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Werbefotografie: Wie entstehen authentische Imagebilder?

Von 2. August 2024 BeInspired, Know-how
Werbefotografie: Wie entstehen authentische Imagebilder?

Die Unternehmerinnen Lilli und Carina von Ey Meister! haben eine Mission: Sie wollen authentische Werbefotografie ins Handwerk bringen. Welche Vorarbeit die Fotografinnen in ihre Projekte stecken, wie man einen Plan für ein gelungenes Shooting entwickelt, worauf es beim Schießen von authentischen Imagefotos ankommt und mehr gibt’s hier zum Nachlesen und Hören im FLYERALARM Podcast.

Ey Meister! im FLYERALARM Podcast-Interview

Kapitel 1: Intro

Doreen: Herzlich willkommen bei Erfolgsdruck – Storys aus dem Mittelstand, dem FLYERALARM Podcast über druckreife Marketing- und Businessideen. Ich bin Doreen und neben mir sitzt heute wieder Marco.

Marco: Hi

Doreen: Marco, kannst du dich noch daran erinnern, wann du das letzte Mal professionelle Fotos hast machen lassen?

Marco: Ja, das ist jetzt auch schon ein paar Jahre her. Damals haben wir Fotos für unsere Homepage machen lassen. Ich habe mir einen Anzug angezogen und wir sind in ein Fotostudio gegangen, das gut ausgeleuchtet war. Da wurden dann Fotos gemacht, auf denen ich in verschiedenen Posen, mit schrägem Blick in die Kamera geschaut habe.

Doreen: Und wie hat dir das Ergebnis gefallen?

Marco: Es sah schon seriös aus, aber eigentlich nicht wirklich wie ich. Denn ich trage ja eigentlich gar keine Anzüge. Es hatte eher den Charakter von Stockfotos, um ehrlich zu sein.

Doreen: Ich weiß genau, was du meinst. Aber es geht auch anders. Denn gute Werbefotos sollten nicht nur seriös, sondern auch authentisch wirken. Wie man solche Bilder macht, wissen unsere Interviewgäste Lilli und Carina von Ey Meister! ganz genau. Aber davon erzählen sie uns am besten selbst.

Kapitel 2: Vorstellung von Elisabeth (Lilli) Glade und Carina Tank

Doreen: Hallo Lilli, hallo Carina, schön, dass wir euch heute interviewen dürfen. Seid doch so lieb und stellt euch erstmal kurz vor und erzählt uns, wie ihr zusammen und zur Fotografie gekommen seid.

Lilli: Ja, moin! Wir sind Lilli und Carina. Wir kennen uns schon, ich glaube, seit über 10 oder 12 Jahren. Ich weiß gar nicht mehr genau, wie lange es her ist. Wir haben schon lange miteinander gearbeitet und fotografiert, jeder auf seinem eigenen Weg. Letztendlich sind wir beide durch Umwege zur Fotografie gekommen. Beide haben wir etwas anderes studiert und dann gemerkt, dass das nicht unser Ding ist. Wir waren beide auch etwas spät dran. Denn manche wissen ja schon mit 18, was sie nach der Schule machen wollen. Bei uns war das nicht so. Wir mussten uns erst selbst ein wenig finden. Schließlich haben wir gemeinsam in einem Fotostudio gearbeitet und daraus ist eine richtige Freundschaft entstanden, die wir immer weiter ausgebaut haben.

Marco: Wie kam dann die Idee, sich selbstständig zu machen und eine eigene Fotoagentur zu gründen?

Carina: Das ging Hand in Hand mit einem Auftrag, den wir gemeinsam hatten. Es war ein Dachdecker, den Lilli bei gefühlten 40 Grad im Hochsommer auf den Dächern begleitet hat. Danach hat sie mir die Speicherkarte gegeben und ich durfte die Bilder aussuchen. Wir haben festgestellt, dass das mal wieder etwas ganz anderes war im Vergleich zu dem, was wir sonst so gemacht haben. Und wir hatten seit langem mal wieder richtig Spaß bei der Arbeit. Das war der Anstoß für die Idee, uns auf authentische Werbefotografie im Handwerk zu spezialisieren. Seit 2020 arbeiten wir unter dem Namen Ey Meister! als Fotografinnen-Duo. So haben wir unser Handwerk wieder neu erfunden und uns selbst in unserem Handwerk auch wieder gefunden.

Kapitel 3: Authentische Werbefotografie: Der Arbeitsalltag von Ey Meister!

Doreen: Definiert doch mal, was authentische Werbefotografie für euch bedeutet. Was unterscheidet euch von anderen Fotografen?

Carina: Für uns ist es wichtig, dass wir uns wirklich für das Handwerk und die Menschen, die wir fotografieren, interessieren. Wir sind oft wie Praktikantinnen, die für einen Tag oder eine Woche Teil des Teams werden. Das sieht man auch auf den Bildern. Wir stellen viele Fragen und je mehr Zeit wir uns nehmen, desto authentischer werden die Bilder. Es ist wichtig, echtes Interesse zu zeigen.

Marco: Auf euren Fotos sieht man sehr intensive und fast schon intime Aufnahmen von Handwerkern. Wie kommt ihr so nah an die Leute ran? Das muss ja auf einer Vertrauensbasis beruhen.

Lilli: Wir schlüpfen wirklich hinein in das, was wir vorfinden. Wir stellen nichts, sondern beobachten einfach und nehmen die kleinen Momente wahr. Technisch sind wir gut ausgestattet, sodass wir nah an die Personen herankommen, ohne dass sie es direkt merken. Es geht auch darum, sich als Teil des Teams zu fühlen und umgekehrt. Wir stellen auch häufig richtig blöde Fragen, weil wir natürlich überhaupt keine Ahnung haben von dem, was die da tun. So entsteht ein ganz schönes, entspanntes, lockeres Verhältnis.

Carina: Ja total. Wir hatten noch keinen richtig schlimmen Härtefall dabei. Also, wenn es richtig gut läuft und eigentlich ist das tatsächlich die Regel, baut sich da auch so ein freundschaftliches Verhältnis auf. Also wir werden dann in der Mittagspause nach Hause zum Burgeressen eingeladen oder wir sitzen mit dem ganzen Team im Aufenthaltsraum. Eine Grillparty hatten wir schon. Ja und so macht es auch einfach wahnsinnig viel Spaß, diese Kontakte herzustellen.

Doreen: Das heißt vom Klischeedenken, das jetzt vielleicht noch so vor 25 Jahren in den Köpfen war, von wegen: Ha, ha. Zwei Mädels auf der Baustelle. Kriegt ihr davon noch etwas mit oder brecht ihr das eigentlich jedes Mal aufs Neue auf und davon ist gar nichts mehr zu spüren?

Carina: Bislang überhaupt nicht. Nee. Wir erleben da total neugierige, aufgeschlossene, superliebe Menschen, die uns alle willkommen heißen und einen ganz netten Umgang mit uns pflegen. Also vielleicht spielt es uns auch in die Karten, dass wir eben auch ein ganz anderes Handwerk ausüben als unsere Porträtierten. Aber wir stoßen auf jeden Fall auf Neugierde. Wie ich schon erwähnt habe, merkt man erst eine leichte Unsicherheit vor der Kamera, aber auch, dass sie unserem Handwerk gegenüber sehr aufgeschlossen sind und so immer offener werden vor der Kamera und stolz auf ihr eigenes Handwerk. Das ist immer schön zu sehen.

Ich erinnere mich an eine nette Situation in einem Betrieb, der landwirtschaftliche Geräte herstellt. Da gab es einen Mann, der eine Kartoffelsiebmaschine gebaut hat. Er meinte erst: Wollt ihr das wirklich sehen? Das ist doch fürs Foto langweilig.

Dann haben wir ihn mit Fragen gelöchert: Wie funktioniert das? Was kann das? Wir fanden es total cool. Wenn man sich vorstellt, die sitzen dann nachher in dieser Maschine auf dem Feld und die Kartoffeln werden damit direkt sortiert. Also, total abgefahren. Dann haben wir ihm ein, zwei Bilder gezeigt und man merkte richtig, dass er dann selbst sagte: Ja stimmt, ist vielleicht doch ganz cool was ich hier mache. Das ist total niedlich zu sehen und das passiert tatsächlich häufiger.

Kapitel 4: Fotografie als Handwerk verstehen

Doreen:  Du hast gerade gesagt: Fotografieren ist auch ein Handwerk. Da gehe ich zu 100 % mit. Aber wie haltet ihr dagegen, wenn jemand meint, dass man einfach teures Equipment braucht und dann nur noch draufhalten muss?

Lilli: Teures Equipment kann sich jeder zulegen, das ist richtig. Aber man muss damit auch umgehen können. Es ist ganz viel Erfahrung. Die Technik ist nur ein kleiner Teil davon.

Carina: Wenn man uns eine Säge oder ein anderes Werkzeug in die Hand drückt, das sehr teuer ist, können wir es auch nicht bedienen.

Lilli: Oder selbst wenn man es kann, passen die gesägten Bretter am Ende nicht zusammen und ergeben nicht das, was es ergeben soll, wenn man keine Erfahrung hat.

Carina: Genau. Natürlich kann jeder mit dem Handy einen schönen Sonnenuntergang fotografieren. Vielleicht bekommt man auch einmal einen netten Schnappschuss hin, wenn die Gegebenheiten passen. Aber wenn man in einem dunklen Heizungskeller sitzt oder schnelle Abläufe fotografieren muss, wird das schon schwieriger. Da braucht man ein gutes Auge, einen schnellen Finger und gute Technik. Es ist ein Zusammenspiel aus all diesen Dingen. Zum einen die Menschenkenntnis, dann die Ruhe, die sich aus der Erfahrung ergibt und das Equipment.

Marco: Ihr habt schon ein paar Beispiele aus eurem Arbeitsalltag genannt. Begleitet ihr manchmal auch riskante Arbeiten? Ist euer Job nicht manchmal auch gefährlich?

Lilli: Ja, manchmal ist es schon riskant.

Carina: Ich erinnere mich da an dich, Lilli, wie du auf dem Dachfirst hingst. Zwar angegurtet, aber ich habe mich da nicht rausgetraut. Das war schon eine Mutprobe. Ich habe mich getraut, mal eben durch die Dachluke die Kamera rauszureichen.

Lilli: Ja, manchmal ist eine kleine Mutprobe dabei. Aber wir machen nichts, was nicht geht. Wir haben immer Arbeitsschutzschuhe an und tragen Helme. Wir werden gut in die Sicherheitsvorgaben eingewiesen und sind vorsichtig. Damit man nicht eben mal in die Säge grätscht, nur weil da die Perspektive toll ist. Man braucht aber auch ein bisschen Selbstvertrauen und muss sich sagen, dass es schon gut geht.

Kapitel 5: Tipps und Tricks von Ey Meister!

Doreen: Angenommen, ich bin Dachdecker Horst und brauche neue Fotos für meine Webseite oder für die Flyer, die ich an potenzielle Azubis verteilen will. Ich habe eure Webseite gefunden und rufe euch an. Wie geht es danach weiter? Wie kommt so ein Auftrag zustande?

Carina: Dann machen wir erstmal ein kleines Date aus, meistens online. Das klappt sehr gut und entspannt. Dann checken wir deine Bedarfe: Wie siehst du dich selbst? Wie möchtest du dich deinen Kunden präsentieren? Was hebt dich von deinen Mitbewerbern ab? Häufig sind das kleine Dinge. Zum Beispiel: Mitarbeitergewinnung, man braucht Azubis und findet keine. So etwas. Das sind meisten die Gründe, weshalb sich Betriebe bei uns melden. Uns ist es wichtig, einen konkreten Plan zusammenzuschreiben und gut in die Vorarbeit zu gehen. So können wir dann danach beim Shooting flexibel und spontan sein.

Marco: Helft ihr auch, für eure Kundinnen und Kunden den USP herauszuarbeiten?

Carina: Meistens ist das nicht notwendig, weil der USP das ist, was wir vorfinden. Handwerker sind ohnehin sehr authentisch. Wir springen als Fotografinnen da einfach rein und haben die Betriebe vorher meistens noch nie gesehen. Aber ja, es ist schon wichtig zu wissen, möchte unser Kunde den Teamgeist präsentieren oder was genau möchte er auslösen bei den Menschen, die die Fotos am Ende sehen?

Doreen: Was sind eure Tipps für unsere Hörerinnen und Hörer: Worauf kommt es bei authentischen Werbefotos an?

Lilli: Also nicht sagen, guck mal in die Kamera oder mach mal dies, mach mal jenes, sondern sich Zeit nehmen dafür, dass auch mal ein Bild schiefgehen kann. Lieber mit begleiten als zu sehr etwas forcieren. Das geht aber nur, wenn man die Situation vorausschauend begleitet. Wenn man weiß, wann man auf den Auslöser drücken muss. Also vorher schauen, dass das Licht stimmt und die Kamera gut eingestellt ist. Schnell sein. Empathisch sein. Man muss zwischendurch schnell merken: Geht es meinem Gegenüber gut? Kann er sich gerade fallen lassen? Kann er sich gerade öffnen?

Carina: Also vielleicht tatsächlich auch die Fotografie oder die Kamera ein bisschen in den Hintergrund stellen und mehr in einem ganz natürlichen Gespräch bleiben. Das schafft Raum für die Porträtierten, sich natürlich zu geben. Man braucht schon ein bisschen Zeit dafür.

Marco: Das heißt, das ist jetzt nichts, bei dem man sagt: Wir kommen um 11 Uhr vorbei, dann machen wir mal ein paar Fotos und um 12:30 Uhr sind wir wieder fort.

Carina: Ja, so ist die Vorstellung der meisten, aber nein, auf gar keinen Fall. Jeder braucht ein bisschen Zeit. Wir brauchen die Zeit, um uns erstmal die Location anzugucken, uns hineinzufühlen. Wie ticken die Leute hier? Wie sind die miteinander? Und auf der anderen Seite, natürlich, wenn man eine Kamera ins Gesicht gehalten bekommt, muss man sich auch erstmal kurz dran gewöhnen. Das funktioniert einfach nicht, dass man sagt: Hier, ich habe eben zehn Minuten und mache mal „knips, knips“ wie bei einem Passfoto.

Marco: Wie lange seid ihr bei einem einzelnen Auftrag beschäftigt, nur mit dem Fotografieren vor Ort?

Carina: Das kann von vier Stunden bis zu einer Woche gehen. Also das kommt darauf an, wie groß die Firma ist, wie viele Mitarbeitende da sind, wie viele Motive man zeigen möchte, wie viele Baustellen, wie viele Gewerke in dem Betrieb zu finden sind. Das ist extrem unterschiedlich.

Marco: Wie viel Magie passiert in Bildern während des Abdrückens und wie viel entsteht danach in Photoshop?

Lilli: Photoshop-Bearbeitung – wir optimieren, wir basteln ja nichts neu. Trotzdem, auch das dauert seine Zeit. Wie würden wir das aufschlüsseln?

Carina: Also normalerweise sagt man ja immer, Fotografieren in diesem Job macht tatsächlich nur so 20 % aus. Das meiste ist Vor- und Nacharbeit, zeitlich gesehen. Wir arbeiten ja sehr gerne mit Schwarz-Weiß-Fotos, weil wir so einfach den Fokus so wahnsinnig schön auf das Wichtigste, nämlich den Menschen, legen können. Das ist relativ schnell gemacht und das Ausgangsmaterial, das wir mitbringen, sollte auch einfach schon so optimal wie möglich sein. In Photoshop ist es nachher wichtig, so Kleinigkeiten, die ein bisschen ablenken, verschwinden zu lassen. Aber es ist nicht so, dass wir großartige Composings machen. Sowas wie: Der Lastwagen fährt eigentlich hier in Oldenburg über eine Landstraße, dann fotografieren wir den Hafen in Hamburg und setzen noch irgendwelche Models ans Lenkrad. Solche Geschichten machen wir nicht. Von daher ist es gar nicht ganz so viel Photoshop.

Marco: Um bei eurem Bild von vorhin zu bleiben: Ein schiefer Balken wird durch einen schönen Anstrich auch nicht gerade, richtig?

Carina: Genau, das passt ganz gut.

Kapitel 6: Das erste Ey Meister! Projekt

Doreen: Ihr habt jetzt schon ein paar Projekte genannt, trotzdem stelle ich meine Frage noch: Gibt es ein Projekt, das euch besonders in Erinnerung geblieben ist?

Carina: Ja, für mich auf jeden Fall unser allererster Auftrag, der uns nach dem Dachdeckerauftrag, den wir eben im Angestelltenverhältnis hatten, maßgeblich zu dieser ganzen Idee inspiriert hat. Das war ein Gitarrenbauer, dem wir auf unserem täglichen Weg von unserer Lieblingskneipe, wo unsere Idee von Ey Meister! gereift ist, auf Bierdeckeln, immer wieder begegnet sind. Also wir sind an diesem Gitarrenatelier vorbeigelaufen und gerade in den Wintermonaten war das so ein uriges Bild, wie der da eben in seinem Fenster saß mit seiner großen Lupenbrille und so ganz in seine Arbeit versunken vor sich hingewerkelt hat. Das war auf jeden Fall mit der schönste Auftrag, weil wir da einfach noch selber so in dieser Findungsphase waren: Was wollen wir überhaupt machen? Wer sind wir? Wer möchte welche Aufgabe übernehmen? Wie wollen wir uns präsentieren? Wie funktioniert das überhaupt am Set? Wie funktionieren wir zusammen? Also das war schon sehr besonders.

Lilli: Ja, und besonders eben auch, weil Carina da ganz mutig war. Sie hat gesagt, ich gehe jetzt einfach mal da rein und frage den, ob der nicht ein paar Fotos braucht. Das ist so toll, wir müssen da mal reingehen und uns alles angucken und fotografieren. Und es hat genau gepasst. Sie ist hinein gegangen: Brauchst du Fotos? Wir würden dich so ein bisschen auch als Versuchskaninchen verwenden wollen. Und er meinte: Ja, brauche ich gerade tatsächlich. Ich bin gerade dabei, eine Homepage zu machen, aber es ist immer so viel zu tun …. Und dann haben wir uns einfach mit ihm verabredet und hatten einen richtig tollen Nachmittag bis in den Abend hinein. Dabei konnten wir einfach ganz viel ausprobieren von dem, was wir jetzt auch noch weiter tun. Dort haben auch gemerkt, zwei Stunden reichen nicht, auch wenn das nur eine Person ist, die in einem kleinen Atelier ist. Es ist so spannend da, und die machen so tolle Sachen, da braucht man viel Zeit.

Carina: Dabei ist auch das eine Motiv entstanden, das mir zumindest immer noch am liebsten ist und bei dem ich die schönsten Erinnerungen habe. Das ist genau dieses Motiv, das wir immer wieder auf unserem Nachhauseweg gesehen haben. Also ja, das war schon cool.

Kapitel 7: Ein Blick in die Zukunft von Ey Meister!

Marco: Ihr habt ja ziemlich viele Beispiele aus eurer bisherigen Berufserfahrung genannt, aber euch gibt es ja erst seit zweieinhalb Jahren. Also dadurch schließe ich, dass euer Auftragsbuch ziemlich voll ist. Ist dem so? Also gibt’s viele Handwerkerinnen und Handwerker, die nach eurem Service suchen?

Carina: Auf jeden Fall. Wir hatten das Glück, durch einen kleinen Fernsehbeitrag einen Boost zu bekommen und schnell an Bekanntheit zu gewinnen. Jetzt ist es aber so, dass es ist ein totaler Selbstläufer ist. Wir müssen gar nicht großartig Werbung machen. Unser Büchlein ist ganz gut gefüllt und wir sind so weit wirklich zufrieden. Es kommen schon recht viele Anfragen, auf jeden Fall.

Doreen: Gibt’s denn jemanden, den ihr gerne mal vor der Linse hättet? Egal, ob es jetzt eine bestimmte Person ist oder eine Berufsgruppe, die ihr noch nicht im Portfolio hattet. Wen würdet ihr denn gerne mal begleiten?

Lilli: Ja, also auf der Liste steht auf jeden Fall noch ein Bootsbauer. Das wollen wir auch schon lange, haben wir schon lange im Kopf.

Carina: Genau. Ansonsten auch gerne wieder so ein paar kleinere Manufakturen oder so Handwerksgewerke, die jetzt vielleicht vom Aussterben bedroht sind oder so ganz urige ältere Gewerke. Das wäre auf jeden Fall schön.

Doreen: Also liebe Bootsbauer und kleine urige Gewerke da draußen, Ey Meister! heißen die beiden.

Marco: Wenn sich jetzt jemand von einem Interview hier inspirieren lassen hat und sich denkt, das hört sich so cool an, das möchte ich auch machen, habt ihr einen finalen Tipp?

Lilli: Viel machen. Wenn es ums Fotografieren an sich geht, viel ausprobieren mit der Kamera. Immer überall dabei sein, damit man sämtliche Lichtverhältnisse und sämtliche Situationen einfach schon mal mitgemacht hat. Viel ausprobieren und mutig sein.

Doreen: Also, Übung macht Ey Meister!

Lilli: Tatsächlich, ja.

Carina: Ja, den Spruch klauen wir uns.

Doreen: Lilli und Carina, vielen Dank für die spannenden Einblicke. Wir wünschen euch weiterhin ganz viel Spaß und Erfolg bei eurer Arbeit.

Lilli: Ach, vielen Dank. Es war sehr schön bei euch.

Carina: Danke für die Einladung.

Marco: Dankschön. Bis dann!

Doreen: Tschüss!

Kapitel 8: Outro und Fazit

Doreen: Also Marco, könntest du dir vorstellen, dich beim nächsten Mal von Lilli und Carina knipsen zu lassen?

Marco: Ja, auf jeden Fall. Also ich glaube, bei meinen letzten Fotos hätte man schon noch ein bisschen was rauskitzeln können. Die eigentliche Erkenntnis ist aber, dass man prinzipiell von jedem Menschen, der für seinen Beruf brennt, spannende Fotos machen kann. Und als Fotografin oder Fotograf sollte man einfach ein bisschen Zeit für ein Vorgespräch einplanen und die Menschen, die man fotografieren möchte, auch wirklich kennenlernen. Und dann an dem Tag, an dem die Fotos entstehen, geht man mit einem Plan zu den Menschen, die man fotografieren möchte, und gibt – und das ist glaube ich das Allerwichtigste – keine Kommandos. Man sagt eben nicht, verschränk mal die Arme und schau in die Kamera. Sondern man wird quasi unsichtbar und zeigt die Menschen einfach bei den Tätigkeiten, die sie begeistern.

Doreen: Eine Tätigkeit, die uns begeistert, ist dieser Podcast. Und wenn dir der Podcast gefällt, dann würden wir uns riesig freuen, wenn du ihn likest, abonnierst und den Social-Media-Accounts von FLYERALARM folgst. Wir sagen jetzt aber erstmal tschüss und bis bald!

Marco: Bis dann!

Ganze Episode bei Podigee anhören ►

Shownotes

„Kommen zwei Mädels auf die Baustelle …“ was vor 20 Jahren noch der Anfang sexistischer Witze gewesen wäre, gehört für Lilli und Carina längst zum Tagwerk. Denn die Unternehmerinnen haben mit ihrer eigenen Fotoagentur Ey Meister! eine Mission: Sie bringen authentische Werbefotografie ins Handwerk.

Dafür begleiten sie echte Profis in ganz Deutschland auf ihre Baustellen, in Werkstätten, in weitläufige Lager und Produktionshallen. Sie klettern auf Dächer, stecken ihre Köpfe in riesige Maschinen, liegen unter Fahrzeugen, halten ihre Linsen auf Kreissägen oder fangen kleinste Details beim Schrauben und Schweißen mit der Kamera ein. Im Mittelpunkt steht dabei aber immer eines: Der Mensch, der mit Begeisterung seinem Handwerk nachgeht. Jeder Auftrag ist ein kleines Praktikum, bei dem die Fotografinnen eine ganze Menge über die Gewerke Ihrer Kundschaft lernen. Und das sieht man ihren Fotos an! Für uns haben Lilli und Carina einen ganzen Werkzeugkoffer an Tipps dabei, die dir bei deinen eigenen Projekten dabei helfen können, Image- und Werbefotos zu shooten, die nicht nur professionell sondern auch zu 100 % authentisch wirken.

Du erfährst in dieser Podcast-Folge:

  • welche Vorarbeit die Fotografinnen in ihre Projekte stecken
  • wie man einen Plan für ein rundum rundes Shooting entwickelt
  • worauf es beim Schießen von authentischen Image- und Werbefotos ankommt
  • wie viel Nachbearbeitung in gute Bilder fließen sollte
  • warum Fotografieren ein echtes Handwerk ist

Zur Ey Meister! Webseite: https://www.eymeister.de/
Ey Meister! auf Instagram: https://www.instagram.com/eymeister/
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Ey Meister! Impressionen

Doreen

Über Doreen

Doreen ist eine echte Vollblut-Texterin, die schon so manche Tastatur an ihre Grenzen brachte. Sie ist vielseitig interessiert und beruflich schon immer im Marketing zu Hause. Am liebsten bringt sie nützliches Druckwissen und kreative Werbeideen auf den Punkt.

2 Kommentare

  • Björn Peters sagt:

    Hi,
    klasse Artikel. Ich beschäftige mich auch schon länger mit diesem Thema, dazu eine Frage: Brauche ich dringend eine Spiegelreflex-Kamera oder genügt nicht inzwischen auch ein modernes Smartphone?

    LG
    Björn

    • Marco sagt:

      Hallo Björn,
      es kommt schon ein bisschen darauf an, was genau Sie erreichen möchten. Wenn Sie einfach Ihren Arbeitsalltag dokumentieren und online stellen wollen, um z. B. Kundinnen und Kunden einen authentischen Blick hinter die Kulissen Ihrer Firma zu bieten, dann genügt ein Smartphone sicherlich aus. Ein richtiges Image-Shooting wird damit schon anspruchsvoller – hier sollten Sie über eine professionelle Foto-Agentur nachdenken.

      Herzliche Grüße
      Marco

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