Affinity Photo ist ein Bildbearbeitungsprogramm, das jedoch einige clevere Features zum Erstellen von Druckdaten bereit hält. In diesem Tutorial erfahren Sie, wie Sie Druckfähige PDF mit Affinity Photo erstellen und exportieren.
Affinity Photo ist ein pixelbasiertes Bildbearbeitungsprogramm – das auch mit Vektorgrafiken umgehen kann. Das macht die Software quasi zur eierlegenden Wollmilchsau unter den Layoutprogrammen. Professionelle Bildbearbeitung von der einfachen Retusche bis hin zu ganzen Kompositionen, das Gestalten oder Bearbeiten von Vektorgrafiken wie Logos oder Wappen und das Anlegen aller erdenklichen Veredelungen oder Sonderfarben ist damit kein Problem. Damit vereint die Software einige Kernkompetenzen von Adobe Photoshop und Adobe Illustrator.
Kurz gesagt: Mit Affinity Photo können Sie Druckdaten für jedes einzelne Produkt im FLYERALARM Portfolio anlegen – und gleichzeitig professionelle Bildbearbeitungen durchführen. PDFs können Sie natürlich auch mit vielen anderen Programmen exportieren:
Farbprofileinstellung in Affinity Photo
Schritt 1: Wie in jedem anderen Layoutprogramm auch, müssen Sie erst das richtige Farbprofil installieren, um mit Affinity Photo später PDF-Dateien exportieren zu können. Im Fall von FLYERALARM benötigen Sie die Profile „ISO Coated v2“ für Werbetechnik-Artikel und „ISO Coated v2 300%“ für alle anderen Druckprodukte. Beide Profile können Sie über die Info-Seite Druckdaten im FLYERALARM Onlineshop kostenlos herunterladen.
Schritt 2: Haben Sie die Farbprofile heruntergeladen, so kopieren Sie sie bei Windows in folgenden Ordner: C:\Windows\System32\spool\drivers\color. Nutzen Sie einen Mac, so kopieren Sie die Profile in den Ordner Library/ColorSync/Profiles/Recommended. Nun greifen Sie von allen Programmen aus auf die Farbprofile zu.
Schritt 3: Um das Farbprofil nun in Affinity Photo einzustellen, klicken Sie in der Menüleiste auf Bearbeiten und Einstellungen. Im zweiten Fenster klicken Sie dann auf Farbe. Es öffnet sich wieder ein neues Fenster. Wählen Sie hier bei CMYK-Farbprofil das im Datenblatt Ihres Produktes beschriebene Farbprofil aus. Als entweder ISO Coated v2 oder ISO Coated v2 300%. Schließen Sie anschließend die Fenster wieder und schön können Sie mit dem Anlegen Ihrer Druckdaten beginnen.
Neues Dokument in Affinity Photo anlegen
Schritt 1: Klicken Sie auf Datei und Neu, um ein neues Dokument anzulegen. Im Fenster Neues Dokument sollten Sie zuerst bei Typ die Auswahl Drucken treffen. Danach können Sie entweder eine voreingestellte Seitenvorgabe wählen oder weiter unten beim Punkt Abmessungen Ihren Dokumentgröße eingeben. In diesem Beispiel wurde die Abmessung eines DIN A4-Flyers eingegeben und die Beschnittzugabe direkt in die Abmessungen übernommen. Alternativ könnte man aber auch die Seitenvorgabe DIN A4 wählen und dem Dokument Seitenränder hinzufügen.
Achten Sie zudem darauf, die DPI-Zahl (natürlich müsste es eigentlich PPI-Zahl lauten) auf 356 einzustellen. Anschließend legen Sie bei Farbformat CMYK fest und wählen bei Farbprofil das entsprechende Profil aus, im Falle eines DIN A4-Flyers also ICO Coated V2 300%. Möchten Sie beispielsweise ein Logo oder eine andere Vektorgrafik ohne Hintergrund erstellen, so setzen Sie hier einen Haken bei Transparenter Hintergrund.
Schritt 2 (optional): Die Größe Ihres Dokumentes können Sie im Nachhinein noch verändern. Klicken Sie dazu einfach auf Dokument und Dokumentgröße ändern und passen Sie die Größe beliebig an. Jetzt wird die Größe Ihres Dokumentes geändert – die Große Ihres bisherigen Layouts wird der neuen Größe Ihres Dokuments angepasst.
Schritt 3: Anschließend gestalten Sie Ihr Druckprodukt frei nach Ihren Vorstellungen. Fotos hinzufügen und retuschieren? Kein Problem mit Affinity Photo. Logos erstellen? Schriftzüge platzieren? Sonderfarben anlegen? Alles machbar. Aber wie speichert man eine druckfähige PDF mit Affinity Photo? Genau darum geht’s im nächsten Teil dieses Affinity Photo Tutorials.
Druckfähige PDF mit Affinity Photo exportieren
Schritt 1: Um in Affinity Photo eine druckfähige PDF-Datei zu exportieren, klicken Sie zunächst in der Menüleiste auf Datei und Exportieren. Anschließend öffnet sich ein neues Fenster. Wählen Sie hier das PDF-Symbol aus und stellen Sie bei der Vorgabe PDF/X-3 ein (bzw. bei Textilien PDF/X-4). Anschließend klicken Sie auf den Button Mehr.
Schritt 2: Jetzt öffnet sich ein Fenster, in dem zahlreiche Parameter für den Export Ihrer Druckdaten zusammengefasst und von Ihnen noch feinjustiert werden können. Achten Sie speziell darauf, dass …
- bei Dateiformat PDF eingestellt ist.
- bei Bilder per Downsampling neu berechnen ein Haken gesetzt und die DPI-Zahl 356 eingestellt ist.
- ein Haken bei JPEG-Komprimierung zulassen gesetzt und die Qualität auf 100 gestellt ist.
- bei Kompatibilität, Farbraum und ICC-Profil jeweils das richtige Profil eingestellt ist.
- der Haken bei Inklusive Anschnittbereich nur dann gesetzt ist, wenn Sie beim Anlegen Ihres Produktes die Beschnittzugabe über die Seitenränder hinzugefügt haben. (Im Beispiel dieses DIN A4-Flyers ist der Haken dementsprechend nicht gesetzt.)
- alle Schriften eingebettet werden.
Druckfähige PDF mit Affinity Photo erstellen – da geht noch viel mehr
Druckdaten zu gestalten bzw. druckfähige PDF mit Affinity Photo exportieren, geht ziemlich leicht. Doch der Funktionsumfang von Affinity Photo ist damit natürlich bei weitem noch nicht erschöpft. In den kommenden Wochen folgen wie gewohnt noch Beiträge zum Anlegen von Sonderfarben, partiellen Lacken oder Prägungen sowie Tutorials über den Export von JPEG- oder TIFF-Dateien mit Affinity Photo.
Selbst diese Funktionen kratzen höchstens an der Oberfläche des Funktionsumfangs von Affintiy Photo. Wer sich ein bisschen intensiver mit der Software auseinandersetzt, der wird bald eine der markantesten Vorteile von Affinity Photo nachvollziehen können: Die Möglichkeit, in einem pixelbasierten Bildbearbeitungsprogramm mit Vektoren arbeiten zu können. Das ermöglicht Ihnen, mit nur einer Software Druckdaten und Veredelungen für sämtliche Produkte im FLYERALARM Portfolio zu erstellen!
Wünschenswert wäre noch ein Hinweis zu weißen Vordergrundgrafiken.. denn der PDF Export ist nun trotz der Option „transparenter Hintergrund“ weiß. Also weiß auf weiß, aber wahrscheinlich kann PDF einfach keine Transparenz. Jetzt heißt es ganz fest die Daumen drücken, dass hier nicht nachher Tassen für 300€ mit einem großen weißen Rechteck drauf ankommen :/
Hallo Thomas,
Affinity Photo kann auf jeden Fall PDF-Dateien mit Transparenzen exportieren. Haben Sie möglicherweise beim Export ein anderes Format als PDF/X-3 gewählt? Tipp: In Adobe Acrobat können Sie über die Ausgabevorschau in den Druckoptionen ganz einfach prüfen, ob in Ihrer Datei Transparenzen vorhanden sind.
Herzliche Grüße
Marco
Hallo Marco,
gilt das auch noch für Affinity Photo 2? Ich versuche jetzt schon ein paar Stunden meine PDF Datei so zu exportieren, dass sie durch die Druckprüfung kommt. Ohne Erfolg.
Vielleicht ein paar Details. Mein Projekt benutzt partiellen Relieflack. Habe dafür die Globale Farbe angelegt un benutze diese in zwei oberen Füllungsebenen mit unterschiedlicher Deckkraft (hab es allerdings inzwischen auch schon mit nur einer Ebene und 100% Deckkraft ausprobiert).
Darunter liegt die Ebene mit den CMYK Bild.
Bekomme immer die Fehlermeldung „Sie haben keine oder zu viele Sonderfarben in den Daten angelegt.“.
Hab nun alles ausprobiert, was ich in Euren Foren und Blogs und Checklisten gefunden habe und langsam den Verdacht, dass es an Affinity Photo 2 liegen könnte.
Hallo Thorsten,
ich habe gerade Rücksprache mit unseren Grafik-Kolleginnen und -Kollegen gehalten. Es ist definitiv möglich, in Affinity Photo 2 mit Sonderfarben zu arbeiten. Haben Sie möglicherweise versehentlich die Sonderfarbe nicht nur auf der obersten Ebene, sondern auch beim CMYK-Bild selbst verwendet? Das führt zu eben dieser Fehlermeldung. Falls das bei Ihnen nicht der Grund ist, melden Sie sich doch bitte direkt bei unseren Grafik-Profis: 0931 46584 004
Herzliche Grüße
Marco