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Serie Veredelungstechniken: Was sind Druckveredelungen?

Von 3. Januar 2024 Oktober 24th, 2024 Know-how
Was sind Druckveredelungen?

Bei Druckveredelungen wird die Papieroberfläche neben der Farbe durch zusätzliche Folien, Prägungen oder Lacke ergänzt. Das erzeugt besondere Effekte und macht Druckprodukte einzigartig. Wir haben die Druckexperten Micheal und Uwe im FLYERALARM Podcast gefragt, worin sich Druckveredelungen unterscheiden, wie man sie kombiniert und richtig anlegt.

Shorty: Druckveredelungen (Druckexperten im Podcast-Interview)

Kapitel 1: Die Druckexperten Michael und Uwe stellen sich vor

Doreen: Hallo und herzlich willkommen zum „Erfolgsdruck – dem FLYERALARM Podcast“. Ich bin Doreen.

Marco: Und ich bin Marco.

Doreen: Und das hier ist ein Shorty zum Thema Druckveredelungen. Dafür haben wir Michael und Uwe eingeladen, die sich um die Leitung und Weiterentwicklung unserer Produktion kümmern.

Doreen: Hallo Uwe, hallo Michael, schön dass ihr da seid und euch heute zu einem Interview habt breitschlagen lassen. Wann ist denn der Erfolgsdruck außer jetzt gerade für euch am größten?

Uwe: Bei mir ist es so, wenn die Hochladung kurz bevorsteht und noch das ein oder andere Ticket zu bearbeiten ist, und das Hochladedatum definitiv vor der Tür steht und die letzten Dinge noch erledigt werden müssen, da ist der Erfolgsdruck bei mir am höchsten.

Marco: Okay, mit Hochladung meinst du, wenn neue Produkte in den Onlineshop wandern?

Uwe: Exakt, ja.

Michael: Bei mir ist es eigentlich am höchsten, wenn der Kundenerwartungsdruck am höchsten ist. Und das kann vielschichtig sein. Das kann zu Stoßzeiten wie zur Weihnachtszeit sein, das kann vor Messen sein, vor wichtigen Events und Veranstaltungen. Das hängt tatsächlich wirklich von dem einzelnen Kunden ab, weil jeder Kunde sein eigenes Bedürfnis und viele Bedürfnisse hat. Dann steigt so zu sagen auch der Druck.

Doreen: Das heißt, bei dir ist das mehrmals im Jahr der Fall.

Michael: Manchmal sogar auch mehrmals täglich.

Kapitel 2: Welche Druckveredelungen gibt es?

Doreen: Könnt ihr so ganz pauschal sagen, welche Arten von Druckveredelungen es gibt? Ich weiß, es gibt unheimlich viel, aber vielleicht gibt es ja Obergruppen. Erzählt uns mal, wie die sich grob voneinander unterscheiden.

Uwe: Ja, können wir gerne drauf eingehen. Und zwar kann man kategorisieren in vollflächige Veredelungen, also die das ganze Druckprodukt betreffen, überdecken oder bedecken. Und auf der anderen Seite gibt’s partielle Veredelungen, die nur punktuell auf dem Druckprodukt aufgebracht werden.

Eine andere Einteilung wäre: Veredelungen, die eher eine Schutzfunktion haben und Veredelungen, die eher eine Designfunktion haben. Und natürlich gibt’s dann immer die Mischungen aus allem. Also es gibt Veredelungen, die haben sowohl eine Schutzfunktion als auch eine Designfunktion, wie eine Softtouch-Folienkaschierung. Aber ganz grob gesagt teilen wir ein in vollflächig und partiell, Schutzfunktion und Designfunktion.

Marco: Kannst du uns ein paar Beispiele für Veredelungen geben, die eher eine Schutzfunktion haben, und Veredelungen, die das Design in den Vordergrund stellen?

Uwe: Gerne. Eine vollflächige Folienkaschierung in Matt hat eine klassische Schutzfunktion. Damit will man sicherstellen, dass sich die Farbe nicht abnutzt und es lange schön ausschaut. Dafür ist so eine klassische Kaschierung genau geeignet.

Michael: So eine Schutzfunktion nutzt man z. B. gerne bei Speisekarten, damit man sie abwischen kann. Die sind oft vollflächig kaschiert. Oder auch bei Büchern, die einfach lange einen optischen Eindruck hinterlassen sollen, der neuwertig ist und neuwertig bleibt.

Marco: Könnt ihr uns erklären, wie diese Softfeel-Kaschierung aufs Papier kommt?

Michael: Es ist so, dass wir dafür eine Maschine mit mehreren Zylindern haben, die die Folie abwickelt und dann mit Druck und hoher Temperatur auf das Papier überträgt. Das kann einseitig oder beidseitig erfolgen.

Marco: Um auf die designmäßig geeigneten Veredelungen zu kommen: Also, ich habe schon von der partiellen Heißfolie ein paar Muster gesehen. Wäre das dafür so ein Beispiel?

Uwe: Exakt, genau das ist ein Beispiel für eine partielle Veredlung, die eine Designfunktion erfüllt. Sie soll gewisse Dinge auf einem Produkt hervorheben, beispielsweise auf einer Urkunde oder auf einer Einladungskarte zum 60. Geburtstag. Wenn dann die 60 in einer schönen Heißfolie eingeprägt ist, sieht das direkt nach etwas aus.

Michael: Also für alle hochwertigen Produkte wie Grußkarten, VIP-Drucksachen oder auch Einladungskarten, bei denen ein hochwertiger Eindruck wichtig ist und zählt.

Kapitel 3: Produkte mit Druckveredelungen in Auftrag geben

Doreen: Wenn ich jetzt bei FLYERALARM eine Grußkarte mit Veredelung bestelle, angenommen mit einer Soft-Folienkaschierung, was muss ich denn beim Anlegen meiner Druckdaten beachten, damit die Maschine auch weiß, dass ich das will?

Uwe: Du hast ein perfektes Beispiel gewählt für ein Produkt oder eine Veredelung, wo du tatsächlich für die Veredelung gar nichts beachten musst.

Doreen: Oh cool. [lacht]

Uwe: Das heißt, du wählst das Produkt einfach nur im Onlineshop aus und sagst hier: „Ich möchte das Produkt mit der Soft-Folienkaschierung oder mit der Folienkaschierung haben.“ Da das eine vollflächige Veredelung ist, musst du da tatsächlich nichts anderes machen als deine Datei hochzuladen und das richtige Produkt auszuwählen.

Marco: Aber bei partiellen Veredelungen, da sieht’s anders aus, oder?

Uwe: Da sieht es absolut anders aus. Da muss man natürlich der Maschine sagen oder uns sagen, an welchen Stellen jetzt die partielle Veredlung hinsoll. Dafür brauchen wir in der Druckdatei eine fünfte Farbe. Das ist eine sogenannte Sonderfarbe, die dann nach unseren Vorgaben aus dem Datenblatt erstellt und benannt werden muss. Und dann weiß unsere Maschine, wo genau diese Veredelung eben hinkommen soll.

Michael: Das Produktdatenblatt ist ein wichtiger Hinweis, weil dort wirklich immer die wichtigsten Merkmale beschrieben sind, die man technisch einhalten muss, damit es eben technisch funktioniert. Das heißt natürlich nicht, dass es dann designtechnisch gut passt. Aber auch dafür gibt es viele Möglichkeiten, bei denen man sich ein Muster im Shop bestellen kann, um zu sehen, wie die partielle Veredelung am besten zur Geltung kommt.

Marco: Du hast gerade von der fünften Farbe gesprochen. Kurz zur Erklärung: Wir drucken üblicherweise mit vier Farben, also CMYK (Cyan, Magenta, Yellow und der Key Color Schwarz) und die fünfte Farbe ist dementsprechend eine Veredelung. Wie man die man selbst anlegt, als so z. B. in InDesign, Illustrator oder irgendwelchen kostenlosen Alternativen, darüber gibt’s auch Tutorials bei uns im Blog. Die sind natürlich alle verlinkt in den Shownotes.

Kapitel 4: Tipps zum Gestalten von Produkten mit Veredelung

Doreen: Okay, jetzt haben wir schon mal gehört, wie man es richtig macht. Was geht denn aber dabei alles so schief? Also, was sind so die klassischen Fehler, die man beim Gestalten von Drucksachen mit Veredelung so machen kann? Habt ihr auch Beispiele für uns?

Michael: Bei der vollflächigen Veredelung kann man eigentlich fast gar nichts verkehrt machen, außer Anwendungsfehler.

Uwe: Oder man vergisst, sie auszuwählen im Onlineshop.

Michael: Ja, richtig. Aber bei der partiellen Veredlung sieht es ein bisschen anders aus, denn dort reden wir wirklich von Designelementen. Da ist schon drauf zu achten, dass diese partielle Lackierung oder Veredelung nicht zu großflächig angelegt ist. Weil wenn dann mehr Fläche partiell veredelt ist als nicht veredelt, dann geht der Effekt ein bisschen verloren.

Und es ist auf die Angaben im technischen Datenblatt zu achten: dass die Schriften eine Mindestgröße haben oder Negativschriften und Negativlinien auch eine Mindestgröße haben und, dass der Kontrast vorhanden ist. Also, sprich, was sehr gut zur Geltung kommt, sind dunkle Flächen, die partiell mit Relief-Lack veredelt werden. Das sind Effekte, die wirklich sehr, sehr gut optisch und haptisch rüberkommen.

Marco: Gibt es noch andere Beispiele von Materialien, auf denen bestimmte Veredlungstechniken einfach besser wirken als andere?

Uwe: Die Vorauswahl trifft FLYERALARM schon für den Kunden. Das heißt, Varianten oder Veredelungskombinationen mit Materialien, die nicht gut aussehen, bietet FLYERALARM gar nicht erst im Shop an. Also alles das, was wir im Shop anbieten, ist von den Profis geprüft und sieht auch so in der Kombination wirklich klasse aus.

Marco: Was sind denn Kombinationen, die wir bewusst nicht anbieten?

Uwe: Ein Beispiel dafür ist auf ein offenporiges Material, also ein Offsetpapier, wie man es aus dem Heimdrucker kennt: Da eine Folie aufzukaschieren, schaut einfach nicht gut aus. Da sind dann so kleine Luftbläschen drunter, weil es keine homogene Oberfläche ist. Das wird einfach nicht schön aussehen. Deswegen bieten wir das auch gar nicht erst an.

Michael: Oder auch glänzende Folie bieten wir eigentlich nicht, weil sich dafür der glänzende UV-Lack eigentlich noch viel, viel besser eignet. Und das vom optischen Standpunkt her viel besser als eine Folie.

Doreen: Super, da habe ich jetzt direkt auch selber noch zwei neue Sachen mindestens gelernt. Das war’s tatsächlich schon. Vielen Dank, dass ihr euch die Zeit genommen habt und bis bald.

Uwe: sehr gerne.

Michael: Ciao.

Marco: Ciao.

Kapitel 5: Outro und Zusammenfassung

Doreen: Also, ich habe heute gelernt: Druckveredelungen machen Werbemittel entweder schöner oder stabiler und manchmal auch beides. Das heißt, wenn ihr besonders lange was von euren Flyern, Speisekarten oder Visitenkarten haben wollt oder einen besonders guten ersten Eindruck machen wollt bei der Übergabe eurer Werbemittel, dann solltet ihr vielleicht über Druckveredelungen mal nachdenken.

Marco: Und wenn ihr euch selbst mal einen Eindruck verschaffen möchtet von verschiedenen Veredelungen, dann können wir nur das Papiermusterbuch von FLYERALARM empfehlen. Das ist kostenlos, und da drin findet ihr alle Veredelungen, die man bei FLYERALARM so anlegen kann. Also von der Heißfolie über eine Soft-Folienkaschierung und so weiter.

Falls ihr sonst noch Fragen habt zum Thema Veredelungen, dann könnt ihr die entweder an unsere Hotline stellen, ihr ruft uns einfach an, oder ihr schreibt eine E-Mail, füllt das Kontaktformular aus, geht in den FLYERALARM Blog und kommentiert dort. Wo auch immer ihr ein Kommentarfeld findet, tippt was hinein.

Apropos, hineintippen, das könnt ihr auch in Social Media, und da solltet ihr uns sowieso folgen, nämlich auf den FLYERALARM Official Kanälen. Und diesen Podcast findet ihr überall, wo es Podcasts gibt, auf Apple Podcasts, auf Spotify und so weiter.

Doreen: Und sogar auf YouTube. Jetzt sagen wir erstmal tschüss und bis bald!

Marco: Bis bald!

Ganze Episode bei YouTube anhören ►

Shownotes

Partielle Heißfolienveredelung, vollflächige Softfeel-Kaschierung, Relieflack … Wenn es um Druckveredelungen geht, wissen unsere Kollegen Michael und Uwe ganz genau Bescheid. Denn ihr Arbeitsalltag dreht sich um nichts Geringeres als das Herzstück von FLYERALARM: die Produktion von Drucksachen. Gemeinsam mit ihren Teams halten Sie unsere Maschinen am Laufen und entwickeln ein wachsendendes Sortiment mit mehr als 3 Mio. Druckprodukten ständig weiter. Grund genug für einen Blick hinter die Kulissen! Wir haben die beiden Druckexperten gefragt:

  • was Druckveredelungen für Werbemittel bringen,
  • woher unsere Maschinen wissen, was zu tun ist,
  • worin sich vollflächige und partielle Veredelungen unterscheiden,
  • wie man Druckmaterialien und Veredelungen richtig kombiniert,
  • was man für das Anlegen der Druckdaten wissen muss.

Wir freuen uns über einen Kommentar zum Post dieser Folge!
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Weitere Podcast-Episoden ►

Was sind Druckveredelungen?

In der Druckbranche bezieht sich der Begriff „Druckveredelung“ auf verschiedene Verfahren, die angewendet werden, um gedruckte Materialien zu verbessern, zu verschönern oder funktional zu optimieren. Das geschieht durch den Einsatz von speziellen Techniken und Materialien, um besondere Effekte zu erzielen. Das heißt, Papier wird ganz herkömmlich im Digital- oder Offsetdruck bedruckt – und anschließend zusätzlich veredelt.

Zu den gängigen Druckveredelungen gehören unter anderem Heißfolien, Lackierungen und Prägungen, die über den herkömmlichen Druck hinausgehen, um einen hochwertigen und ansprechenden Eindruck zu erzeugen. Was die einzelnen Druckveredelungen voneinander unterscheidet, erfahren Sie in den folgenden Blogartikeln der Serie Veredelungstechniken:

Was ist Soft-Feel-Kaschierung?
Was ist Relieflack?
Was ist Heißfolie?
Was ist partieller UV-Lack?
Was ist Letterpress?

Wo findet man Druckveredelungen bei FLYERALARM?

Die Vielfalt an Druckprodukten, die Sie mit einer eleganten Veredelung verzieren lassen können, ist riesig. Von Klappdeckelschachteln mit Heißfolienveredelung über Tischaufsteller mit partiellem UV-Lack bis hin zu Ordner mit Soft-Feel-Kaschierung sind Ihrer Kreativität kaum Grenzen gesetzt. Auf diesen Verteilseiten im FLYERALARM Onlineshop finden Sie eine Auswahl der beliebtesten Produkte mit Druckveredelungen.

Oder Sie verschaffen sich selbst erst einmal einen Eindruck der unterschiedlichen Druckveredelungen und bestellen ein Musterset. Darin enthalten sind 20 DIN A5-Karten mit verschiedensten Folienkaschierungen, Lackveredelungen und Heißfolien sowie ausgewählte exklusive Materialien. Und das alles hervorgehoben mit kreativen, inspirierenden Motiven.

Zum Musterset Veredelung

Wie legt man Druckveredelungen an?

Grundsätzlich gilt es beim Anlegen von Druckdaten für Druckveredelungen zu unterscheiden, ob Sie eine vollflächige oder partielle Veredelung verwenden möchten. Wenn Sie Ihre Flyer, Visitenkarten, Magazine oder andere Drucksachen mit vollflächigen Lackierungen oder Kaschierungen überziehen lassen möchten, müssen Sie beim Anlegen Ihrer Druckdaten im Prinzip nichts Besonderes beachten. Bedenken Sie nur, dass sich die Farbwahrnehmung durch vollflächige Druckveredelungen verändern kann: UV-Lack lässt Farben noch kräftiger strahlen, matter Dispersionslack und Soft-Feel-Kaschierungen lassen Farben eher gedeckt wirken.

Druckdaten anlegen für partielle Veredelungen

Auch partielle Veredelungen werden nach dem eigentlichen Druck Ihrer Werbemittel aufgebracht – und zwar vollautomatisch und feindosiert. Aber woher soll unsere Veredelungsmaschine wissen, wo genau sie Lack auftragen oder eine Letterpress-Veredelung einstanzen soll? Ganz einfach: Dafür legen Sie in Ihren Druckdaten einen fünften Farbkanal an.

Sie erstellen also Ihr ganz gewöhnliches Druck-Layout und ergänzen das danach um einen fünften Farbkanal (die ersten vier sind logischerweise Cyan, Magenta, Yellow und Key-Color Black). Diesen Farbkanal benennen Sie passend zu Ihrer Veredelung und schon wissen unsere Veredelungsmaschinen, wo sie welche Art von partieller Veredelung aufgetragen haben möchten. Das ging Ihnen zu schnell? Hier finden Sie einen Überblick über Tutorials für verschiedene Layout- und Gestaltungsprogramme:

Hier wird im Video noch einmal beispielhaft erklärt, wie Sie einen fünften Farbkanal für Heißfolien und Relieflack oder für Zusatz- und Sonderfarben anlegen:

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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