und sich in der Live-3D-Vorschau ein Bild davon machen. Dazu gibts hier im Blog auch ein Tutorial: https://www.flyeralarm.com/blog/de/tutorial-werbemittel-online-gestalten-einfach-schnell-und-kostenfrei
Herzliche Grüße
Marco
Gerade hat mich ImageMagick gerettet, als es darum ging eine Pixelgrafik von sRGB nach CMYK/IsoCoated umzuwandeln:
`convert rgb-grafik.jpg -profile sRGB.icc -profile ISOcoated_v2_300_bas.icc cymk-grafik.tif`
Die beiden Profildateien (*.icc) liegen dabei im aktuellen Verzeichnis.
Guten Tag,
was ist mit Procreate?
Hallo,
mit Procreate haben wir uns bisher noch nicht auseinander gesetzt. Sofern man Farbprofile installieren und PDF-X/3 oder PDF-X/4 exportieren kann, sollte das schon funktionieren. Aber wie gesagt: Wir haben das Programm bisher nicht verwendet, alle Angaben deshalb ohne Gewähr.
Mal ganz ehrlich. Habt ihr jemals überlegt ein eigenes Programm raus zu bringen? Ihr habt so viel gute Tutorials und Designvorlagen. Ich hab sooo kein Bock mehr auf Adobe. Bitte! Bitte! Bitte! Es reicht doch ein völlig simpler Block Editor der Schriften ändern kann, bisschen Farbe dazu, paar Bildchen hin und her schieben. Muss doch kein zweites Photoshop sein.
Hallo Rebekka,
vielen Dank für das Kompliment, wir geben uns alle Mühe. 🙂 Und tatsächlich haben sich unsere Grafi-Expertinnen und -Experten hingesetzt und ein Tool gebastelt, mit dem selbst Grafik-Neulinge bestens zurecht kommen: Das Online-Gestalten-Tool. Ist keine Software zum herunterladen, sondern ein Web-Tool im FLYERALARM Onlineshop, über das man die wichtigsten Werbemittel einfach per Drag-and-Drop zusammenbasteln kann.
Hier gehts zum Online-Tool: https://www.flyeralarm.com/de/c/online-gestalten/
Und hier zum dazugehörigen Tutorial: https://www.flyeralarm.com/blog/de/tutorial-werbemittel-online-gestalten-einfach-schnell-und-kostenfrei
Herzliche Grüße
Marco
Hallo,
Ist inkscape auch geeignet?
Hallo Florian,
leider haben wir noch keine Erfahrungen mit Inkscape. Auf den ersten Blick sieht die Software vielversprechend aus: Sie funktioniert vektorbasiert, kann im CMYK Modus arbeiten, PDFs exportieren … Wir schicken Ihre Anfrage zu unseren Grafik-Profis und holen uns mal deren Meinung ein.
Herzliche Grüße
Marco
Hallo Florian,
wir haben inzwischen Infos von unseren Kollegen aus der Grafik-Abteilung bekommen: Grundsätzlich können druckfähige Daten mit Inkscape erstellt werden, allerdings raten wir von diesem Programm ab. Der Druckfarbraum CMYK kann zwar eingestellt, jedoch nicht exportiert werden und Volltonfarben gibt es gar nicht. Wenn Sie trotzdem mit Inkscape arbeiten möchten, so ist es beim Speichern der .pdf Datei wichtig, dass das Häkchen bei „Text in Pfade umwandeln“ ausgewählt ist und die „Auflösung des Rasters (dpi)“ auf 356 eingestellt wird.
Herzliche Grüße
Marco
Warum ist der PDF Export bei Photoshop in Unterschied zu den meisten hier aufgeführten Layout Programmen nicht zu empfehlen?
Hallo Milos,
Photoshop arbeitet pixelbasiert, deshalb werden speziell Schriften nicht so scharf dargestellt wie bei einem vektorbasierten Programm. Eine zusätzliche Fehlerquelle ist, dass Photoshop in der exportierten PDF die einzelnen Ebenen abspeichert – das wiederum kann zu Komplikationen bei der Druckbarkeit der PDF führen. So gesehen hat man in Photoshop meistens keinen Vorteil, wenn man eine Datei als PDF abspeichert statt als hochwertiges JPEG, bei dem alle Ebenen automatisch auf eine Fläche reduziert werden.
Herzliche Grüße
Marco
Der MarkStein Publisher (https://www.markstein-publishing.com/) fehlt noch in der Liste oben. Er erfüllt alle Punkte entsprechend InDesign und Quark und eignet sich speziell für Flyer, Broschüren, Zeitschriften und Bücher. Die PDF-Ausgabe erfolgt mit der PDF Library von Adobe und entsprechenden Joboptions. Das Programm ist auch in einer kostenlosen Version erhältlich. Siehe auch Besprechung in der c´t: https://www.markstein.com/files/userFiles/ct_1319_094-095.pdf.
Hallo Michael,
vielen Dank für den Hinweis.
Herzliche Grüße
Marco
Eine klare Empfehlung für Adobe – nur wenn man die Abo-Gebühren nicht von der Steuer absetzen kann mit ca. 60 Euro pro Monat entschieden zu teuer.
Ich würde mir wünschen, und viele andere sicher auch, dass Affinity als Alternative mehr hervorgehoben wird. Zumal irgendwann in diesem Jahr auch der Affinity Publisher herauskommen wird.
Dann könntet ihr auch eine rabattierte Version des Publisher bzw. auch des Designers anbieten. Andere tun das auch. Man muss doch der Quasi-Monopolstellung von Adobe etwas entgegen setzen können?
Viele Grüße aus Stuttgart als Noch-Adobe-User
Otto Hablizel
Hallo Otto,
sicher, speziell Photoshop, Illustrator und InDesign von Adobe sind nun einmal die verbreitetsten Bildbearbeitungs-, Zeichen- oder Layoutprogramme. Dennoch gibt es zahlreiche Alternativen, nicht nur von Affinity. Deshalb gibt es hier im Blog auch zahlreiche Tutorials zur Freeware Scribus, mit der sich ebenfalls professionelle Druckdaten erstellen lassen.
Herzliche Grüße
Marco
Gimp ist sehr gut auch
Oh yeah.
Ihr sprecht mir aus dem Herzen!
Ich benutze Serif Page Plus. Damit sind o.a. auch alle möglich
Hallo Manuel,
vielen Dank für die Ergänzung. Natürlich gibt es noch viele weitere Programme, mit denen die genannten Punkte möglich sind. Wir haben uns hier erst einmal auf die von unseren Kunden meistbenutzten konzentriert. Aber vielleicht gibt es ja demnächst Teil 2 der Übersicht …
Viele Grüße aus Würzburg,
Raphael