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Magazine und Broschüren: Format und Seitenzahl richtig anlegen für alle Bindungen

Von 28. Januar 2025 Januar 29th, 2025 Know-how
FLYERALARM Magazine und Broschüren Seitenzahl und Format

Bei Magazinen und Broschüren mit Klebebindung oder Fadenheftung muss man den Umschlag extra anlegen – bei einer Variante mit Rückendraht-, Ringösenheftung oder Wire-O-Bindung nicht. Warum und wie Sie die Seitenzahl und das Format richtig anlegen, erfahren Sie hier.

Was ist der Unterschied zwischen Klebebindung und Heftung?

Bei einer Klebebindung und Fadenheftung werden die Innenseiten bündig an der Kante zusammengeführt und mit einem starken Klebstoff am Buchrücken fixiert. Bei der Fadenheftung werden die Inhaltsseiten zusätzlich mit Fäden am Buchrücken vernäht, um eine noch bessere Haltbarkeit zu erzielen. Der Umschlag wird mit der Rückseite fest verklebt und bildet durch seine Gestaltung den Buchrücken, der je nach Seitenanzahl und Papierdicke variiert. Deshalb haben bei einer Klebebindung der Umschlag und der Innenteil unterschiedliche Formate – und müssen als zwei getrennte PDFs hochgeladen werden. Doch dazu später mehr.

Stellen Sie sich das vor wie bei einem Taschenbuch: Der Umschlag umschließt das gesamte Buch, inklusive des Rückens, und sorgt für eine stabile, geschlossene Einheit. Das macht die Klebebindung ideal für hochwertige Broschüren, Kataloge, (Jahr-)Bücher und generell alle Drucksachen mit hohen Seitenzahlen.

Bei der Rückendraht-, Ringösenheftung oder Wire-O-Bindung wird der Umschlag wie ein festes Deckblatt behandelt, das direkt auf die ersten und letzten Seiten der Innenblätter gelegt und dort fixiert wird. Zum Beispiel mit einfachen Klammern, Ringösen oder Wire-O-Bindungen. Deshalb benötigen Sie bei diesen Bindungsvarianten auch keine Extra-Druckdatei für den Umschlag – er hat ja ohnehin das gleiche Format wie der Innenteil. Man kann sich das vorstellen wie bei einem Schulheft: Die äußeren Seiten des Umschlags umhüllen die Innenseiten, ohne dass zusätzliche Anpassungen oder ein Buchrücken erforderlich sind.

Einziger Nachteil: Durch diese Heftungsvarianten ist die maximale Seitenzahl begrenzt. Ab einer bestimmten Anzahl wird der Stapel zu dick, wodurch die Bindung nicht mehr sauber schließt und die Heftung instabil werden könnte. Außerdem käme es zu einem sichtbaren Versatz zwischen den einzelnen Seiten.

Magazine und Broschüren: Wie finde ich das richtige Format meiner Druckdaten?

Druckdatei für Heft-Bindungen anlegen

Bei Rückendrahtheftung, Ringösenheftung und Wire-O-Bindung ist das ganz einfach: Konfigurieren Sie Ihr Wunschprodukt, laden Sie das Datenblatt herunter und halten Sie sich einfach an das dort angegebene Maß inklusive Beschnittzugabe. Sie können eine einzige Druckdatei in diesem Maß anlegen und exportieren, da der Umschlag in dieser Datei enthalten ist. Die erste Seite Ihrer Date ist die Vorderseite Ihres Magazins, die zweite Seite Ihrer Druckdatei ist die Innenseite der Vorderseite. Die vorletzte Seite Ihrer Druckdatei ist die Innenseite Ihrer Rückseite und die letzte Seite Ihrer Druckdate ist die Rückseite Ihres Magazins.

Ein Beispiel: Sie möchten ein Magazin mit Rückendrahtheftung in DIN A4 mit insgesamt 76 Seiten bestellen (Umschlag = 4 Seiten, Innenteil = 72 Seiten). Dazu konfigurieren Sie einfach das entsprechende Magazin und laden Sie das Datenblatt herunter, legen Ihre Druckdatei im DIN A4-Format inklusive einer Beschnittzugabe von 3 mm je Seite an (also 30,3 x 21,3 cm) und gestalten Ihr Magazin ganz wie Sie wollen. Fertig!

Druckdatei für Klebebindungen anlegen

Bei Broschüren mit Klebebindung oder Fadenheftung ist die Sache etwas komplexer, aber auch nicht wirklich kompliziert. Das Wichtigste ist, dass Sie den Umschlag und den Innenteil wie zwei komplett unterschiedliche Drucksachen behandeln. Dazu ist es wichtig, dass Sie Ihre Broschüre fix und fertig konfiguriert haben – Sie müssen für das Anlegen Ihrer Druckdaten die genaue Seitenzahl des Innenteils sowie die Papierart kennen. Erst dann sollten Sie mit dem Anlegen Ihrer Druckdaten beginnen.

1.      Druckdatei: Der Innenteil

Idealerweise legen Sie zuerst den Innenteil an. Denn sollten Sie während des Gestaltens feststellen, dass sich Ihre Seitenzahl doch noch einmal ändert, müssen Sie den Umschlag nicht neu anlegen. Zum Innenteil: Erstellen Sie eine mehrseitige PDF-Datei mit den im Datenblatt angegebenen Maßen.

Seitenanzahl:
Die Anzahl der Seiten im Innenteil muss exakt mit der im Konfigurator gewählten Seitenzahl übereinstimmen. Beispiel: Wenn 100 Seiten für den Innenteil konfiguriert wurden, muss die Druckdatei ebenfalls 100 Seiten enthalten.

Seitenreihenfolge und Aufbau:

  • Der Innenteil beginnt immer mit einer rechten Seite.
  • Er endet mit einer linken Seite.
  • Alle Seiten müssen in chronologischer Reihenfolge in der Datei angeordnet sein.
  • Auch leere (weiße) Seiten müssen in der Druckdatei enthalten sein, falls sie gewünscht sind.

Besonderheit bei der Klebebindung:
Durch die Klebebindung sind im Bund einige Millimeter der Gestaltungsfläche nicht sichtbar. Achten Sie darauf, wichtige Inhalte wie Texte oder Logos außerhalb dieses Bereichs zu platzieren.

Technische Anforderungen:

  • Anlieferung als mehrseitige PDF-Datei.
  • Farbraum: CMYK, Ausgabeprofil: ISO coated v2 300%.
  • Bildauflösung: mindestens 300 dpi

Hintergründe und randabfallende Bilder müssen bis zum Rand des Datenformats reichen, um Farbblitzer zu vermeiden. (Datenformat = Ihr gewähltes Format + Beschnittzugabe)

Hinweis: Durch die Verklebung der einzelnen Seiten ergeben sich für den Innenteil einer Klebebindung unterschiedliche Sicherheitsabstände für rechte und linke Seiten. Hinweise zu den Sicherheitsabständen finden Sie im Datenblatt Ihres Produktes.

2.      Druckdatei: Der Umschlag

Wie eingangs erwähnt: Bei der Klebebindung umschließt der Umschlag den gesamten Innenteil, inklusive des Rückens. Das heißt: Sie müssen für alle 4 Umschlagseiten eine einzelne Druckdatei anlegen. Die erste Seite Ihrer Druckdatei bildet die Außenseite Ihres Umschlags – also Vorderseite (U1) und Rückseite (U4) inklusive den sichtbaren Buchrücken. Und die zweite Seite Ihrer Druckdatei bildet die Innenseite Ihres Umschlags – also die Innenseite der Vorderseite (U2) und die Innenseite der Rückseite (U3). Und zu allem Überfluss gilt auch noch: Je mehr Seiten Ihr Innenteil hat und je dicker Ihr Papier, desto dicker muss auch der Buchrücken ausfallen. Alle Klarheiten beseitigt? Dieses Schaubild dürfte helfen:

Bevor Sie also mit dem Anlegen Ihres Umschlags beginnen, müssen Sie zuerst die Breite das Daten- und Endformat des Umschlags bestimmen. Die setzen sich wie folgt zusammen:

Breite Endformat = Breite U4 + Breite U1 + Rückenstärke
Breite Datenformat = Endformat + Beschnittzugabe + Beschnittzugabe
(Da die Beschnittzugabe sowohl für U1 als auch U4 berücksichtigt werden muss.)

Dabei hängt die Rückenstärke von der Grammatur des gewählten Papiers und von der Seitenzahl ab.

Die Höhe ist unabhängig vom Buchrücken und besteht nur aus Endformat und Beschnittzugabe.
Höhe Datenformat = Endformat + Beschnittzugabe + Beschnittzugabe (Da die Beschnittzugabe sowohl an der Ober- als auch an der Unterkante berücksichtigt werden muss.)

Ein Beispiel: Es soll eine DIN A4 Broschüre mit 132 Seiten (also 128 Seiten Innenteil und 4 Seiten Umschlag) mit dem Material 130 g Bilderdruck matt angelegt werden.
Aus der Tabelle im Datenblatt ergibt sich also eine Rückenstärke von 8 mm.
Ebenfalls laut Datenblatt ist die Breite von U4 und U1 jeweils 210 mm (da A4-Format).

Daraus ergibt sich für die Breite:
Breite Endformat = 210 mm + 210 mm + 8 mm = 428 mm
Breite Datenformat = 428 mm + 3 mm + 3 mm = 434 mm

Die Höhe des Datenformats ergibt sich aus Endformat und Beschnittzugabe:
Höhe Datenformat = 297 mm + 3 mm + 3 mm = 303 mm

Das Format des Umschlags ist also 434 x 303 mm, wobei die mittleren 8 mm den Buchrücken darstellen. Achten Sie beim Gestalten von U2 und U3 darauf, dass der Bereich des Buchrückens hier nicht mit einem Layout versehen werden kann – hier werden logischerweise die Seiten des Innenteils verklebt.

Gibt es einen Unterschied zwischen Klebebindung und Fadenheftung?

Die Fadenheftung ist quasi die Premium-Variante der Klebebindung. Dabei werden zuerst einzelne Buchseiten gedruckt und zu 4-, 8- oder 16-seitigen Lagen vernäht. Anschließend werden die einzelnen Lagen der Reihenfolge zusammengelegt und verklebt, sodass der Buchblock entsteht. Im Anschluss daran wird der Umschlag mit dem Buchblock verklebt.

Aus diesem Herstellungsprozess ergibt es sich, dass Sie bei der Fadenheftung keine speziellen Anforderungen an die Sicherheitsabstände des Innenteils beachten müssen. Sie können den Innenteil einfach wie bei einer Rückendraht- oder Ringösenheftung anlegen. Beachten Sie einfach die angegebenen Sicherheitsabstände und Beschnittzugaben im Datenblatt.

Wie kann ich die Seitenzahl richtig anlegen?

Bei Magazinen mit Heft-Bindung und bei Broschüren mit Klebebindung die Seitenzahl richtig anzulegen ist keine Zauberei: Achten Sie einfach auf die Hinweise in den Produktdetails oder im Produktkonfigurator. Denn je nach Produkt kann die angegebene Seitenzahl die Umschlagseiten beinhalten – oder eben nicht.

Und wenn Sie Fragen haben?

Bei Fragen und Unklarheiten können Sie sich jederzeit an unsere Kolleginnen und Kollegen wenden, per Telefon, Mail oder Chat. Hier ist die Kontakt-Seite. Oder Sie übergeben Ihr Projekt direkt an unseren Design-Service. Hier werden Ihre Druckdaten bei Bedarf repariert, aufbereitet oder komplett neu für Sie angelegt.

Marco

Über Marco

Marco wurde das Bloggen in die Wiege gelegt und er ist die fleischgewordene Textmaschine im Team. Sein Interessengebiet ist groß und die Ideen sprudeln nur so aus ihm heraus. Ein Steckenpferd hat er: ökologische und gleichzeitig ökonomische Druckverfahren.

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