Mein Auslandspraktikum in Madrid – ein Bericht unserer Auszubildenden Lisa-Marie

Flyeralarm-Beitragsbild-Erasmus-Madrid-2019-Jpeg

Valdepeñas ist eine Kleinstadt mit ca. 30.000 Einwohnern in Zentralspanien, circa 2 Stunden südlich von der Hauptstadt Madrid. Genau wie Würzburg ist die Stadt bekannt für Ihren Wein. Hier habe ich mein Auslandspraktikum mit Rebecca, einer anderen Schülerin meiner Berufsschule, verbracht.

 

Frimancha ist eines der größten fleischverarbeitenden Unternehmen in Spanien mit einigen Standorten in der Mitte und im Süden des Landes. Mein Praktikum habe ich im departamento comercial – der Vertriebsabteilung dieses Unternehmens absolviert. In den ersten drei Tagen an der Arbeit habe ich Listen aktualisiert, in denen die Bestände täglich erfasst werden müssen. Außerdem habe ich die angekommene Ware in einer Liste kontrolliert. Beides sind tägliche Aufgaben, die ich ab dem ersten Tag übernommen habe. Da das Unternehmen außerhalb von Valdepeñas liegt, wurde ich glücklicherweise von Kollegen mit zur Arbeit und zurückgenommen.  

 

Am ersten Wochenende haben wir einen kleinen Ausflug nach Madrid unternommen. Damit sich die Fahrt auch lohnte – sie dauerte zwei Stunden mit dem Zug - haben wir eine Übernachtung drangehangen. Somit bleibte genug Zeit für die einem Besuch zum Palastgarten des Palacio Real sowie Schlendern über die Puerta del Sol, einen der bekanntesten und meistbesuchten Plätze Madrids. Von dort aus zog es uns mehr in die kleinen Seitengassen fernab des Trubels, in denen wir kleine Boutiquen und schöne Häuserfassaden entdeckten. Abends haben wir Paella gegessen und den Abend an der Puerta del Sol ausklingen lassen. Am nächsten Morgen sind wir mit der Metro zum Park Enrique Tierno Galvan gefahren, der sich beim Planetarium befindet, und haben dort ein wenig entspannt bevor es am Abend wieder zurück nach Valdepeñas ging.

 

Auch am zweiten Wochenende waren wir unterwegs, und zwar in Valencia. Die Metropole am Mittelmeer ist mit dem Auto 3,5 Stunden und mit dem Zug 5 Stunden entfernt. Da die Zugverbindungen sehr schlecht sind, haben wir uns für eine Mitfahrgelegenheit entschieden. Spät abends sind wir bei unserem airbnb angekommen. Samstag fuhren wir zuerst mit dem Bus in das Szeneviertel El Carmen, in dem wir viele Restaurants, kleine Läden und Gassen entdeckten. Nachdem wir uns mit Churros gestärkt haben, sind wir durch die Turia-Gärten gelaufen. Das ehemalige Flussbett ist jetzt ein 9 km langer Park, in dem man viel Natur, Spielgelegenheiten für Kinder und Fahrradwege findet. Schließlich gelangten wir zur Stadt der Wissenschaft und der Künste, einem naturwissenschaftlichen und kulturellen Freizeit-Komplex. Neben einem Museum findet man hier unter anderem ein 3D-Kino und das L’Oceanogràfic – das größte Aquarium Europas. In letzterem hielten wir uns einige Stunden auf, bevor wir noch ein wenig durch die Stadt gelaufen sind und den Tag in einem Einkaufszentrum ausklingen ließen. Nach dem Auschecken am Sonntag sind wir mit dem Bus zum Playa del Cabañal gefahren und haben uns für einige Stunden ans Meer gelegt - zum Baden war es jedoch leider noch zu kalt. Unseren kleinen Ausflug nach Valencia haben wir mit einem leckeren Essen abgeschlossen, bevor wir mit unserer Mitfahrgelegenheit zurück nach Valdepeñas gefahren sind.

 

Meine Arbeitswoche bestand wieder aus vielen Bestellungen, die ich immer schneller durchführen konnte, der Aktualisierung einiger Listen und dem Speichern und Ausdrucken von Produktbildern. Mir wurde erzählt, dass es im Sommer wohl einen Englisch-Kurs für alle Mitarbeiter geben wird, damit die internationale Kommunikation dann auch einfacher wird.

 

Auch an unserem letzten Wochenende in Spanien wollten wir noch einmal eine Großstadt erkunden, und zwar Granada. Um 8:30 Uhr wurden wir von unserer Mitfahrgelegenheit am Bahnhof abgeholt. Der Fahrer war sehr nett und erzählte uns etwas über die Landschaft, an der wir vorbeifuhren, und über die andalusische Großstadt. Wir haben nicht schlecht über das Gebirge Sierra Nevada gestaunt, welches wir sofort entdeckt haben, als wir aus dem Auto gestiegen sind. Denn während es in Granada 30 Grad waren, war das Gebirge noch mit Schnee bedeckt.  Wir fuhren mit der Metro in die Stadt, bummelten etwas und frühstückten in einem Café. Anschließend kamen wir an der imposanten Kathedrale und an einem schönen Park vorbei. Obwohl Granada viel kleiner ist, fanden wir es hier unübersichtlicher als in Madrid oder Valencia. Am Nachmittag waren wir für ein Picknick einkaufen - Obst, ein paar Süßigkeiten und kühle Getränke - und haben uns an den Río Genil gesetzt. Umringt von Orangenbäumen haben wir dort das tolle Wetter genossen. Abends wurden wir von unserer zweiten Mitfahrgelegenheit abgeholt, und kamen somit am späten Abend wieder in Valdepeñas an.

 

Abschließend kann ich sagen, dass sich das Auslandspraktikum in Spanien sehr gelohnt hat. Ich muss zugeben, dass es schwieriger war, als ich es mir vorgestellt hatte – und das nicht nur wegen der sprachlichen Barriere. Es sind einige Kleinigkeiten schiefgegangen und wir waren manchmal am Rande der Verzweiflung – jedoch hatten wir dadurch auch viel zu lachen und haben somit auch schöne Geschichten zu erzählen.  Ich bin der Klara-Oppenheimer-Schule und FLYERALARM sehr dankbar für die Chance, die mir gegeben wurde und finde es toll, dass die EU eine solche Möglichkeit anbietet.

 

Lisa-Marie,
Auszubildende im 2ten Lehrjahr